Die Hauptstadt steht am Samstag ganz im Zeichen des Fahrrads. Von 11.00 bis 19.00 Uhr findet an der „Gëlle Fra“ ein „Vëlosfest“ statt. Neben zahlreichen Infoständen werden u.a. ein Gebrauchtfahrradmarkt und ein Kinderparcours angeboten. Höhepunkt des Tages ist die Raddemonstration, an der im letzten Jahr immerhin 500 Radler teilgenommen hatten. Diese Zahl könnte in Anbetracht des nach wie vor messbaren Fahrradbooms in diesem Jahr übertroffen werden. „Es ist schwierig, eine Teilnehmerzahl vorauszusagen. Denn die hängt von einigen Faktoren ab, in erster Linie natürlich vom Wetter. Es sollen jedenfalls mindestens so viele werden wie 2021“, sagt Jo Klein von ProVelo.

Durch das Hickhack über den Streckenverlauf mit Hauptstadt-Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) hatte die Demonstration 2021 im Vorfeld jede Menge Aufmerksamkeit in den Medien bekommen, was sich wohl auch positiv auf die Teilnehmerzahl auswirkte, wie Jo Klein vermutet: „Da sind viele aus Trotz gekommen.“ 

Sechs Kilometer durch die Stadt

Diesmal gab es keinen Streit über den Parcours der Demo. Von der „Gëlle Fra“ geht es über die rue du Fossé und den Boulevard Royal in Richtung Bahnhof respektive Bonneweg, um über die Rocade und die Avenue de la Gare wieder zurückzukehren. Sechs Kilometer lang ist die Strecke, die im gemütlichen Tempo gefahren wird. Start ist gegen 14.00 Uhr. Die Demonstration steht wie schon im Vorjahr unter dem Motto „Safe cycling now!“. „Ich finde, das Motto passt gut zu uns“, sagt Jo Klein, „denn es fasst in drei Wörtern alles zusammen, was wir fordern“.             

Seit 1985 vertritt ProVelo (zuvor „Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ“) in Luxemburg die Interessen der Radfahrer. Was mit einigen wenigen Enthusiasten begann, hat seit der Jahrtausendwende eine neue Dynamik entfaltet, die durch die Pandemie noch einmal angefeuert wurde. Inzwischen zählt die Vereinigung ohne Gewinnzweck rund 1.700 Mitglieder. Hauptanliegen ist die Schaffung einer sicheren und zusammenhängenden Radinfrastruktur in Luxemburg, und das so schnell wie möglich. 

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Philip Michel

Philip Michel startete seine journalistische Laufbahn beim Tageblatt 1995 unmittelbar nach seinem Sportwissenschaftsstudium in Köln (Schwerpunkt Sportpublizistik). Er berichtete u.a. von vier Olympischen Spielen (1996-2008) und zwei Fußball-Weltmeisterschaften (1996, 2006). Ab 2004 war Michel als Chef vom Dienst und Mitglied der Chefredaktion verstärkt mit organisatorischen Aufgaben betraut. 2020 gab er diese Funktionen auf, um sich exklusiv dem Schreiben widmen zu können. Wiederkehrende Themenbereiche sind die sanfte Mobilität, der Gesundheitssektor und die Aktualität in seiner Wahlheimat Esch. Dem Leser ist er zudem als regelmäßiger Editorialist und Kommentator ein Begriff.

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