Wenn’s im Rücken zwickt / Warum Muskel- und Skeletterkrankungen im Job immer häufiger werden
Eine genaue Definition zu arbeitsbedingten Muskel- und Skeletterkrankungen gibt es nicht, sie sind aber laut Schätzung der Arbeitsinspektion (ITM) die häufigste Ursache bei Krankschreibungen, die jährlich 150 bis 200 Millionen Euro Kosten generieren. Eine Tagung zu diesem Thema hat am Donnerstag (6. Oktober) im „Parc Hotel Alvisse“ im Rahmen der Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze entlasten dich!“, die von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ins Leben gerufen wurde, stattgefunden.
Im Vorfeld der Konferenzen und Rundtischgespräche führten Arbeitsminister Georges Engel und Marco Boly, Direktor der ITM („Inspection du travail et des mines“), in das Thema ein. Innerhalb der großen Gruppe der Muskel- und Skeletterkrankungen seien Handgelenke, Rücken, Schultern, Hals und Beine besonders betroffen, erklärte Engel. Opfer seien immer öfters Frauen, junge Arbeitnehmer, Teilzeitarbeitskräfte und Migranten im Gesundheitsbereich, aber auch im Bauwesen und in administrativen Dienstleistungsberufen. Angesichts der Tatsache, dass die Arbeitnehmer im Land künftig tendenziell länger im Beruf bleiben würden, nähme die Gefährdung weiter zu, ergänzte Boly, der damit rechnet, dass immer mehr Beschäftigte bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von 65 Jahren arbeiten werden müssen.
Das Auftreten von Muskel- und Skeletterkrankungen ist nicht neu, sagte Engel. Es wurde bislang aber eher als nebensächlich angesehen. Dies soll sich nun ändern, da Maßnahmen gegen diese Erkrankungen sowohl Arbeitnehmern als auch Unternehmen helfen. Dies ist auch der Grund, weshalb die Sozialpartner während der Tagung eingeladen wurden und sich u.a. während eines gemeinsamen Rundtischgesprächs austauschen konnten. Die Tagung hatte einen transnationalen Charakter: Experten aus dem Benelux-Raum und Frankreich tauschten ihre Erfahrungen aus und stellten sog. „best practices“ vor, mit denen proaktiv gegen das „Zwicken im Rücken oder im Genick“ vorgegangen werden kann.
Chronische Erkrankung verhindern
So heißt es im Leitfaden der europäischen Agentur zum Thema: „Die Kampagne zeigt, wie sich arbeitsbedingte Risiken für MSE, die nicht vollständig beseitigt werden können, zumindest kontrollieren lassen.“ Durch frühzeitiges Eingreifen könne verhindert werden, dass das Leiden chronisch wird. Darüber hinaus erkläre die Kampagne, wie eine gute Umsetzung von Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen im Job Arbeitnehmern, die bereits an chronischem MSE leiden, dabei helfen kann, ins Erwerbsleben zurückzukehren und weiterbeschäftigt zu werden.
Die Kampagne schärfe aber auch das Problembewusstsein für die zahlreichen Risikofaktoren für MSE – physische, organisatorische, psychosoziale, soziodemografische und individuelle – und für die Notwendigkeit, präventive Konzepte zu entwickeln. Immerhin leiden Millionen Arbeitnehmer in der EU an MSE und es ist die häufigste Ursache für ein Fernbleiben vom Arbeitsplatz.
Problematisches langes Sitzen
Während der aktuellen Kampagne wird ein besonderes Augenmerk auf das Thema Körperhaltung gelegt. Insbesondere Sitzen und Computerarbeit, aber auch langes Sitzen an einer Kasse und manche Formen von sitzender Industriearbeit können Muskel- und Skeletterkrankungen auslösen. Die Kampagne versucht deshalb auch für die Prävention arbeitsbedingter MSE in Verbindung mit ununterbrochenem Sitzen in starren Körperhaltungen zu sensibilisieren.
Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber, die nicht die Möglichkeit hatten, an einer der Konferenzen am Donnerstag teilzunehmen, können sich auf der Webseite https://healthy-workplaces.eu weiter in die Thematik hineinlesen. Praktische Tipps und Leitfäden sowie audiovisuelles Material sind hier abrufbar und eine neu angelegte Datenbank steht allen Interessierten zur Verfügung.
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Vor ein paar Jahren hatte ich während Monaten immense Rückenschmerzen. Eine Therapie in der Rückenschule Mondorf brachte nachhaltige Heilung! Nur zu empfehlen! Die Übungen, die man gezeigt bekommt, sollte man danach fortsetzen, um einen Rückfall zu vermeiden.