Nach Hitzewelle und Gewittern / Was uns in der zweiten Augusthälfte erwartet
Die Unwetter vom Dienstag führten leider mancherorts wieder zu Überschwemmungen und Schäden – das Resultat, wenn sich eine sehr potente Luftmasse entlädt. Doch was erwartet uns nun in den letzten 15 Tagen des meteorologischen Sommers?
Wir haben sehr heiße Tage hinter uns, geprägt durch das Zusammenspiel einer sehr hohen Luftfeuchte mit einer starken bis extremen Hitzebelastung. Relevant wurden die Temperaturen ab dem Montag: Verbreitet wurden die 30°C überschritten, entlang der Mosel gab es ein Maximum von 34°C. Die urban gelegene Wetterstation in Ettelbrück verzeichnete 34,2°C. In der Nacht zum Dienstag kam es zu einer sogenannten Tropennacht: Die Temperaturen fielen auf dem Kirchberg, in Bettemburg, Oberkorn, Luxemburg-Stadt/Pescatore, Reuler und Remerschen nicht unter 20°C.
Der Dienstag verlief mancherorts noch ein kleines Stück heißer: An der ASTA-Wetterstation in Remich waren es 34,9°C. In Ettelbrück wurden von der Kachelmann-Wetterstation 35,2°C gemessen, die Station der ASTA registrierte 32,4°C.
Durch die hohe Luftfeuchtigkeit bewegte sich die gefühlte Temperatur, also der Hitze-Index, zwischen 34 und 38°C, gebietsweise auch knapp über 40°C. Nicht nur für anfällige Personen stellte dies eine hohe Belastung dar. Die Schwüle entlud sich am Dienstagabend in Form schwerer Gewitter, teils kam es auch zu Unwettern.
Schwere Gewitter und Überschwemmungen
Am Dienstagabend legten sich einzelne „Konvergenzzonen“ über unser Land – Zonen, in denen der Wind aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander weht und somit die Entstehung von Gewittern „triggert“. Aufgrund mangelnder Höhenströmung bewegten sich diese Gewitter nur sehr langsam von der Stelle, was schnell große Regenmengen zur Folge hatte. Ein Unwetter im Bereich Gouvy in Belgien machte es vor: Hier fielen in weniger als einer Stunde mehr als 100 l/m2 Regen.
In Luxemburg fielen laut Radardaten ebenfalls große Mengen vom Himmel: In Rammeldingen waren es 64 l/m2, im Raum Eischen und Wolwelingen knapp 80 l/m2 und unweit von Neunhausen 94 l/m2. Die höchste von einer Wetterstation gemessene Summe waren 65,2 l/m2, wovon 40,3 l/m2 in einer Stunde fielen – dies an der ASTA-Station in Arsdorf.
Auffällig war die sehr hohe Blitzaktivität: Mehr als 10.000 Blitze wurden gezählt, gegen 22.20 Uhr gab es die höchste Aktivität: In nur 30 Minuten registrierten die Sensoren über 4.000 Blitze, hauptsächlich über dem Nordwesten des Landes. Dieses Dauergeflacker sorgte für spektakuläre Aufnahmen.
Was der Rest des Sommers mit uns vorhat
Tatsächlich dauert der meteorologische Sommer nur noch 15 Tage, was aber nicht heißen muss, dass es genau ab dann auch nicht mehr sommerlich wird. Laut aktuellen Berechnungen verbleiben wir weiterhin unter einer westlichen bis südwestlichen Strömung. Diese beschert uns weiterhin zeitweise die Zufuhr von warmen und sommerlichen Luftmassen, zeitgleich gelangt so aber auch feuchte Atlantikluft zu uns. Es ist also durchaus plausibel, dass es in den nächsten Wochen immer noch zu warmen Phasen kommt, die früher oder später wieder von Gewittern begleitet werden können.
Achtung Momentaufnahme: Laut den Berechnungen des amerikanischen Modells könnte es zum 1. September wieder hochsommerlich werden … doch erst mal heißt es abwarten!
Die Langzeitmodelle tendieren in den nächsten Wochen zu leicht überdurchschnittlichen Temperaturen. Dies könnte ebenfalls ein Hinweis darauf sein, dass es noch etwas länger zu sommerlichen Abschnitten kommen kann. Der kalendarische Sommer geht am 22. September zu Ende – bis dahin könnten uns also noch einige spannende Situationen ins Haus stehen.
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