Gemeinderat / Warum Wiltz 2024 kleinere Brötchen backen muss
Am Freitag traf sich der Wiltzer Gemeinderat, um unter anderem den berichtigten Haushalt 2023 und die Budgetvorlage für das anstehende Jahr zu verabschieden. Dass der Handlungsspielraum für 2024 kleiner werden würde, hatte die neue Bürgermeisterin Carole Weigel bereits vergangene Woche im Tageblatt-Interview angekündigt.
Die Vorfinanzierung von Infrastruktur, die für den erwarteten Anstieg der Einwohnerzahl auf mittelfristig über 11.000 Bewohner erforderlich ist, belasten das Budget sehr, hauptsächlich die Fertigstellung des Bildungscampus „Geenzepark“, die Erschließung der Siedlung „op Heidert“ und die damit verbundenen Kreditrückzahlungen.
Ein weiterer Aspekt seien die gestiegenen Kosten für die Wasserversorgung, die bereits seit einiger Zeit den an die Verbraucher verrechneten Preis übersteigen würden. Die finanzielle Lage lasse keine großen Sprünge zu, so Bürgermeisterin Carole Weigel vergangene Woche im Gespräch mit dem Tageblatt. „Wir müssen genau abwägen, was möglich ist bzw. was dringend gebraucht wird und welche Projekte warten müssen.“
Kürzungen um 15 Prozent
Um den Haushalt auszugleichen, wurden alle unwesentlichen Posten des ordentlichen Haushalts pauschal um rund 15 Prozent gekürzt. Das Budget beinhaltet ebenfalls die Aufnahme eines Kredits von 8,5 Millionen Euro.
Folgende Projekte wurden im außerordentlichen Bereich der Budgetvorlage 2024 angenommen: die Erschließung der Siedlung „op Heidert“; die 12 kürzlich fertiggestellten Wohnungen (in der Großstraße und der Campingstraße) werden über das regionale Sozialamt zu erschwinglichen Preisen vermietet; im „Centre Beau-Séjour“ in Wiltz wird eine „Jugendwunnen“-Wohneinrichtung geschaffen; die Gemeinde Wiltz setzt sich weiterhin im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ein, unter anderem durch die Beteiligung an CIGR Wiltz Plus und Initiativen wie Youth & Work; durch die geplante Erweiterung der Gewerbezone „Salzbaach Wiltz-Winseler“ sollen weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.
Im Schreiben der Gemeinde heißt es weiter: „Mit der Erneuerung des Gemeindeplatzes neben dem Rathaus beginnt die erste Phase zur Neugestaltung der Wiltzer Oberstadt, deren Leitlinien im vergangenen Jahr zusammen mit den Bürgern in einem partizipativen Prozess ausgearbeitet worden waren.“
„Geenzepark“, Musikschule und Kindermuseum
Die Planungen zum Projekt „Schlasskéier“ (medizinisches Zentrum mit Parkhaus in der rue du Château) werden ebenfalls vorangetrieben. Zahlreiche Gemeindegebäude und -einrichtungen werden an die geltenden Sicherheits- und Zugänglichkeitsnormen angepasst. Für das Jahr 2024 sind unter anderem Maßnahmen zur Stabilisierung der rue Neuve und zum Ausbau der Versorgungsleitungen in der route de Bastogne geplant.
Die Fertigstellung des Bildungscampus „Geenzepark“ mit Grundschule, „Maison relais“, Sporthalle, Produktionsküche, Musikschule und Kindermuseum „Plomm“ veranschlagen fast ein Drittel der außerordentlichen Ausgaben. In Knaphoscheid wird eine „Mini-Crèche“ in der früheren Schule eingerichtet.
Die Pläne zum Umbau des Jugendhauses in Wiltz werden ebenfalls in die Tat umgesetzt. Die begonnenen Planungen, um zusätzliche Kapazitäten für das Schulschwimmen zu schaffen, werden fortgeführt.
Der berichtigte Haushalt 2023 wurde einstimmig verabschiedet, die Budgetvorlage 2024 erhielt sieben Ja-Stimmen (CSV und DP) und sechs Gegenstimmen (fünf LSAP-Räte und der parteilose Rat Patrick Comes).
Berichtigter Haushalt 2023
Ordentlicher Bereich:
Einnahmen: 43.044.778,69 Euro
Ausgaben: 40.109.154,59
Überschuss: 2.935.624,10
Übrig bleiben 30.389.643,07 (zusammen mit dem Bonus des Vorjahres von 27.454.018,97)
Außerordentlicher Bereich:
Einnahmen: 14.736.955,70
Ausgaben: 39.900.491,15
Minus: 25.163.535,45
Überschuss: 5.226.107,62
Budgetvorlage 2024
Ordentlicher Bereich:
Einnahmen: 43.439.012,61 Euro
Ausgaben: 43.138.941,95
Überschuss: 300.070,66
Außerordentlicher Bereich:
Einnahmen: 28.111.202,81
Ausgaben: 33.388.044,86
Minus: 5.276.842,05
Übrig bleiben werden voraussichtlich 249.336,23 (zusammen mit dem Überschuss von 2023)
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Dabei sind auch viele kleinere Projekte die nicht nötig sind und grosse Projekte die überflüssig sind (zb; Dorfplatzerneuerung ) Aber man tut doch alles um die Wähler zu befriedigen auch wenn man Schulden macht