Niederkorn / Warum im stark betroffenen Altersheim „Um Lauterbann“ nicht früher geimpft wurde
Mehr als 60 Bewohner und 25 Angestellte des Altersheims „Um Lauterbann“ in Niederkorn haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Fünf infizierte Personen sind inzwischen gestorben. Dass in dem Heim nicht schon früher geimpft wurde, hat laut dem Familienministerium mehrere Gründe.
Viele ältere Menschen haben es derzeit in der Corona-Krise schwer – vor allem Heimbewohner können sich zum Beispiel nicht in ihrem Zuhause isolieren und vor dem Coronavirus schützen, wenn sie das möchten. Ältere Menschen gehören zur Risikogruppe, und bricht das Virus in einem Pflege- oder Wohnheim erst einmal aus, ist die Eindämmung innerhalb der Einrichtung schwer. Das kann Folgen für die Bewohner haben, wie derzeit auch im Altersheim „Um Lauterbann“ in Niederkorn.
63 Bewohner und 25 Angestellte der Seniorenresidenz haben sich kürzlich mit dem Coronavirus angesteckt. Fünf Infizierte sind inzwischen gestorben (das Tageblatt berichtete). Besonders unglücklich an der Entwicklung in Niederkorn ist der Umstand, dass der Cluster nur wenige Tage nach der ersten Impfung von Bewohnern und Personal entstand. Mehrere der älteren Menschen haben sich außerdem laut dem Luxemburger Familienministerium schon zum zweiten oder dritten Mal mit dem Virus angesteckt.
Auf Tageblatt-Nachfrage, warum das Heim in Niederkorn nicht früher geimpft worden sei, erklärt ein Sprecher des Familienministeriums, dass so kurzfristig nicht abzusehen gewesen sei, wie sich die Lage in den jeweiligen Regionen der Altersheime entwickeln würde. Der Süden Luxemburgs ist bereits seit einiger Zeit stark von Coronavirus-Infektionen betroffen. Der Sprecher bleibt dennoch bei seiner Erklärung: „Es war zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht klar“. Man habe während der Impfphase zudem immer die aktuelle Lage beobachtet und versucht, bestimmte Heime zu regruppieren, damit die Verteilung möglichst gerecht bleibe und keiner benachteiligt werde.
Mobiles Team für eine zweite Chance beim Impfen
Am Dienstag soll es laut dem Sprecher noch einmal Tests in dem Niederkorner Altersheim geben, um zu überprüfen, ob sich die Infektionslage in der Einrichtung verändert hat. Außerdem soll es laut dem Ministeriumssprecher demnächst ein mobiles Impfteam geben, das Menschen in Heimen noch einmal die Gelegenheit gibt, sich doch noch impfen zu lassen, falls das noch nicht geschehen ist.
Einige wenige Bewohner hätten beispielsweise beim ersten Impftermin im Heim noch Zweifel gehabt und die Möglichkeit nicht wahrgenommen, allerdings dann beim zweiten Besuch des Teams geäußert, doch eine Impfung zu wollen. Außerdem gebe es auch Fälle, in denen ein Bewohner zum Beispiel noch krank war, und beim Termin noch nicht für eine Impfung zugelassen wurde. Für diese Fälle gebe es dann das mobile Team. Bisher seien hätten sich rund 90 bis 95 Prozent der Menschen Luxemburger Altersheimen impfen lassen. „Das ist eine sehr gute Zahl“, sagt der Sprecher.
Besuche vor Ort sind im Niederkorner Heim momentan weiterhin nicht erlaubt. Das sieht das allgemeine Protokoll für Besuche in den Altersheimen während der Pandemie vor. Angehörige können allerdings trotzdem einen alternativen Weg gehen, um ihre Liebsten sehen zu können – es gibt buchbare Termine, um die Heimbewohner wenigstens auf digitalem Wege zu sehen.
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600 Impfdosen für Menschen die nicht auf der Prioritätenliste stehen ist, hätten im Altersheim von Niederkorn Gutes bewirjen können. Gab es da nicht immer der Slogan vom Schutz der Vulnerablen????
Testpflicht bei all de Leit déi aner leit impfe gin. Dat ass de Minimum. Awer fir DP as dat Wuert „Pflicht“ tabu. Da léiwer e puer Doudeger méi, oder? Gutt dass mer de Veteran aus der DP geschützt hun.