/ Waldbrand auf Gran Canaria verliert langsam an Zerstörungskraft
Temperaturen von über 30 Grad, Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent und Windgeschwindigkeiten von mehr als 30 Stundenkilometern. Diese gefährliche Mischung habe in den letzten Tagen die schnelle Ausbreitung des Waldbrandes im Bergland der spanischen Urlaubsinsel begünstigt.
Von unserem Korrespondenten Ralph Schulze, Madrid
Bis zum Dienstag hatte das Großfeuer schon eine Fläche von mehr als 12.000 Hektar, was etwa genauso vielen Fußballfeldern entspricht, verschlungen. Am vierten Tag dieser Brandkatastrophe, welche die Behörden als „Feuersturm“ beschreiben, kam aber erstmals leichte Hoffnung auf. Der Wind, der die Flammenwände durch die Berge getrieben hatte, habe sich abgeschwächt, sagte Ángel Víctor Torres, der regionale Regierungschef der Kanarischen Inseln. „Das Feuer breitet sich langsamer als vorher aus.“ Das sei eine positive Nachricht, auch wenn noch keine Entwarnung gegeben werden könnte: „Das Feuer ist noch nicht unter Kontrolle.“
Am Dienstag war die Flotte der Hubschrauber und Flugzeuge, die aus der Luft den Brand bekämpften, auf 21 Maschinen angewachsen. Auch die Feuerwehr am Boden bekam Verstärkung: Rund 1.500 Helfer sind inzwischen im Einsatz. Sie versuchten zu verhindern, dass sich das Flammenmeer durch den berühmten Naturpark Tamadaba frisst – der wichtigsten grünen Lunge auf der Insel.
Brandgeruch und Ascheflocken bis zur Küste
Gran Canaria ist nach Teneriffa die meistbesuchte kanarische Insel. Jeden Monat kommen im Schnitt 400.000 Urlauber auf die Vulkaninsel. In den Urlaubshochburgen, die im Inselsüden rund um den Ferienort Maspalomas liegen, besteht derzeit keine Gefahr. Die Ferienküste liegt rund 20-30 Kilometer Luftlinie von der Brandzone entfernt, die sich zwischen den Gemeinden Tejeda und Moya im Nordwesten befindet. Nur auf die beliebten Ausflüge per Mietwagen ins bergige Hinterland sollten die Urlauber besser verzichten. Viele Bergstraßen sind ohnehin gesperrt.
Die riesigen Rauchwolken, die über der Insel stehen und zuweilen die Sonne verdunkeln, sind aber auch von den Stränden aus nicht zu übersehen. Der Wind treibt zuweilen Brandgeruch und Ascheflocken bis zur Küste. Sogar von der gegenüberliegenden Insel Teneriffa erblickt man noch die brennenden Berge, die in der Nacht wie Vulkane glühen. Feriengäste veröffentlichten in den sozialen Netzwerken Urlaubsfotos, auf denen Rauchwolken oder brennende Wälder zu sehen waren.
Die Ursache des Waldbrandes, der bisher schlimmste dieses sehr regenarmen Jahres in Spanien, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt noch. Aber nach Angaben des kanarischen Regierungschefs Ángel Víctor Torres spricht vieles dafür, dass dieses Feuer durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung entstanden sein könnte.
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