Soziales / Warum Finnen ihre Babys in Kisten legen
Die ersten 30 Babyboxen werden bald an zukünftige Eltern übergeben werden können. Am Donnerstag wurde der Prototyp vorgestellt.
Eine komplette Baby-Grundausstattung kostet. Ein Neugeborenes braucht ein Bett, einen Kinderwagen, einen Kindersitz. Alle paar Wochen steht der Kauf von einer neuen Garderobe an, von den Windelkosten gar nicht zu sprechen. Wenn dann noch der Kauf eines größeren Autos – oder gar ein Umzug – ansteht, dann kann es richtig teuer werden.
Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass ein Kind bis zu seinem 18. Lebensjahr Kosten in Höhe von rund 125.000 Euro verursacht. Leider gibt es auch in Luxemburg Eltern, bei denen die eigentlich frohe Nachricht einer Schwangerschaft ein ungutes Gefühl auslöst. Neben allerlei anderen Ängsten, die die angehenden Eltern plagen, gesellen sich noch Existenzängste hinzu.
Dabei braucht man zunächst erstaunlich wenig. Die Baby-Grundausstattung passt in eine größere Kiste.
„Seit dem Jahr 1938 existiert in Finnland das Konzept der Babybox“, sagte Katja Battin von der Asbl. Alupse („Association luxembourgeoise de pédiatrie sociale“). Anfangs war das Angebot an bedürftige Familien gerichtet, mittlerweile kann jede Familie ein Baby-Starterset in einer stabilen Kiste erhalten. Die Box eignet sich zugleich als das erste Kinderbett. „Finnland ist das Land mit der niedrigsten Kindersterblichkeit überhaupt“, so die Hebamme. Das Konzept des „Babys in der Kiste“ hat sich also bewährt.
Vorbild: Finnland
Die Asbl. Alupse hat diese Idee nach Luxemburg gebracht. Am Donnerstag wurde der Prototyp der luxemburgischen Version der Presse vorgestellt. Darin befindet sich die erste Garderobe fürs Baby mit Schlafsack und Bademantel, dazu noch Hygieneprodukte.
„Alles stammt integral aus Luxemburg“, so Battin. Die Asbl. achte auch darauf, dass nur Bio-Baumwolle genutzt werde. „Die Kleidungsstücke wurden in den Nähstuben der ATP Kehlen, von Autisme Luxembourg und dem Lycée Ermesinde hergestellt.“ Auch die Kiste und die Matratze stammen aus dem Großherzogtum.
Die ersten 30 Boxen seien bald fertig und könnten Anfang des kommenden Jahres an die ersten werdenden Eltern übergeben werden. Das Starter-Set nimmt ihnen einige Sorgen ab, sodass sie sich besser auf das neue Familienmitglied konzentrieren können.
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„Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass ein Kind bis zu seinem 18. Lebensjahr Kosten in Höhe von rund 125.000 Euro verursacht.“
Es ist anscheinend näher an 200.000€.
Wieso noch immer so viele Leute an den ‚Kinderwunsch‘ glauben, der bloß von Hormonen gesteuert ist um die Gene fortzupflanzen, ist mir schleierhaft.