Esch / Warum der Bahnhof verschoben werden soll – und was Minister Bausch dazu sagt
Für Aufregung sorgte Ende letzter Woche die Meldung, den Escher Bahnhof verlegen zu wollen. Bis es so weit ist, werden aber noch viele Jahre vergehen. Die Hintergründe.
Eine echte Neuigkeit war es nicht, denn der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) hatte es in den vergangenen Jahren bereits mehrmals im Interview mit dem Tageblatt angekündigt. Und auch Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“) thematisierte den Bahnhof im Zusammenhang mit dem nationalen Mobilitätsplan (PNM 2035) einige Male. Trotzdem schlug die Meldung, dass der jetzige Escher Bahnhof über kurz oder lang wohl verschwindet, hohe Wellen.
Mit der Ankunft der schnellen Tram im Süden wird sich laut PNM 2035 auch der Schienenverkehr rund um Esch neu orientieren. Denn in Beles, Endstation der Tramverbindung, soll in der Nähe des Rathauses ein multimodaler Knotenpunkt entstehen. Aus den bisher zwei Beleser Bahnhöfen wird dann ein zentraler werden. Ein Bahnhof wird ebenfalls im neuen Esch-Schifflinger Stadtviertel „Metzeschmelz“ (8.000 bis 10.000 Einwohner) gebaut, wo zudem die schnelle Tram aus der Hauptstadt zu einer innerstädtischen Straßenbahn wird. Diese erreicht via Boulevard Grande-Duchesse Charlotte, Benelux-Platz, Beleser Straße und Raemerich den Belval, um zur Endhaltestelle am multimodalen Knotenpunkt in Beles zu gelangen.
Wenn also die Metzeschmelz ihren Bahnhof erhält, dann stellt sich die Frage, ob der alte Bahnhof im Escher Zentrum noch einen Sinn hat, denn die Haltestellen wären keine 500 Meter voneinander entfernt. Außerdem kommt auf der anderen Seite der Stadt das neue Viertel „Rout Lëns“ mit seinen 3.000 potenziellen Einwohnern hinzu und auf lange Sicht wird auch die urbanistische Erschließung des „Crassier Terres Rouges“ ins Auge gefasst. Die Überlegung ist demnach, eine Bahnhof-Haltestelle in dieser Gegend einzurichten. Und zwar am westlichen Ende der Fußgängerzone beim Viadukt. Fest steht auch, dass es nur noch eine Bahnlinie in Esch geben wird, denn die Zugstrecke nach Audun-le-Tiche soll zugunsten eines Buskorridors (CHNS) verschwinden. „Beide Bahnhöfe (Metzeschmelz und Viadukt; d. Red.) liegen hierbei in der direkten Verlängerung der Fußgängerachse der rue de l’Alzette und sind somit fußläufig auch gut vom Escher Zentrum aus erreichbar“, heißt es jedenfalls im am vergangenen Freitag vorgestellten lokalen Mobilitätsplan der Stadt Esch (PLM 2035).
„Die Frage des Escher Bahnhofs muss man im Kontext des PNM 2035 sehen“, so Mobilitätsminister François Bausch gegenüber dem Tageblatt. „Wenn man sich das aus heutiger Sicht anschaut, dann fragt man sich: Was wird das denn und wie soll das funktionieren? Wenn man aber an die Zukunft denkt, mit dem neuen Bahnhof in der Metzeschmelz, mit der Tram im Süden und den Straßenbau-Projekten, dann kann man sich durchaus vorstellen, dass man den jetzigen Bahnhof verschiebt.“ Was nichts anderes heißen soll, dass die aktuelle Position des Bahnhofs nicht in das Gesamtkonzept des PNM 2035 für den Süden passt.
Die Gemeinde jedenfalls will die Gegend rund um den Bahnhof genau wie auch die Alzettestraße urbanistisch neu gestalten. Es geht darum, eine andere Mobilität im Viertel zu schaffen, indem der Durchgangsverkehr gestoppt wird (Ausnahme Busse) und so den Fußgängern und Radfahrern mehr Platz und vor allem mehr Sicherheit eingeräumt wird. Dafür soll verstärkt auf multimodale Filter (Poller) und Shared Spaces zurückgegriffen werden. Bis 2035 sollen verschiedene Straßen für Autos nur teilweise oder überhaupt nicht mehr zugänglich sein. Dazu gehören unter anderem der Boulevard Kennedy, die rue de l’Église bei der Sankt-Joseph-Kirche und die place des Remparts. Was die Alzettestraße betrifft, so soll ihre Fragmentierung durch die Querstraßen aufgehoben werden, um sie so über ihre gesamte Länge autoarm zu gestalten. Sie wird dann nicht mehr mit dem Auto zu durchqueren sein.
Kein Transitverkehr am Boulevard Kennedy
Den Auftakt wird der Boulevard Kennedy machen. Sobald die Liaison Micheville fertig ist, und das könnte noch in diesem Jahr der Fall sein, soll die Straße einen Modalfilter bekommen und so für den Autoverkehr unpassierbar werden. Was aber letzten Endes mit dem Bahnhof geschieht, ist Zukunftsmusik, wie François Bausch betont: „Ich verstehe natürlich sehr gut den Wunsch, die Bahnhofsgegend urbanistisch neu zu gestalten. Und natürlich muss es so sein, dass das Zentrum von Esch einen Bahnhof behält. Man muss im Detail gucken, wohin man ihn genau verschiebt, das muss auch nicht weit vom aktuellen Standort sein“, so der Minister.
Angedacht ist im PLM 2035 eine Haltestelle am Viadukt in der Verlängerung der Alzettestraße. Dann hätte Esch mit der Metzeschmelz, Viadukt und dem Belval drei Bahnhöfe. Ob eine Haltestelle auf dem Viadukt wegen der Kurvenform überhaupt möglich ist, ist eine andere Frage. „Das muss man alles noch im Detail analysieren. Man darf nicht vergessen, dass dieses Projekt als allerletztes drankommt. Meiner Meinung nach frühestens 2035, wenn alle anderen Projekte aus dem PNM und dem PLM realisiert sind, ansonsten macht es keinen Sinn. Aber denkbar ist es. Natürlich muss man immer überprüfen, ob es technisch machbar ist“, so Bausch.
Der Wegfall des Bahnhofs hätte ein Argument sein können, eine zweite Tramlinie ins Escher Zentrum zu planen. Denn die innerstädtische Trasse macht einen großen Bogen um den Stadtkern. Dieser Idee erteilt Bausch allerdings eine mehr oder weniger deutliche Absage: „Nein, das ist nicht geplant, der Zug soll weiter das Rückgrat bleiben“, so Bausch. Genau genommen ist der Escher Hauptbahnhof schon seit einiger Zeit nicht mehr der im Stadtkern, sondern Belval, wohin die CFL vor einigen Jahren den Fahrkarten-Schalter verlegte.
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Wenn man die Visionen des Nostradamus mit denen unseres Blitzministers vergleicht, erscheint ersterer wie ein phantasieloser Einfaltspinsel.
Jemp /
„Wenn man die Visionen des Nostradamus mit denen unseres Blitzministers vergleicht, erscheint ersterer wie ein phantasieloser Einfaltspinsel.“
Unser Nationalfränz sagt voraus dass in 5-6 Jahren der Bahnhof nicht mehr existiert.
Nostradamus behauptete „das Ende der Welt“ würde im Jahr 3797 passieren.
Wollen wir mal sehen wer Recht hat.
@Jemp & @Undine Wer lesen kann ist klar im Vorteil, im Artikel steht: « Was aber letzten Endes mit dem Bahnhof geschieht, ist Zukunftsmusik, wie François Bausch betont: „Ich verstehe natürlich sehr gut den Wunsch, die Bahnhofsgegend urbanistisch neu zu gestalten. Und natürlich muss es so sein, dass das Zentrum von Esch einen Bahnhof behält. Man muss im Detail gucken, wohin man ihn genau verschiebt, das muss auch nicht weit vom aktuellen Standort sein“, so der Minister. »Und das nicht etwa in 5 Jahren sondern 2035.
De grénge Fränz betruecht eist Land als grousst Monopoly-Spill mat enger integréierter Modelleisebunn. Hien wunnt an der Königsallee an régéiert als Märklin, Fleischmann an Fallerheisercherminister.
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