Futsal / Warum die Champions League für Differdingen ein teure Angelegenheit ist
Für Spieler und Trainer ist die Champions League das Highlight der Saison, die Vereinsverantwortlichen verbinden diese Woche dagegen mit Kopfzerbrechen und Papierkram. Futsal-Meister Déifferdeng 03 trat am Dienstagmorgen die zweite Auswärtsreise an, mit der großen Hoffnung, eine kleine Sensation zu schaffen – auch wenn dies dann wieder finanzielle Sorgen zur Folge hätte.
Déifferdeng 03 hat seine Hausaufgaben gemacht. Vor der Abreise nach Skopje (Nordmazedonien) tütete der Überflieger der Meisterschaft seinen fünften Liga-Sieg ein. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Bei 54 Treffern hat D03 noch kein Gegentor kassiert. Allein Aspelt wurden am Wochenende 23 eingeschenkt. Um die Truppe niveautechnisch an die internationalen Anforderungen heranzuführen, wurde daher vergangene Woche gegen Anderlecht getestet. Auch hier zog sich der nationale Champion gut aus der Affäre und drehte die Partie gegen den belgischen Meister in der Schlussphase (5:4-Sieg).
Doch nicht nur sportlich waren die Investitionen groß, wie D03-Vizepräsident Filipe Costa erklärte: „In den letzten Wochen haben wir viel gekämpft.“ Gemeint sind die Finanzen. Von der UEFA gibt es für die Teilnahme an einer Champions-League-Runde eine Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro. „Das reicht nicht einmal für den Flug“, erklärte Costa am Flughagen Frankfurt/Hahn. Die Delegation bestand aus 34 Personen, von Spielern über Trainer, den medizinischen Stab sowie die Delegierten. „Es kann sein, dass wir pro Runde etwa 20.000 Euro Defizit machen.“ Aufenthaltskosten in Skopje, die Auszahlungen der „Primes“ bei Siegen: Um den Schaden in Grenzen zu halten, hat sowohl die Gemeinde (3.500 Euro) als auch die FLF (10.000 Euro) in diesem Jahr etwas dazugelegt. „Ich bin sehr dankbar für diese Unterstützung. Aber wenn wir uns tatsächlich für eine weitere Runde qualifizieren, bekommen wir erneut finanzielle Probleme.“
Unser Ziel wird es sein, oben mitzuspielen. Gegen die beiden Favoriten hoffen wir auf einen Überraschungseffekt.D03-Vizepräsident
Soweit ist es allerdings noch nicht – denn die Konkurrenten in der Gruppe 8 sind enorm stark einzuschätzen. Favorit auf den Gruppensieg ist der tschechische Meister Chrudim. Eine Unbekannte ist dieses Team für Differdingen nicht mehr. Vor zwei Jahren kassierten die Luxemburger eine 0:4-Niederlage. Bevor es zum Wiedersehen kommt, steht zum Auftakt der sogenannten Hauptrunde ein Duell gegen die Hausherren aus Skopje, SH Shukpi, auf dem Programm. „Unser Ziel wird es sein, oben mitzuspielen. Gegen die beiden Favoriten hoffen wir auf einen Überraschungseffekt“, fügte Costa hinzu.
Im Sommer hat sich der Verein aus der „Forge du Sud“ besonders auf die Königsklasse ausgerichtet – und in Tirana bereits ein Stückchen Geschichte geschrieben. Mit neun von neun Punkten hat Déifferdeng 03 im August als erste Luxemburger Futsal-Mannschaft ein Mini-Turnier der Gruppenphase gewonnen. Damit wurde der Erfolgshunger von Spielern und Trainern aber erst richtig geweckt: „Wir sind gut vorbereitet. Unsere Transfers zielten klar auf diese Champions-League-Qualifikation, was vor uns niemand geschafft hat. Nach unserem Auftritt in Albanien wird es diesmal viel schwerer. Aber wir glauben daran, dass etwas möglich ist. Wenn jeder im Team sein komplettes Potenzial abruft, kommen wir für einen der beiden ersten Plätze infrage. Mit ein bisschen Glück … Warum nicht …“
Das Programm
Champions League, Hauptrunde, Gruppe 8:
Am Mittwoch um 20.00 Uhr:
Déifferdeng 03 – Shkupi (MKD)
Am Donnerstag um 17.00 Uhr:
Déifferdeng 03 – Chrudim (CZE)
Am Samstag um 17.00 Uhr:
Lucenec (SVK) – Déifferdeng 03
Das D03-Aufgebot
Tor: Filipe Cardoso, Fabrizio Marino
Verteidigung: Rafael Bocum, Damian Mareco, Teka, Djo
Angriff: Daniel Gouveia, Ruben Reis, Hugo Martinez, Paulo Azevedo, Papa Unjanque, Rochard Rejala, Frederico Torres, Daniel Garrido
Trainer: Bruno Amaral
Auch die U17 in Skopje zu Gast
Die Futsal-Spieler aus Differdingen waren nicht die einzige Luxemburger FLF-Delegation, die sich am Dienstag in Skopje befand. Die Luxemburger U17-Fußballnationalspieler trafen bei ihrem Mini-Turnier auf die Alterskollegen aus Frankreich. Die „Roten Löwen“ schafften es unbeschadet in die Pause, kassierten dann allerdings in der 46. und der 54. zwei Gegentreffer. Am Ende stand es 0:4. Neben den „Bleus“ sind ebenfalls Island und Nordmazedonien in der Gruppe 9 vertreten.
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