Tiere / Vielseitige Überlebenskünstler: Warum Steinmarder ausgesprochene Nützlinge sind
Lebensraum und Lebensweise
Der Steinmarder ist ein flexibler Überlebenskünstler. Ursprünglich in Mischwäldern und felsigen Regionen zu Hause, hat er sich als „Kulturfolger“ in Siedlungen ausgebreitet. Hier nutzt er Scheunen, Ställe und Dachböden als Unterschlupf. Steinmarder sind nachtaktiv und bevorzugen verschiedene Schlafplätze, darunter Baumhöhlen, Reisighaufen oder sogar Vogelnester. Sie sind Einzelgänger mit stark ausgeprägtem Territorialverhalten, das gelegentlich zu heftigen Kämpfen führt.
Ihre Reviere variieren stark: In der Natur sind sie etwa 100 Hektar groß, während in nahrungsreichen Siedlungen bereits 30 bis 40 Hektar genügen. Besonders faszinierend ist ihre Fähigkeit, Duftspuren zu hinterlassen – durch Drüsensekrete an den Hinterpfoten und Kot markieren sie ihr Revier.
Ökologische Bedeutung
Als Allesfresser haben Steinmarder ein breites Nahrungsspektrum, das von Kleinsäugern, Vögeln und Eiern bis zu Obst und Pflanzen reicht. Im Sommer machen süße Früchte wie Kirschen und Pflaumen einen Großteil ihrer Nahrung aus. Diese Anpassungsfähigkeit macht sie zu wichtigen Regulierern von Mäusepopulationen und Verwertern von Resten an Müllplätzen.
Fortpflanzung
Im Juni und Juli erreichen Steinmarder den Höhepunkt ihrer Paarungszeit. Nach einer bemerkenswerten Keimruhe von etwa acht Monaten kommen im Frühjahr zwei bis drei Jungtiere zur Welt. Die Jungen bleiben anfangs bei der Mutter, erkunden ab der neunten Woche die Umgebung und werden im Herbst selbstständig.
Probleme
Trotz ihrer Nützlichkeit können Steinmarder für Menschen zur Herausforderung werden. Sie zerbeißen Kabel in Autos, beschädigen Dämmmaterial oder sorgen für nächtlichen Lärm. Duftstoffe, Licht oder Ultraschallgeräte helfen wenig – da sich die Tiere daran gewöhnen. Fallen aufzustellen, ist ohne Sondergenehmigung in Luxemburg verboten und das Umsiedeln wäre sinnlos, da andere Marder schnell die frei gewordenen Reviere übernehmen.
Was tun?
Um Schäden zu vermeiden, hilft vor allem Vorbeugung: Zugänge zu Dachböden sollten versperrt und Kletterhilfen entfernt werden. Im Auto schützen elektrische Sicherungssysteme (ähnlich einem Weidezaun) und spezielle Kabelummantelungen zuverlässig vor Marderschäden.
Im Prinzip sind Marder ausgesprochene Nützlinge, weil sie sehr effektiv Schädlingspopulationen kontrollieren. Luxemburg ist flächendeckend besiedelt und die meisten Marder verursachen keine oder nur geringe Probleme.
Steckbrief
– schlanker, gestreckter Körper
– relativ kurze Beine, schwach behaarte Fußsohlen
– langer, buschiger Schwanz (Länge: 23-26 cm)
– graubraunes Fell mit heller Unterwolle, weißer Kehl-Brust-Bereich; weiße Zeichnung Richtung Vorderbeine meist gegabelt; helle, fleischfarbene Nasenspitze
– kurze, hellgeränderte, kleine Ohren
– dunkle Augen
– Kopf-Rumpf-Länge: 42-49 cm, Schulterhöhe: 12 cm
– Gewicht: 1,3-2,3 kg (Männchen größer und schwerer als Weibchen)
– Schutzstatus: nicht gefährdet
natur&ëmwelt a.s.b.l.
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