Vianden / Warten aufs Ministerium: Die Zukunft des Freibads ist immer noch nicht geklärt
Seit 2019 ist das Freibad Vianden geschlossen. Die Anfang der Siebzigerjahre gebaute Anlage mit dem Blick auf das berühmte Schloss war in die Jahre gekommen. Pläne, es unter modernen Vorzeichen wiederzueröffnen, gibt es schon länger. Bislang scheitert es an detaillierten Zusagen aus dem Tourismusministerium.
Es sind ambitionierte Pläne, die sich die Gemeinde und ein Studienbüro ausgedacht haben. Rennrutsche, Sprungturm, Kinderplanschbecken, Liegewiese mit Terrassendecks, eine multifunktionale Bühne für Veranstaltungen sowie ein komplett renoviertes Schwimmerbecken mit olympischen Maßen klingen verheißungsvoll. Und es kostet.
Mit rund 15 Millionen Euro wurden die Kosten für Grundsanierung und neue Angebote auf dem großen Terrain 2021 berechnet. Inzwischen schnellen überall die Baukosten in die Höhe. Mittlerweile belaufen sich die Kosten auf 18 Millionen Euro. Im Idealfall kommen Förderungen durch Tourismus- und Sportministerium, zumal das Schwimmbad die einzige vergleichbare Anlage in einem weiten Umkreis ist.
Tourismusminister Lex Delles (DP) hatte Ende 2022 Hoffnungen aufkeimen lassen, er werde fördern, und wiederholte die Zusage öffentlich im Februar 2023. Einen Monat zuvor besichtigte Sportminister Georges Engel (LSAP) die Anlage und sicherte ebenfalls Förderungen zu. Alles gut, also? Nein. Die Gemeinde ist handlungsunfähig und kann nicht kalkulieren.
Die Pläne und alles, was danach kommt, Ausschreibungen, Baubeginn etc., stecken fest. Woran hängt es? An einer detaillierten Aufstellung des Tourismusministeriums, was in welcher Höhe gefördert werden kann. Der neue Fünf-Jahres-Plan zum Investitionsvolumen des Tourismusministeriums ab 2023 ist noch nicht verabschiedet, sagt das Viandener Gemeindeoberhaupt.
Warten auf Details
„Darauf warten wir“, sagt Tonino. „Dann können wir kalkulieren, ob das für uns tragbar ist oder nicht.“ Vom Sportministerium liegt der Gemeinde bereits eine Liste über die Punkte, die gefördert werden können, vor. Das umfasst auch die Höhe der Subventionen der einzelnen Investitionen. Ganz aus eigener Kraft kann sich die Gemeinde den „Masterplan“ für das Freibad nicht leisten.
„Wir haben viele Investitionen in den nächsten Jahren“, sagt LSAP-Bürgermeister Claude Tonino auf Anfrage des Tageblatt. Für „Maison relais“, eine neue Kläranlage, Erweiterung der Schule, Sanierung der Bergstation des Sesselliftes oder das „Centre médical“ müssen Kredite aufgenommen und bedient werden. Zinsen und Rückzahlungen für diese Zukunftsinvestitionen werden das Gemeindebudget belasten.
Laut Gesetz dürfen sie 20 Prozent des ordentlichen Haushaltes nicht belasten. „Wir sind bereit, einen Teil der Investitionen für das Schwimmbad zu tragen“, sagt Tonino. Aber eben nur einen Teil. Ob seine Pläne, das Bad 2026 wiederzueröffnen, aufgehen, wird mehr und mehr fraglich.
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Elo kommen mol d’Wahlen… dann ass esou eng Schwëmm dach net méi wichtig. En plus well keen sech seng politesch Fangeren verbrennen an dat an säin Wahlprogramm huelen… och den Delles net!
Daat kann nach laang daueren aus dem Tourismusministerium,
matt hirem Spillschoulsniveau, vill geschwaat an neischt gesoot.