Rockstar-Auftritt beim NATO-Gipfel / Von Oberkorn nach Vilnius: Darum prangte ein Totenkopf auf dem Luxemburger Flieger
Die Luxemburger sind beim NATO-Gipfel in Vilnius mit einem gecharterten Flieger gelandet, der vorher von der britischen Band Depeche Mode genutzt worden war – und der deshalb eigenwillig verziert war.
Die Ankunft der Luxemburger Delegation beim NATO-Gipfel in Vilnius hat für einige Verwunderung gesorgt – immerhin meist amüsierter Art. Das war vor allem dann der Fall, wenn die Kommentatoren zuzuordnen wussten, was hinter dem bizarren Logo steckt, das auf der Maschine prangte, mit der Xavier Bettel, Jean Asselborn und François Bausch anreisten.
Xavier Bettel – Prime Minister of Luxembourg rocking up at the NATO summit in Depeche Mode’s private jet they are using for their ‘Memento Mori’ tour. How Rock N Roll is THAT! pic.twitter.com/alQccY5Vkw
— P Λ U L F Λ R R E R (@paulmfarrer) July 12, 2023
Neben der Tür ist nämlich ein riesiger Totenschädel aufgedruckt, darunter die Buchstaben „DM-MM“, das alles in Blutrot gehalten. Sollte es sich etwa um eine blutrünstige Kampfansage an mögliche Gegner der NATO-Mächte handeln? Gerade in Militärkreisen sind Totenköpfe ja beliebte Zutaten für Logos.
Nein, das Kunstwerk stammt vielmehr aus dem Zusammenhang der jüngsten Tour von Depeche Mode zum ebenso neuesten Album „Memento Mori“ – wodurch sich sowohl das Bild als auch die Buchstabenfolge erklärt.
Laut übereinstimmenden Medienberichten sind Charterjets während des Gipfels derart gefragt, dass Luxemburg nur noch einen bekommen hat, der kürzlich von der britischen Band genutzt wurde – und der deswegen noch das ungewöhnliche Design aufwies.
Dass Luxemburg auch keinen Zugriff auf ein NATO-Flugzeug aus dem European Air Transport Command (EATC) erhalten haben soll, hat eine leicht ironische Note – schließlich ist das Großherzogtum direkt in gleich zwei dem EATC untergeordneten Missionen involviert: Einerseits fliegt es einen eigenen A400M-Transporter, der in einen gemeinsamen Verbund mit Belgien integriert ist – und bezahlt einen rund zehnprozentigen Anteil der in den Niederlanden stationierten „Multinational Multi Role Tanker Transport Unit“ (das Tageblatt berichtete).
Immerhin sind die „diplomatischen“ Verbindungen zwischen der Industrial-Pop-Gruppe Depeche Mode und Luxemburg ja tief und langandauernd: Nicht nur gab es da einen frühen Auftritt in Luxemburg, bei dem die späteren Superstars noch Getränkekisten als Instrumentenständer benutzten – sondern sie haben sogar der Ortschaft Oberkorn einen Song(titel) gewidmet.
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