Gartenarbeit / Was hilft gegen welchen Schädling? Fachberaterin von „Gaart an Heem“ gibt Tipps
Gibt es eine schönere Belohnung für die fleißige Gartenarbeit als ein Blumenbeet in voller Blütenpracht oder leckeres Gemüse aus dem eigenen Garten? Doch immer wieder machen Schädlinge diese Arbeit zunichte. Welche die häufigsten Schädlingsarten in Luxemburg sind und was man dagegen tun kann, erklärte Alexandra Jansen, angehende Fachberaterin für „Gaart an Heem“, dem Tageblatt.
Der heimische Garten bietet tausenden Insekten Nahrung und Wohnraum zugleich. Doch nicht alle nutzen dem Menschen. Im Gegenteil, sie können die gesamte Ernte vernichten. Diese Insekten, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern, werden Schädlinge genannt. Um Ausfälle bei der Ernte zu vermeiden, sollten diese Schädlinge deshalb sofort nach dem Entdecken entfernt werden. Doch was hilft am besten im Kampf gegen Schädlinge? „Am besten verzichtet man bei der Bekämpfung von Schädlingen ganz auf Chemikalien. Da diese auch Nützlinge wie Jungvögel oder Spinnen töten können“, sagt Alexandra Jansen von „Gaart an Heem“.
Die Blattlaus
Blattläuse gehören zu den häufigsten Widersachern im Kampf der Gärtner um gesunde Pflanzen. In unseren Breitengraden leben Hunderte Arten von Blattläusen. „Wegen des milden Winters gibt es dieses Jahr sehr viele Blattläuse. Im kommenden Jahr werden deshalb wieder mehr Vögel geboren. So bleibt die Natur im Gleichgewicht. Wenn eine Pflanze von Blattläusen befallen ist, dann kann man das mit dem bloßen Auge erkennen. Ist das der Fall, dann sollte man sofort handeln. Blattläuse mögen keinen Wind, deshalb kann man sie von der Pflanze wegblasen oder sie einzeln mit der Hand auflesen“, erklärt Jansen. Die Schädlinge können nämlich einfach mit der Hand zerdrückt werden. Da Blattläuse über die Haut atmen, kann man sie auch mit einem Gemisch aus Wasser und Olivenöl vertreiben. Sie mögen diesen Geruch nämlich nicht und suchen danach gerne das Weite. Falls das alles nichts hilft, sollte man einfach den Ast mit den Läusen und ihren Eiern entfernen.
Die Nacktschnecke
Auch die Nachtschnecke treibt gerne ihr Unwesen in den Gärten. Eine Nacktschnecke kann in einem Jahr bis zu 500 Eier ablegen. Und die Nachkommen sind auch schon sechs Wochen nach dem Schlüpfen fortpflanzungsfähig. Am liebsten hält sie sich in der Nähe von ihren Lieblingsspeisen auf, und zwar frischem Gemüse. Schneckenkorn gilt als attraktiver Köder für Nacktschnecken. Die Expertin von „Gaart an Heem“ rät allerdings davon ab. „Wer Schneckenkorn nutzt, der muss damit rechnen, die Überreste der toten Tiere mit zu verspeisen. Auch Salz kann ich nicht empfehlen, da es zu einem grausamen Tod führt. Das Einfachste ist, die Nachtschnecken einzusammeln und etwas weiter weg vom Garten wieder freizulassen“, sagt Jansen. Im Fachhandel werden inzwischen spezielle Schneckenzäune angeboten, die rundum die Beete aufgestellt werden können.
Der Apfelwickler
Der Apfelwickler ist einer der häufigsten Obstbaumschädlinge. Den meisten Schaden richten die Raupen an, die sich durch das Obst beißen. Ab Anfang Juni legen die Weibchen 30 bis 60 Eier auf die sich entwickelnden Früchte, aber auch an Blätter und Triebe. Acht bis 14 Tage nach der Ablage schlüpfen die ersten Raupen. Ungefähr vier Tage fressen sie sich dann in die Frucht. Im Kampf gegen den Apfelwickler rät Jansen zu Pheromonfallen. „Auch Klebefallen, die nur die männlichen Tiere anlocken, können beim Apfelwickler helfen. Wer es etwas weniger brutal will, dem rate ich zu einem alten Hausmittel, und zwar einem Wermutaufguss“, so Jansen.
Die Gespinstmotte
„Die Gespinstmotte lebt zwischen Juni und August. Sie wird sehr gerne mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt“, sagt die Fachkraft von „Gaart an Heem“. Die effektivste und sicherste Gegenmaßnahme besteht darin, die Gespinste mit den Raupen zu entfernen, durch Absammeln, Ausschneiden oder Herunterspritzen mit einem harten Wasserstrahl. Um zu vermeiden, dass die entfernten Raupen wieder auf den Baum wandern, ist es ratsam, sie am Boden aufzusammeln und zu vernichten.
Der Borkenkäfer
Nicht nur Hobbygärtner müssen sich mit Schädlingen herumplagen, auch in den Wäldern kommen sie vor. Der gefürchtetste hierzulande ist der Borkenkäfer. Der Borkenkäfer ist neun Millimeter groß, schwarz-braun und stammt aus der Familie der Rüsselkäfer. Sein Lebensziel ist wie bei jedem anderen Tier die Vermehrung der eigenen Spezies, wozu die Weibchen der Borkenkäfer kleine Gänge in Bäume bohren, um dort ihre Eier abzulegen. Diese Bohrkanäle verhindern allerdings die Wasser- und Nährstoffzufuhr der Bäume, weshalb diese erst unter Verkrümmungen und Deformationen der Stämme, Äste und Zweige leiden und im schlimmsten Fall späterhin komplett absterben. Eine endgültige Lösung im Kampf gegen den Borkenkäfer hat die Fachberatung von „Gaart an Heem“ bislang noch nicht parat.
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