Geschäftswelt / Wäscheservice „on demand“: „Klin“ hat Niederlassung in Düdelingen eröffnet
Mitte April hat „Klin“ seine Türen im Zentrum Düdelingens geöffnet. Damit hat die Stadt wieder eine Wäscherei, mit einem innovativen Online-Konzept noch dazu.
Bei „Klin“ wird die schmutzige Wäsche beim Kunden abgeholt und später frisch gereinigt wieder nach Hause geliefert. Die Idee dazu hatte „Managing Partner“ Pit Zens, als er in London studierte. Zu der Zeit hat er manchmal einen ähnlichen Service genutzt. Ihm gefiel das Konzept, das näher am Kunden ist und an der heutigen Zeit orientiert. „Heute kann fast alles online bestellt werden, warum also nicht auch ein Wäscheservice?“, fragte sich der 32-Jährige. Bei seiner Marktanalyse stellte sich heraus, dass die Nachfrage dazu besteht. Die Bevölkerung Luxemburgs sei digital gut aufgestellt und recht international, so der Unternehmer weiter.
Im Juli 2016 hat Pit Zens angefangen, an der Umsetzung seiner Idee zu arbeiten. September 2017 war alles betriebsbereit – heute arbeitet ein 20-köpfiges Team bei dem Wäscheservice. Um die Umwelt zu schonen, arbeitet „Klin“ vor allem bei seinen Privatkunden mit ökologischen Produkten. Bei Arbeitskleidung und in der Gastronomie sei das nicht immer möglich, da ökologische Fettlöser etwa nicht so effizient arbeiten wie ein herkömmliches Produkt. „Das ist einfach ein Kompromiss, den wir eingehen müssen“, erklärt der 32-Jährige.
Manche Waschresultate seien sonst nicht erreichbar und gerade in der Gastronomie werde viel Wert auf Hygiene gelegt. In einer zweiten Phase soll bei „Klin“ eine zusätzliche Filteranlage installiert werden. Auch bei den Verpackungen möchte man zusätzliche Anstrengungen unternehmen und Alternativen zu reinem Plastik anbieten: „Auch hier sind wir nicht perfekt, doch es ist definitiv besser in der jetzigen Situation“, so Zens weiter.
Angefangen hatte „Klin“ mit einem zentralen Standort in Foetz. Im September hat der Betrieb kleine Geschäftsstellen in der City Concorde, Bonneweg, Beggen und zuletzt in Düdelingen eröffnet. Dort können die Kunden ihre Wäsche auf herkömmliche Art und Weise abgeben. Da man bei den Vermietern aufgrund der bekannten Umstände gute Bedingungen aushandeln konnte, ist man das Risiko eingegangen. „Im Endeffekt war dies die richtige Entscheidung“, findet Pit Zens. Allerdings lag die Produktion aufgrund der sanitären Krise nur bei 50 Prozent des sonst normalen Volumens – auch da die Horeca-Branche schließen musste.
Die Entscheidung, sich in der „Forge du Sud“ niederzulassen, traf „Klin“, da die Firma dort sehr gut aufgenommen wurde. Laut Zens hat man eine gute Beziehung zu den Stadtverantwortlichen und der Gemeinde. „Sie haben sich sehr dafür eingesetzt, dass wir nach Düdelingen kommen.“ Die Kommune unterstütze ihre Geschäftsleute, das kannten sie so vorher noch nicht. In Düdelingen hat das Unternehmen einen Mietvertrag für 12 Monate abgeschlossen. „Vielleicht funktioniert es dort nicht, auch wenn die Zahlen eigentlich etwas anderes sagen.“ Doch dies gebe Planungssicherheit für das nächste Jahr. Wenn man in neun oder zehn Monaten sehe, dass es nicht klappt, dann müsse man eben wieder schließen. Und falls es in Düdelingen nicht funktioniere, dann könne man viele andere Ortschaften auch ausschließen.
Pit Zens sagt über sich selbst, dass er (noch) kein Experte im Bereich der Textilreinigung ist. Doch er habe eine sehr gute „gérante“ mit 30 Jahren Berufserfahrung eingestellt. Diese verwaltet den technischen Teil und er kümmert sich um die administrativen Aspekte des Unternehmens. Hinter „Klin“ stehen insgesamt drei aktive Geschäftspartner. In den letzten Jahren hat er viel dazugelernt, auch durch Fehler. „Ich weiß mittlerweile mehr als die Grundlagen und ich kann auf kompetente Angestellte zurückgreifen, die das ihr ganzes Leben lang gemacht haben“, so Zens abschließend.
Kontakt
Weitere Informationen zu „Klin“ gibt es unter www.klin.lu oder bei einem Besuch in den Räumlichkeiten auf dem Düdelinger Platz „Am Duerf“.
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