Schweden / Vergewaltigungsvorwürfe gegen Mbappé: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen
Nach Medienberichten über Vergewaltigungsvorwürfe gegen den französischen Fußballstar Kylian Mbappé hat die schwedische Staatsanwaltschaft Ermittlungen bestätigt.
Es sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, erklärte die Staatsanwaltschaft am Dienstag, ohne jedoch den Namen des Verdächtigen zu nennen. Der 25-jährige Mbappé selbst beteuerte seine Unschuld und kündigte rechtliche Schritte an.
„Nach Medienberichten über eine mutmaßliche Vergewaltigung in Stockholm kann die Staatsanwältin bestätigen, dass eine Anzeige wegen Vergewaltigung bei der Polizei eingegangen ist“, hieß es in der Erklärung. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Der Vorfall soll sich demnach am Donnerstag vergangener Woche in einem Hotel im Zentrum der schwedischen Hauptstadt ereignet haben.
Die schwedische Zeitung „Expressen“ hatte am Montag berichtet, bei dem Verdächtigen handele es sich um den französischen Fußballstar Mbappé. Am Dienstag berichteten auch die Zeitung „Aftonbladet“ und der Sender SVT, gegen den 25-Jährigen bestehe ein „begründeter Verdacht“. Für eine Anklage oder eine Untersuchungshaft muss im schwedischen Strafrecht ein „hinreichender Verdacht“ bestehen.
Wie „Aftonbladet“ berichtete, hatte Mbappé am Donnerstagabend in Begleitung mehrerer Menschen ein Restaurant und dann einen Nachtclub in Stockholm besucht. Am Freitag habe die Gruppe Schweden wieder verlassen. Nach einer medizinischen Untersuchung habe das mutmaßliche Opfer dann am Sonntag Anzeige erstattet. „Expressen“ berichtete, als Beweismittel habe die Polizei mehrere Kleidungsstücke beschlagnahmt.
Mbappés Anwältin kündigte rechtliche Schritte an
Mbappés Anwältin, Marie-Alix Canu-Bernard, kündigte rechtliche Schritte an. Ihr Mandant wolle nicht zulassen, dass er „auf diese Weise verleumdet und diffamiert wird“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. „Deshalb werden wir eine Klage wegen Verleumdung einreichen.“ Mbappé sei „verblüfft“, dass sein Name mit den Ermittlungen in Schweden in Verbindung gebracht werde, sagte Canu-Bernard. Er sei jedoch „gelassen“, da er sich nichts vorzuwerfen habe.
Weiter sagte die Anwältin, sie könne die Berichte, wonach Mbappe in dem Fall verdächtigt werde, weder bestätigen noch dementieren. Sie habe außer den Presseartikeln und der Erklärung der Staatsanwaltschaft keine Informationen erhalten, um dazu Stellung nehmen zu können.
Aus Mbappés Umfeld hieß es zuvor, es sei keine Anzeige gegen den Fußballer bekannt. Der Fußballstar selbst hatte sich bereits am Montag im Onlinedienst X als Opfer von „Falschmeldungen“ bezeichnet.
Dort erklärte der Kapitän der französischen Nationalmannschaft, dass es eine Verbindung zwischen dem „Aftonbladet“-Bericht und seiner Anhörung am Dienstag vor einem Ausschuss der französischen Fußballliga zu einem erbittert geführten Streit mit seinem Ex-Klub Paris Saint-Germain (PSG) über angeblich nicht gezahlte Gehälter gebe.
Mbappé: „Fake News“
„Fake News“, schrieb Mbappé auf X. Es sei „so vorhersehbar, am Vorabend der Anhörung, als ob es ein Zufall wäre“. Aus dem Umfeld von PSG hieß es am Montag, der Verein werde Mbappés Äußerungen „ignorieren“.
Mbappé fordert von seinem ehemaligen Verein angeblich ausstehende Gehälter und Bonuszahlungen in Höhe von 55 Millionen Euro. Die Liga-Organisation LFP hatte PSG im September dazu verurteilt, Mbappé die geforderte Summe zu zahlen, die ihm zum Zeitpunkt seines Wechsels zu Real Madrid zugestanden habe. Wie AFP aus Vereinskreisen erfuhr, will der zuständige Liga-Ausschuss seine Entscheidung in dem Fall am 25. Oktober verkünden.
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