/ Vegane Küche auf Rädern: Ein Foodtruck der etwas anderen Art ist ab April im Süden unterwegs
T-Wraps ist der erste vegane Foodtruck Luxemburgs, der nicht nur privates Catering anbietet. Besitzerin Michèle Goethals wird ab April mit ihrem Restaurant auf Rädern hauptsächlich im Süden, aber auch auf Festivals, Events und – wenn sich die Gelegenheit bietet – im Grenzgebiet ihren Herd anschmeißen.
Crowdfunding
Noch bis zum 1. März läuft auf Kickstarter ein Crowdfunding für T-Wraps. Der Spender erhält im Gegenzug ein Geschenk – je nach Höhe des Betrags reichen diese von einem T-Shirt bis hin zu einem privaten Catering für sechs Personen. Alle Informationen finden Sie unter dem Stichwort T-Wraps auf www.kickstarter.com.
Wird T-Wraps schnell ausgesprochen, dann klingt es wie T-Rex. Der Dinosaurier war eigentlich der Fleischfresser schlechthin. Das steht nicht zufällig im kompletten Gegenteil zum veganen T-Wraps-Foodtruck. „Das ist eigentlich der Witz an der Sache – weil eben
auch Fleischesser unsere Wraps essen können und sollen“, sagt Michèle Goethals.
Die 25-Jährige hat während ihres Hotelmanagement-Studiums an der BBI in Wiltz gelernt, dass die Menschen hierzulande sehr schnell abgeschreckt werden, wenn zu sehr mit „vegan“ geworben wird. Deshalb ist auch nirgendwo an dem bunt bedruckten Foodtruck zu erkennen, dass dessen gesamtes Angebot pflanzenbasiert ist.
Vegan schreckt ab
„Für meinen Bachelor habe ich eine Arbeit darüber geschrieben, wie die Chancen für eine vegane Patisserie in Luxemburg stehen würden“, erzählt Goethals. Dazu führte sie Interviews mit den Besitzern der veganen Restaurants Beet und Oak sowie des veganen Ladens Venga. „Sie alle meinten, dass es schwer wäre, wenn von Anfang an alles als vegan vermarktet würde.“ Beet zum Beispiel hat als vegetarisches Restaurant angefangen und ist dann ganz unauffällig auf ein veganes Angebot umgestiegen. „Das hat dann keinen gestört.“
Michèle Goethals will niemanden zu einem veganen Lebensstil bekehren. „Ich will einfach Dinge kochen, die ich selbst mag, und mir die Zeit nehmen, besonders leckere Rezepte zu entwickeln. Die sollen jedem schmecken – egal ob er gerne Fleisch isst oder nicht.“
Sie selbst lebt seit einem Jahr vegan. Darauf gekommen ist sie ungewöhnlicherweise durch ihren Vater Guy Goethals. Der 59-Jährige hat vor sechs Jahren begonnen, sich vegetarisch zu ernähren. „Er hat sich viel intensiver um seine Gesundheit gekümmert und angefangen, Yoga zu machen“, erinnert sich seine Tochter. Guy Goethals las sich in die gesamte Thematik ein und fasste – obwohl er auf einem Bauernhof aufgewachsen ist – irgendwann den Entschluss, auf Fleisch zu verzichten.
„Das hat mich inspiriert, mich selbst mehr damit zu beschäftigen“, sagt Michèle Goethals. Je mehr sie sich informiert, desto weniger Lust hat sie, Fleisch und Tierprodukte zu konsumieren: „Das kam dann irgendwie von allein.“
Das schwarze Loch
Den Traum, irgendwann ein eigenes Café oder Restaurant zu eröffnen, hatte sie schon länger. Als Kind und Jugendliche kochte sie immer mit ihrer Mutter zusammen – von ihr hat sie die Leidenschaft. „Wir haben auch immer gemeinsam die Menüs probegekocht, die ich für die Hotelschule können musste“, erinnert sich die junge Frau.
Nach dem Studium erwartet sie dann das, was wohl den meisten Studierenden passiert: ein großes schwarzes Loch und die eine Frage – was soll ich nun tun? Für den Traum vom eigenen Lokal reicht das Geld nicht. In einem Hotel angestellt sein will Michèle Goethals nicht. „Der Foodtruck war eigentlich die ideale Lösung, weil man dafür mithilfe von viel Recherche eigentlich alles recht kostengünstig bekommen kann.“ Ihr Freund, Daniel Seil, ermutigt sie, ihren eigenen Weg zu gehen. Ihm gehört der Foodtruck zur Hälfte. Er ist allerdings schon fest angestellt und wird nur an den Wochenenden helfen – auf freiwilliger Basis. Michèle Goethals wird den Truck ganztags führen.
Auf der Speisekarte von T-Wraps stehen voraussichtlich drei verschiedene Wraps. Die Zutaten will Michèle Goethals saisonal anpassen. „Es soll immer einen Wrap geben, in dem kein Fleischersatz drin ist. Am Anfang wird dieser mit Falafeln gefüllt“, verrät die Köchin. Dann soll es noch einen Wrap mit Sojaprotein geben und einen, der eine rauchigere Barbecue-Note hat
Im Gegensatz zu den meisten Foodtrucks wird T-Wraps keine Pommes anbieten. „Bei uns wird es stattdessen Kartoffelchips aus Bio-Kartoffeln geben.“ Alles in allem versucht Goethals, auf Bio-Produkte zurückzugreifen. „Das kann ich aber jetzt am Anfang noch nicht zu 100 Prozent garantieren.“ In Zukunft will sie auch Torten, eine Tagessuppe oder einen Tagessalat – je nach Außentemperatur – anbieten.
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Viel Erfolg zu dieser unkonventionellen Idee!