Haushaltsplan 2025 / „Viele langfristige Investitionen“: Walferdingen setzt auf Schulen, Sport und Tiny Houses
Eine gute Arbeit im Sportbereich und konstruktive Diskussionen – bei diesen zwei Punkten sind sich die 13 Gemeinderäte in Walferdingen in Anbetracht des Haushaltsplans 2025 einig. Für Unstimmigkeiten sorgen dagegen unter anderem die Schule in Bereldingen und die Transparenz im Gemeinderat.
Acht gegen fünf – so lautet das Ergebnis bei der Abstimmung des berichtigten Budgets 2024 und des Haushaltsplans 2025 in der Gemeinde Walferdingen. Die Mehrheit, bestehend aus den Parteien CSV und „déi gréng“, stimmten dafür, die DP und LSAP dagegen. Die Kommune startet mit einem Überschuss von 3,7 Millionen Euro ins neue Jahr. Für 2025 sieht die Kommune ein „Boni définitif“ in Höhe von 668.000 Euro vor.
2025: Die teuersten Projekte
– 3.500.000 Euro: Kauf von Grundstücken für den Schulcampus in Helmsingen
– 3.000.000 Euro: Bau von Tiny Houses in Bereldingen
– 1.850.000 Euro: Kauf von Grundstücken
– 1.500.000 Euro: Überdachung und Belag der Tennisanlage
„Dieses Jahr haben wir viele langfristige Investitionen“, sagt Bürgermeister François Sauber (CSV) im Gespräch mit dem Tageblatt. Zu denen gehört der Bau von Tiny Houses. In Bereldingen bieten sich Grundstücke für den Bau von neun Minihäusern und einem Gemeinschaftshaus an. Für das Projekt ist ein Gesamtbetrag von 5,8 Millionen Euro vorgesehen. Drei Millionen davon stehen im diesjährigen Budget. Mit dem Kauf von Grundstücken für 1,85 Millionen Euro neben dem Gelände könne das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt auch expandieren, meint Sauber.
Alles „on time“
Ein weiterer Fokus liegt auf den Schulen. Die Kommune hat neben der Grundschule in Helmsingen Grundstücke für 3,5 Millionen Euro gekauft. Die Flächen sollen dem Bau von Schulhöfen, ‚Maisons relais‘ und dem Ausbau der Schule dienen, „damit unsere Nachfolger nicht in einen Engpass kommen.“ Auch in Bereldingen habe die Gemeinde vergangenes Jahr bereits Grundstücke zum Ausbau der Schule erworben. Für 2025 sind dort Studienkosten in Höhe von 250.000 Euro vorgesehen. Bis zu den Bauarbeiten wird es allerdings noch ein bisschen dauern: Die Fertigstellung der ersten Gebäude ist für 2030 oder 2031 vorgesehen.
Die Kritik der Opposition, dass insbesondere der Ausbau der Bereldinger Schule zu viel Zeit in Anspruch nehme, streitet Sauber ab. „Die letzten Grundstücke haben wir vergangenes Jahr gekauft. Man kann nichts planen, wenn man noch keine hat“, meint er. „Alles ist ‚on time‘. Das gilt auch für die Planungsbüros und den Architektenwettbewerb.“ Auch dem Vorwurf der Opposition, dass die Gemeinde nichts zur Live-Übertragung der Gemeinderatssitzungen unternehme, stimmt Sauber nicht zu. „Wir können im ersten Jahr nicht alles umsetzen, was im Koalitionsvertrag steht, aber es wird umgesetzt. Das ist auch im Interesse der Allgemeinheit, es war nur nicht prioritär.“
Trotz Meinungsverschiedenheiten waren sich alle Parteien in zwei Punkten einig: Dass die Diskussionen im Gemeinderat konstruktiv waren und dass das Budget dem Sportbereich u.a. mit der Überdachung von zwei Tennisplätzen und der Renovierung der alten Sporthalle zugutekommt.
Das sagt die Opposition
LSAP: Nicht ausreichend Projekte für Jung und Alt
„Wir haben eine gute Zusammenarbeit im Gemeinderat, aber uns fehlen ein paar Punkte im Budget“, sagt Helga Krecké-Mardetschläger (LSAP) im Gespräch mit dem Tageblatt. Der Ausbau der Bereldinger Grundschule ließe zu lange auf sich warten. „Es ist überhaupt nichts passiert, es wurden nur Studien durchgeführt“, bedauert sie. „Die Gemeinde kauft zwar Grundstücke und das Geld ist auch da, aber der Ausbau sollte schon längst abgeschlossen sein.“ Problematisch sei ebenfalls das fehlende Angebot für Jugendliche, beispielsweise in Form eines Treffpunkts. Auch für die zunehmend alternde Bevölkerung gebe es nicht ausreichend Alternativen. „Die Nachfrage nach einem Altersheim wird immer größer, aber dafür ist kein Geld im Budget vorgesehen.“
DP: „Nicht schnell genug“
„Im Haushaltsplan sind einige gute Ansätze, aber manche Projekte werden nicht schnell genug umgesetzt“, meint Guy Arendt (DP). Beide Oppositionsparteien bedauern, dass der Allgemeine Bebauungsplan (PAG) immer noch nicht fertig sei, obwohl das Projekt laut Arendt bereits 2017 auf dem Tisch lag. „Es heißt immer, dass Studien in der Mache sind, aber es passiert nichts.“ Arendt zeigt sich ebenfalls enttäuscht über die fehlenden Fortschritte an der Bereldinger Grundschule. Auch der Forderung nach einer Live-Übertragung der Gemeinderatssitzungen sei der Schöffenrat nicht nachgegangen. Im Allgemeinen gebe es in puncto Transparenz einige Mängel. Auch wenn die Gemeinde „gute Arbeit“ im Sportbereich leiste, könne die DP „nicht anders, als gegen das Budget zu stimmen“.
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