„An d’Schnëss“ / Gewaltvorwürfe am Hof: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an
Der Journalist Pol Schock hat Anfang Februar in einer Sendung beim Radiosender RTL schwere Vorwürfe gegen den Hof erhoben: „Et si Leit, déi soe ganz glafwierdeg, datt si der an d’Schnëss kruten“. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin Vorermittlungen eingeleitet. Ein Rückblick.
Der Journalist Pol Schock hat im Februar in einer RTL-Sendung mit seiner Äußerung „Et si Leit, déi soe ganz glafwierdeg, datt si der an d’Schnëss kruten“ Vorermittlungen gegen den Hof ausgelöst. Diese dauern bis heute an, wie eine Sprecherin der Justiz auf Tageblatt-Anfrage bestätigt. Pol Schock hatte vor der Veröffentlichung des Waringo-Berichts am Hof recherchiert. Premierminister Xavier Bettel (DP) wollte sich damals nicht zu den Vorwürfen äußern: „Ich kann darüber nichts sagen, solange sich die Staatsanwaltschaft nicht dazu äußert.“
Die Staatsanwaltschaft begründete die Aufnahme von Ermittlungen vor vier Monaten offenbar allein mit Schocks Aussagen. „Meiner Kenntnis nach gab es keine Anzeige“, sagte Justiz-Sprecher Henri Eippers gegenüber dem Tageblatt. Potenziell betroffene Hof-Mitarbeiter hatten sich demnach nicht bei Justiz oder Polizei gemeldet. Weitere Anhaltspunkte habe es zu dem Zeitpunkt nicht gegeben, Anzeichen körperlicher Gewalt wurden von Jeannot Waringo während seiner Mission am Hof nicht festgestellt. Die „Police judiciaire“ wurde schlussendlich mit den Ermittlungen beauftragt.
Waringo-Bericht
Der ehemalige Direktor der Finanzinspektion Jeannot Waringo wurde von Premierminister Xavier Bettel (DP) zum Sonderberichterstatter am Hof ernannt, nachdem eine hohe Personalfluktuation und sogar ein Suizid, der mit einer fristlosen Kündigung in Zusammenhang gebracht wird, für Aufregung sorgten. Letztendlich sollen der ehemalige Hofmarschall Lucien Weiler und der Kabinettschef des Hofes Michel Heintz Premierminister Xavier Bettel wegen der Missstände am Hof kontaktiert haben, was zur Einsetzung Waringos geführt haben soll.
Waringo sollte die Personal- und Buchführung am Hof untersuchen und anschließend Reformvorschläge formulieren. Dessen Bericht, der am 31. Januar 2020 publik wurde, bestätigte, was schon in den Wochen vorher durchsickerte: Die Personalführung des Hofes sei chaotisch, die Buchführung undurchsichtig, die Großherzogin Maria Teresa überschreite regelmäßig ihre Kompetenzen und es herrsche ein Klima der Angst. Ein Jurist beschrieb dem Tageblatt gegenüber die Situation bei Hofe als ein „System der Belästigung“. Mit der Aussage von Pol Schock erhielten die Vorwürfe jedoch eine strafrechtlich relevante Dimension.
Neues Personal für Reform
Der Hofmarschall Lucien Weiler ging Mitte März in Rente, woraufhin zwei Sonderberater zur Umsetzung der im Waringo-Bericht vorgeschlagenen Reformen vom Großherzog ernannt wurden: André Prüm und Norbert Becker. Norbert Becker ist DP-Mitglied und Gründer des Beratungsunternehmens Atoz, André Prüm ist seit 2005 Professor an der Uni Luxemburg und Inhaber des Lehrstuhls für Finanz- und Wirtschaftsrecht. Michel Heintz wurde ebenfalls durch Marc Baltes, einen Vertrauten aus dem Umfeld des Premierministers, ersetzt.
Son Altesse Royale le Grand-Duc s’est réuni avec sa nouvelle équipe sous la direction de @Yuriko_Backes, Maréchale de la Cour. Cette réunion a permis de travailler sur les dossiers de la rentrée. © Cour grand-ducale pic.twitter.com/7mtxd7fMgP
— Cour Grand-Ducale (@CourGrandDucale) September 7, 2020
Ende April wurde die Luxemburger Diplomatin Yuriko Backes zur neuen Hofmarschallin ernannt. Die Diplomatin wurde 2010 als Beraterin von Jean-Claude Juncker ins Staatsministerium berufen – in der Funktion war sie auch unter Premierminister Xavier Bettel tätig, bis sie 2016 Luxemburgs Vertretung bei der EU-Kommission übernahm.
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An de Klemmes awer ganz Vive.
Et wir heïch Zeit,fir daat Gedengens carrément ofzeschaafen,et kascht villzevill Mëcken an am Ausland get den Gëck mat eis gedriwwen!
“ Esch weess nitt virwaat meng Fra,all Kéiers wann ech Polfer soen,explodéiert.“ fragte einst ‚Enri in einer Kabarettnummer
Schluss mit dieser Anachronie. Diese Frauschaften wissen mal nicht zu würdigen, welche Vorzügen sie haben. Mit dem Gespartem können Sie viel richtig Soziales machen – anstatt Kindergeschichten mithilfe einem Hoffnarr der sonnst poltert gegen Schampes bei der Elite. Welch Ironie und Scheinwelt!
„Et si Leit, déi soe ganz glafwierdeg, datt si der an d’Schnëss kruten“. Dieser Satz reicht aus um solch einen Zauber auszulösen. Armes Luxemburg.
Wem es an Argumenten fehlt, der nicht mit Wote überzeugen kann, sprich , wer dumm ist und sich nicht im Griff hat, wird aggressiv und schlägt zu. Ein Hitzkopf oder ein/e Choleriker/in sollte sich schleunigst professionell behandeln lassen. An der Spitze des Staates ist er/sie fehl am Platz!
Schmeißt ihren Mann raus und lasst uns jemanden wählen dessen Frau sofort in Handschellen abgeführt wird in solchen Fällen.
@Nerini,
Gran Ducks werden nicht gewählt.Die entstehen durch natürliche Zuchtwahl.