Gemeinde Schengen / Vermutlich letzte Diskussionen über den Ponton
Die Gemeinderäte in Schengen dürften sich in ihrer Sitzung am Dienstag wohl ein letztes Mal mit dem Ponton beschäftigt haben. Das auf der Mosel schwimmende Touristeninformationsbüro ist weg. Die Gemeinde nimmt nun Kurs in Richtung 14. Juni 2025, dem 40. Jubiläum der Unterzeichnung des Vertrags von Schengen.
Der Ponton ist Geschichte. Am vergangenen Freitag wurde die auf der Mosel schwimmende Touristeninformationsstelle der Gemeinde Schengen aus dem Wasser gehievt, zerschnitten und abtransportiert. Aus den Augen, aus dem Sinn? Nicht für die Opposition. Für die Sitzung des Gemeinderates am Dienstagmorgen hatte die Bürgerbewegung „Besser zesummen“ nämlich einen Katalog mit nicht weniger als 18 Fragen zum Thema „Ponton“ eingereicht. Das versprach hitzige Diskussionen. Dass es dazu nicht gekommen ist, dürfte dann auch an der Besonnenheit aller Gemeinderatsmitglieder gelegen haben. Letztendlich könnte es aber auch damit zu tun haben, dass wohl jeder den Wert dieses nationalen Tourismusprojektes erkannt hat. Einwände gaben es jedenfalls keine.
Damit sollte die Diskussion über den Ponton nun eigentlich und endlich abgeschlossen sein. Der Ponton ist weg. Im Europamuseum laufen die Umbau- und Modernisierungsarbeiten bereits auf Hochtouren. Wer einen Blick hineinwirft, erkennt, dass auch schon mit dem Aufbau des neuen Empfangsbereiches begonnen wurde. Demnächst beginnen an der Mosel-Esplanade dann die Arbeiten am neuen Kai. Dort, wo sich der Ponton befand, soll dann allerspätestens am 14. Juni 2025 die historische „Marie-Astrid“ anlegen, jenes Schiff, auf dem im Juni 1985 das erste Abkommen von Schengen unterzeichnet wurde, unter anderem vom damaligen LSAP-Staatssekretär Robert Goebbels.
Staat trägt alle Kosten
Das wird ein großes Ding, mit viel nationaler und internationaler Politprominenz. Zurzeit scheint unseren Informationen zufolge aber noch nicht ganz klar, welches Ministerium, Außen- oder Staatsministeriums zum Beispiel, dieses historische Event stemmen wird. Fest steht, dass die Gemeinde Schengen alleine damit leicht überfordert wäre. Nun denn, wir werden sehen.
Ebenfalls unseren Informationen zufolge, soll sich eine offizielle Delegation im kommenden November vor Ort, also in der Werft in Deutschland, ein Bild der Renovierungsarbeiten an der „Marie-Astrid“ machen. Details fehlen bisher.
Klar ist, und das wurde in der Ratssitzung in Schengen einmal mehr betont, dass der Staat die integralen Kosten des nationalen Projektes an der Esplanade in Schengen trägt.
Wie gesagt, die Opposition hat am Dienstag ihre Fragen gestellt und Antworten bekommen. Da der Ponton abgerissen und das ganze Projekt auf der Schiene ist, waren die Einwände vielleicht nicht mehr ganz so relevant. Nun gut. Prinzipiell aber gab die Bürgerbewegung „Besser zesummen“ zu verstehen, dass sie sich in Zukunft eine bessere Kommunikation, einen besseren Austausch mit dem Schöffenrat wünsche. Sie wolle stärker in Geschehnisse und Pläne der Gemeinde eingebunden und rechtzeitig informiert werden, hieß es. So wäre sie als Opposition, die während der letzten Wochen das Geschehen und die mediale Berichterstattung rund um den Ponton sehr aufmerksam beobachtet hätte, auch gerne über den Zeitpunkt des Abrisses und Abtransports des Pontons informiert worden. Weil sie nicht im Bilde gewesen sei, wäre ein Oppositionsvertreter dann erst am vergangenen Freitagnachmittag vor Ort erschienen und nicht am Morgen, als die Presse da war. Alles eine Frage der Kommunikation. An dieser, so konnte man als Beobachter der Sitzung am Dienstagmorgen verstehen, soll allerdings jetzt ernsthaft gearbeitet werden.
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