/ Verlust der Unschuld: Der Fall Traversini
Seine politische Karriere baute er mit Leidenschaft auf; überall, wo er sein konnte, war er, so schien es. Quasi als Politiker der alten Schule, der stets „op dem Terrain“ anzutreffen war, der kein „Dëppefest“ ausließ und besonders in Vorwahlzeiten zahlreiche Fototermine wahrnahm bzw. selbst inszenierte. So strafte er all jene Lügen, die davon ausgehen, dass so keine politische Karriere mehr zu machen sei, dass nur noch digital gezeigte Kompetenz und ausgiebige Präsenz in sozialen Medien zum elektoralen Erfolg führen.
Ähnlich wie Bettel es vorexerziert, zeigte sich Traversini gern bürgernah, hörte jedem zu, setzte auf Offenheit. Ihn allerdings auf den populären Bürgerversteher zu reduzieren, wird ihm und der von ihm und der Differdinger Koalition durchgesetzten Kommunalpolitik nicht gerecht. Mutige Reformen, wie etwa das Verbot, in besonders schützenswerten Vierteln, die einen speziellen urbanen Charakter aufweisen, Einfamilienhäuser abzureißen und gewinnbringende Appartmentblocks an deren Stelle zu bauen, oder der konsequente Einsatz elektrischer Busse sind neben anderen Differdinger Besonderheiten wie einer beispielhaften Sozialpolitik ein Aspekt von Traversinis Wirken, das nun ein abruptes Ende fand.
Sein Rücktritt am Freitag war wohl nicht mehr hinauszuzögern, er hatte sich seit Tagen abgezeichnet. Zu klar war die Vermischung privater und öffentlicher Interessen. Als Bürgermeister hätte er sich an alle Auflagen im Rahmen der Renovierung seines geerbten Hauses im Grünen halten müssen, hätte nie ohne Genehmigung Erde im Naturschutzgebiet bewegen dürfen, hätte als CIGL-Präsident nie den sozialen Dienst für Arbeiten an seinem Besitz heranziehen dürfen.
Sicher war ihm dies seit Tagen, wenn nicht von Anfang an klar. Dass er dennoch an dem Posten festgehalten hat, bis es wohl nicht mehr anders ging als abzutreten, mag auf seinen großen Wahlerfolg 2017 und sein gutes Ergebnis 2018 zurückzuführen sein, das ihn zu selbstsicher machte. Von Arroganz der Macht zu schreiben wäre wohl übertrieben, aber dass er die Notbremse gezogen hat bzw. diese gezogen wurde, war offensichtlich alternativlos.
Die Grünen, die immer stärker als andere Parteien auf politische Integrität und moralisch einwandfreies Handeln setzten, konnten nicht riskieren, ihren aktuellen Höhenflug zu gefährden. Wie der scheidende Bürgermeister es selbst formulierte: Das ohnehin schwindende Vertrauen der Bürger in Politik und Politiker sollte nicht weiter belastet werden. Sein Schritt war richtig und hätte ohnehin – spätestens seit Freitag am späten Nachmittag klar wurde, dass die Staatsanwaltschaft wegen mehrerer möglicher Delikte gegen ihn ermittelt – gemacht werden müssen.
Vom populären Bürgermeister mit Aussichten auf ein Regierungsamt zum belasteten Ex-Bürgermeister: Roberto Traversini fiel tief und schnell. Der Verlust der politischen Unschuld kommt ihm teuer zu stehen. Auch das ist Politik.
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Auch das ist Politik.
Auch wenn er in einigen Dingen nicht korrekt war, finde ich nachdem einiges öffentlich wurde das es hier um einen geplanten Angriff auf den Bürgermeister ging und man nur auf die passende Gelegenheit gewartet hat um noch mehr Öl ins Feuer zu gießen damit man ihn seines Amtes entheben konnte, was ja nicht funktionierte er war Manns genug selber diesen Schritt zu gehen.
Nachdem er gutes für die Gemeinde gemacht hat auch nicht immer im Sinne des Bürgers wurde und das ist meine Meinung ein Plan geschmiedet um den Amtsträger los zu werden, das mit dem geerbten Häuschen und den Arbeiten am selben war für die politischen Gegner ein gefundenes Fressen den Deckel zuzumachen das hat nichts mehr mit Politik zu tun sondern mit einer hinterhältigen geplanten Amtsenthebung.
Ich als Bürger würde keinem mehr trauen der momentan in der Differdinger Gemeinde Veraltung arbeitet.
Es gibt nicht nur Differdingen. Ich kenne eine Gemeinde, wo der technische Dienst bewusst falsche Informationen an Kaufinteressenten gegeben hat. Das Grundstück mit Haus tauge, nach Abriss, nicht mal mehr für ein Gartenhäuschen!!! Nach Unterschrift des Kaufvertrages, fragte der zuständige Schöffe die Erbengemeinscaft:“ Weshalb habt Ihr nicht an einen Promoteur verkauft? Der hätte wesentlich mehr gezahlt!“ Da kann man bloss staunen! Einen Promoteur als Zeuge zitieren? Kann dieser nicht riskieren!
Leider ist Differdingen nicht die unrühmliche Ausnahme. In so mancher Gemeinde quer durchs Land sieht es nicht besser aus. Da wird ein Stall in ein Wohnhaus umgebaut, ohne Genehmigung und gegen das bestehende Gesetz. Der Besitzer wird vom Gericht zum Abriss verdonnert und es passiert……nichts! Wieso werden hier zweierlei Mass und Gewichte angewandt? Was dem einen verboten, ist dem andern erlaubt! Ob Bürgermeister, Abgeordneter, Minister oder Gesetzeshüter im Ruhestand, vor dem Gesetz sind oder sollten zumindest alle gleich sein.
Wenn ein Politiker 56 Jahre alt werden muss um zu lernen wie man seine Unschuld verliert dann hat er wohl zu lange die falschen Bücher gelesen ! Auch die Bibel der Weltverbesserer ist nicht besser als diejenige der Paffen ! Lügen von vorne bis hinten !
Solange Abgeordnete sich solche Sachen erlauben dürfen werde ich nicht mehr wählen gehen !!!!
Nicht wählen ist auch keine Lösung! ANDERS wählen? Wen? Brauchbare Alternativen gibs nicht. Also….. Da beist sich die Katze in den Schwanz. Also doch? Nicht wählen?
Alles wird immer mehr korrupter in der
Kindergartenpolitik.
Die Korruption gibt es, seit es Menschen gibt. Leider! Es wird immer welche geben, die mit allen Mitteln versuchen werden, sich , auf Kosten , anderer Vorteile zu schaffen oder zu bereichern. Ihr oberstes Gebot, ist das 11. : lass dich nicht erwischen!
Ech hunn e sozialistesche Buergermeeschter an Députéierte aus enger Zentrumsgemeng kannt, dee sech kee Mercedes, keng Nobelkaross, zougeloucht huet obschons hie se sech hätte leeschte kënnen, aus Rücksicht op seng Wieler. Hie sot: en Aarbechtervertrieder fiert en normalen Auto. Dat war an den 1950er an 1960er Joeren. Deemols waren eis Politiker nach glaafwierdeg an haten Eiergefill! Si woussten, wiem si hiere politesche Posten ze verdanken haten a wiem seng Interessi si vertrueden hunn. Lang, lang ist’s her! Zäiten änneren, nët onbedingt zum Gudden. Anstand a Moral gi kleng geschriwwen. Leider.
An dësem sozialisteschen Urgestein, dem Wohlfart’s Jos seng Nofolger a selbsternannt Ierwen, déi sech sou gär op hie beruffen, hu nët e Schimmer vun Ahnung wat Ethik bedeit.
Awer Politiker vun där Zort ginn ëmmer méi rar. Déi Zäite sinn définitiv eriwwer
Anstand, Moral an Eierlechkeet get et net mei an der Politik. Ech gin net mei wielen.
Anstand, Moral an Eierlechkeet schingen iwwerhapt an eiser Gesellschaft ausgestuerwen ze sinn, dat mierkt een op Schratt an Tratt. An dat Wuert Respekt gehéiert schons lang der Vergangenheet un.