Spanien / US-Popkönigin Taylor Swift versetzte Madrid in den Ausnahmezustand
Taylor Swift gilt als die erfolgreichste Popkönigin aller Zeiten. Und entsprechend ist auch ihre Welttournee mit dem Namen „The Eras Tour” eine Gastspielreise der Rekorde.
Mehr als 100 Schwerlaster transportieren die Bühne und die dazugehörige Technik. Die Tickets sind schon nach Minuten ausverkauft und erreichen auf dem Schwarzmarkt Mondpreise. Die Einnahmen der Fanshops sprudeln wie noch nie. Die 34-Jährige ist laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes die erste Sängerin, die es schaffte, mit ihren Einnahmen zur Milliardärin zu werden.
Das Beispiel Madrids zeigt gerade, wie das millionenschwere Tour- und Showgeschäft von Taylor Swift funktioniert. In Madrid gastierte die Popqueen, die einmal als Countrysängerin begann, in diesen Tagen mit zwei Konzerten (29. und 30. Mai) im legendären Bernabéu-Stadium – der Heimat des Königlichen Fußball-Rekordmeisters Real Madrid. Es sind die einzigen Auftritte in Spanien. Zuvor war sie in Lissabon. Im Sommer kommt Taylor Swift dann im Zuge ihrer Europareise in den deutschsprachigen Raum mit Stationen in Gelsenkirchen, Hamburg, München, Zürich und Wien.
Der Verkauf der Eintrittskarten, die in Madrid regulär zwischen 85 und 270 Euro kosteten, macht nur einen Teil der Toureinnahmen aus. 130.000 Tickets wurden für die beiden Madrider Konzerte abgesetzt. Die Kassen klingeln auch mit Merchandise-Artikel, die online oder über die Fanshops vor der Konzertarena vertrieben werden. Für das offizielle Tour-T-Shirt müssen die Fans zum Beispiel 45 Euro hinblättern. Solche Preise scheinen aber nicht abzuschrecken – vor den Shops bildeten sich lange Schlangen.
Auch die lokale Wirtschaft profitiert vom Geldregen: Die Madrider Hotels und die Airbnb-Quartiere der Stadt waren voll. Die Quartierpreise für die Konzerttage verdoppelten und verdreifachten sich. Die Hoteliers und Gastronomen verbuchten Extraeinnahmen von über 20 Millionen Euro. Zug- und Flugverbindungen Richtung Madrid waren für die kritischen Tage ebenfalls ausgebucht. Madrids Vize-Bürgermeisterin Inma Sanz sagte, der Besuch Taylor Swifts sei ein großer Gewinn für die Stadt.
Missklänge gehen in Massenhysterie unter
Für Ärger sorgte aber, dass die Veranstalter es in Madrid den Fans untersagten, Getränke wie etwa Wasserflaschen und Verpflegung auf das Konzertgelände zu bringen. Deswegen erstattete die Verbraucherorganisation Facua Anzeige wegen „missbräuchlicher Klauseln”. Mit diesen Klauseln würden die Besucher dazu gezwungen, innerhalb des Stadiums Getränke und Speisen zu überhöhten Preisen zu kaufen. Auch auf dem Ticket-Schwarzmarkt blühte der Missbrauch: Eintrittskarten wurden teilweise zum Zehnfachen des regulären Preises weiterverkauft.
Aber diese Missklänge gehen fast unter in der Massenhysterie, die überall dort ausbricht, wo Taylor Swift mit ihrem Privatjet landet. Madrid befand sich während des Swift-Besuchs im Ausnahmezustand. Das Fünf-Sterne-Hotel, in dem sich die Popikone in einer Präsidenten-Suite für angeblich 25.000 Euro die Nacht einquartierte, wurde tagelang von Fans belagert. Etliche Straßen mussten gesperrt werden. Vor den Eingängen des Bernabéu-Stadiums machten es sich die ersten Fans schon Tage vor Konzertbeginn mit Campingstühlen und Luftmatratzen bequem, um sich im Innenraum gleich vor der Bühne die besten Plätze zu sichern.
Einmal ihr Idol aus der Nähe zu sehen und zu hören, das ist der Traum von Millionen jungen Menschen, die sich von Taylor Swifts Liebessongs und Popballaden angezogen fühlen. Liedtexte, in denen es oftmals um die Höhen und Tiefen des Lebens, der Freundschaft und der Partnerschaft geht. So wie in einer ihrer berühmtesten Kompositionen namens „Shake it off” (Schüttel es ab). „Ich kann mich voll mit ihren Texten identifizieren”, sagte in Madrid ein 22-jähriger „Swiftie”, wie sich die Swift-Fans nennen. „Ihre Texte sind wie ein Tagebuch.”
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