Adventszeit / Warmweiß und mit Zeitschaltuhr: Was man bei der Weihnachtsbeleuchtung beachten sollte
In großen Schritten geht es auf die Festtage zu und viele stimmen sich mit Lichterketten, Leuchtfiguren und Co. darauf ein. Wenn dabei einige Tipps beachtet werden, freuen sich darüber auch Nachbarschaft und Umwelt.
Der Dezember ist da und am Sonntag findet der erste Advent statt. Wenn nicht bereits passiert, schmücken viele ihr Zuhause nun mit festlicher Weihnachtsbeleuchtung. Wer damit weder die Nachbarschaft noch die Umwelt stören will, kann einige Ratschläge beherzigen. So sollte vor allem auf warmweißes Licht gesetzt werden, das eine behagliche und besinnliche Atmosphäre schafft – wie Daniel Gliedner vom „Naturpark Our“ rät. Der Lichtberater hilft tagtäglich Betrieben, Gemeinden, aber auch Privatpersonen bei Fragen rund um das Thema Beleuchtung weiter.
Was Lichterketten, Leuchtfiguren und Co. angeht, rät er von der Verwendung zu kalter, blaulastiger Leuchtkörper ab. Unabhängig ob drinnen oder draußen. Denn, so der Experte: „Diese blenden und signalisieren dem Körper, dass Tag ist. Wie auch bei dem Licht von Handys oder Tablets wird diesem dann die Information vermittelt, aktiv sein zu müssen. Dabei brauchen Organismen die Nacht, um sich zu erholen und nicht krank zu werden.“ Beim Kauf neuer Leuchten sollte deshalb auf warmweißes Licht mit einer Farbtemperatur von maximal 3.000 Kelvin gesetzt werden – eine Information, die üblicherweise auf der Verpackung zu finden ist.
Das Gleiche gilt für die Lumenzahl, die Auskunft über die Helligkeit gibt. Diese sollte laut Daniel Gliedner zwischen 400 und 600 Lumen liegen. „Wenn es richtig hell sein soll, können zwischen 750 und 1.000 Lumen verwendet werden. Das ist aber eher die Ausnahme.“ Auf Hauswände gerichtete Leuchten – wie sie oftmals genutzt werden, um Rathäuser oder andere Gebäude anzustrahlen – oder Himmelsscheinwerfer bei Diskotheken sowie Veranstaltungen sollte verzichtet werden. Denn diese strahlen in die dunkle Nacht und stören die Umwelt.
Umgebung respektieren
Gestört werden – das will auch die Nachbarschaft nicht. An sie sollte deshalb bei der Installation der festlichen Beleuchtung auf dem Balkon oder im Garten gedacht werden. „Die Lichter sollten jetzt nicht das Schlafzimmer des Nachbarn beleuchten, denn das kann dann schon belästigend sein“, erklärt Daniel Gliedner mit einem Lachen. Denn, so der Berater: „Licht, das nicht erwünscht ist, oder nicht benötigt wird, ist Lichtverschmutzung. Wer sich an den Leuchten erfreut, soll das ruhig tun. Aber das soll verantwortungsbewusst geschehen.“
So soll die Weihnachtsbeleuchtung dann auch ausgeschaltet werden, bevor man die Rollläden herunterlässt und ins Bett geht. „Man lässt ja auch nicht den Wasserhahn die ganze Nacht aufgedreht, weil es vielleicht sein könnte, dass man wach wird und dann die Hände waschen wird. Etwa so gehen wir aber beim Thema Licht vor“, stellt Daniel Gliedner fest. Für am helllichten Tag oder spätnachts eingeschaltete Beleuchtung hat er nur wenig Verständnis. Bei der Begrenzung der Betriebszeiten können übrigens Zeitschaltuhren helfen. Sie helfen beim Einsparen von Energie und der Reduzierungen von Lichtverschmutzung.
Das freut nicht nur Mensch, sondern auch Tier. Denn wenn durch zu viel Licht in der Nacht der Eindruck vermittelt wird, dass Tag ist, bringt das den Rhythmus der Tiere durcheinander. Der Experte nennt ein Beispiel: „Es kann dann vorkommen, dass ein üblicherweise tagaktiver Vogel nachts um zwei Uhr sein Lied singt.“ Oder Nachtfalter, die als Bestäuber eine wichtige Aufgabe übernehmen, fliegen nicht mehr. Da sie überzeugt sind, dass ständig Tag ist. Auch auf die Pflanzenwelt hat zu viel Licht einen Einfluss. Wer seine Beleuchtung aber im Respekt der Nachbarschaft und der Natur nutzen will, setzt dabei auf ein angemessenes Maß. Und kann sich auch so über gemütliche Stimmung freuen.
Tipps von der „Klima-Agence“
Auch von der „Klima-Agence“ gibt es auf Nachfrage Ratschläge dazu, was bei der Installation der Weihnachtsbeleuchtung beachtet werden sollte. Ausgediente Modelle sollten entsorgt werden, und das richtig: Bei „Superdreckskëscht“ (SDK) ist das möglich. Alle Informationen zu stationären Annahmestellen und mobilen Sammlungen gibt es unter sdk.lu. Beim Kauf neuer Leuchten gilt es auf energieeffiziente LEDs zu setzen. Modelle mit Stecker statt Batterie helfen dabei, Abfall zu vermeiden. Für draußen eignen sich auch solarbetriebene Modelle gut. Außerdem sollte auf das Kennzeichen „Conformité européenne“ (CE) geachtet werden. Auch die „Klima-Agence“ empfiehlt die Nutzung von Zeitschaltuhren.
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Wat hu mir Letzebuerger awer Problemer. Hoffentlech iwerliewen mir dei Adventszeit ouni greisseren Gesondheetskollaps.
Hoffentlich wird das nicht nur von Ignoranten gelesen…
Das nennt man dann Energiesparen? @plop/ Sie haben recht, wir haben tatsächlich Probleme hierzulande und klagen obendrein noch auf höchstem Niveau. Frohe Weihnachten, all denen, die den Ursprung dieses Festes noch kennen !