Editorial / Was zum KUK-uck! Rebranding am Hof?
Es war einmal eine beliebte Herrscherin, die wegen feindseliger Aussagen von Hofberichterstattern und Enthüllungen skandallustiger Journalisten so sehr in Verruf geriet, dass sich Skepsis inmitten der Bevölkerung breitmachte. Die Herrscherin war verzweifelt. Wie könnte sie ihr Image bloß aufwerten? Nachdem sie eine Schar an Ratgebern und Influencern befragt hatte, fiel der Groschen: Wer Kultur unterstützt, kann kein schlechter Mensch sein. Kultur ist völkerverbindend, solidarisch und empathisch. Kulturschaffende stehen, mit ein paar aus dem kollektiven Gedächtnis gelöschten Ausnahmen, auf der richtigen Seite des politischen Spektrums. Außerdem spielte Kultur bereits beim Nation Branding eine wichtige Rolle – wieso sollte sie nicht zum Rebranding des Hofes herhalten? Nachdem sie ihren mit Touchscreen und Siri-Funktion ausgestatteten Spiegel nach dem bekanntesten Künstler im ganzen Land befragt hatte, kontaktierte sie das einstige enfant terrible der hiesigen Popmusik. Zum Kick-off eines Kultursenders, an dem der Künstler gerade schmiedete, planten die beiden eine musikalisch untermalte Lesung eines Literaturklassikers für Kinder. Die Zeremonie sollte den Beginn einer langen Karriere des Querdenkers als Hofkünstler markieren.
Fiktion beiseite: Vor einer Woche wurde aus dem im Rahmen der Pandemie ins Leben gerufenen Projekt „Live aus der Stuff“ der Kulturkanal für Luxemburg (kurz: KUK). Die ersten abrufbaren Sendungen sind: Serge Tonnars und Georges Urwalds Vertonung von Klassikern des luxemburgischen Repertoires, darunter eine leicht geänderte Version der Nationalhymne sowie eine von Großherzogin Maria Teresa gelesene „Maus Kätti“. Nach einem Sabbatjahr ist Serge Tonnar zurück, als enfant terrible tritt er jedoch nur noch in sozialen Netzwerken auf, seine restlichen Projekte – vom ironiefreien Recycling luxemburgischen Liederguts bis zur gescheiterten Weltverbesserer-Petition – werden auch in Kulturkreisen immer mehr als pas terrible gewertet: „Maus Kätti“ wirkt wie der misslungene Versuch zweier ins Fegefeuer der Kritik geratener öffentlicher Figuren, einen illusorischen Nutzen aus dem vermeintlichen Prestige des anderen zu ziehen.
Wessen Kunst nicht mehr ausreicht, um aufzufallen, muss an anderen Fronten Aufmerksamkeit erheischen. Dass sich gerade Luxemburgs bekanntester Künstler letztlich so unprofessionell verhält, ist alarmierend, da sich das Land gerade auf kulturpolitischer Ebene einem Professionalisierungsprozess verschreibt. So gibt es bei Tonnar keinerlei Distanz zwischen Mensch und Künstler. Vergreift man sich an seiner Kunst, fühlt sich der Mensch Tonnar ungefähr so tief verletzt, als hätte man ihm den letzten freien Liegestuhl auf der Belsch Plaasch unter der Nase weggezogen. Damit ignoriert er nicht nur einen jahrhundertelangen theoretischen Streit, der mit Literaturkritiker Sainte-Beuve und Schriftsteller Marcel Proust begonnen hat – nein, er gibt sich damit einer plakativen Schwarz-Weiß-Malerei hin, laut der man entweder gänzlich auf seiner Seite oder gegen ihn ist.
Problematisch ist dabei zudem die Machtkonzentration im Tonnar-Universum: Nicht er selbst, sondern das von ihm angeleitete Künstlerkollektiv Maskénada hat sein unsägliches Wort-Interview vom 27. April geteilt. Dabei weiß jeder, wie schnell sich der Eindruck der Meinungsvielfalt mit der Vervielfältigung virtueller Accounts zementieren lässt. Mit KUK geht man nun einen weiteren Schritt in der „Tonnarisierung“ der Kulturwelt: Tonnar ist, wie es im Wort zu lesen war, als einziger Künstler sowohl im Verwaltungsrat der Asbl. als auch in deren künstlerischem Leitungsgremium vertreten. In die ersten beiden Projekte, die geplant wurden, bevor das KUK-Team aufgestellt war, ist er künstlerisch eingebunden. In dem Sinne ist die Zusammenarbeit mit der Großherzogin fast schon wieder konsequent. Zur Neuerfindung als Hofnarr fehlt Tonnar jetzt noch der Schellenkranz – die launenhafte Herrscherin hat er ja bereits gefunden.
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Penibel, die Dame zeigt nicht die geringste Scham.
Wir brauchen ein Referendum um diese Familie abzuschaffen.
Tja, wenn man nicht mal mehr das Personal züchtigen darf, dann braucht man eine andere Beschäftigung.
Wie wär’s denn mit der Elefantenjagd?
Furchtbar!
Sie sollte das Menschen überlassen die die Sprache beherrschen und Diktion im Konservatorium studiert haben.
Ich hatte gehofft, diese unsägliche Dame wäre vor Scham im Erdboden versunken.
Was zum Kuckuck? Die Dame ist wirklich ein Kuckucksei, das man uns ungefragt ins Nest gelegt hat.
Schmeißt es raus.
Tonnar verpasst keinen Zug , aufzuspringen und sein Körnchen Pfeffer beizugeben, so medienwirksam sein Ego in den Fokus zustellen.Zum Schaffner des großherzoglichen Sonderzuges erkoren ,„d‘Maus Ketti“ sicher über „Bierg an Dall“ zu bringen und nach gelungener Fahrt mit “ Cremant“ im Gepäck, vielleicht ein neues Gesangduo den luxemburgischen Schlagerhimmel erhellen lässt und dem Volke eine neue Version luxemburgischen Liedergutes „ Kettche , Kettche …….“ präsentiert .
Diese Frau lernt es nie. Sie muss einfach immer im Mittelpunkt stehen. Jetzt als Märchenerzählerin. Aber das will auch gelernt sein. Ausserdem gleich und gleich gesellt sich gern, besonders Wölfe im Schafspelz.
Achso, lässt sich Image mit Kunst aufwerten. Ich dachte eher bei Vergehen sollte man sich entschuldigen.
Aus der Dame wird noch ’ne Schauspielerin, wenn’s sie’s nicht bereits ist.
Hätte nie geglaubt das Tonnar so ein Opportunist sei. Nun ja als Aktionär der Firma Heintz van Landewyck sollte man vielleicht nicht zuviel überrascht/naiv sein.
Respekt Häer Schinker,
Endlich emol een, deen de Pseudo-Revoluzzer a -Querdenker S. Tonnar entlarvt. Hat dacks genuch mat deem ze din fir ze wëssen, dass ët him ëmmer nëmmen drëms gung, séng Scheewecher un Drëchent ze bréngen. Säi ganzt Optriëden a Querulantentum alles nëmme Show, Profit säin Ziil. Leider ee Spijhelbild vun der heitejher Kultur, déi ëmmer méi – nëtt zuläscht duerch RTL – hiirt progressivt Wiësen zugonschten elitärem Konservatismus a Ballermann-Geescht verléiert. KUK seet genuch!
Schued och fir de MASQUé-NADA-Grupp, deen ëmmer méi zum Tonnarschen Self-Service verkënnt …
Traureg, datt Maskenada esou erofkomm ass, datt se däer Damm sech wäisswäschen hëlleft. De Frick regéiert Luxusbuerg. Fir e puer Moneeten geet alles bei den Harien…
Was? Noch keine Bemerkungen freigegeben?
Sind wieder alle krank oder waren alle Kommentare unpublizierbar wegen der furchtbaren Dame?
Alles Lèse-Majesté?
„Es war einmal eine beliebte Herrscherin,…“
Tippfehler, Sie meinten wohl ‚beleibt‘, denn beliebt ist definitiv falsch.
Irgendwo müssen die 500.000€ für die Telefonrechnung ja reinkommen, als selbsternannte ‚Großherzogin‘ verdient man ja nicht so viel.
Diese Dame sollte auch ein paar (Dutzend) Sabbatjahre einlegen.
Die grossherzogliche Märchentante:)
In welcher Partei wird er sich wohl bald wiederfinden und versuchen mit zu wierken?
Et war keen „misslungener Versuch“ wei et am Text steet !
Op en elo e Guttmënsch ass, éischter en Béisen,
oder fir e Moment just „war“ – Wat soll dat ?
Tatsaach ass: Et ass eng kënschtleresch, gutt Performance gewiescht. Op Grouss op Kléng – mat oder ouni Ego.
Und der gütige Gatte läuft gerade jetzt, in Corona-Zeiten, als Grüßaugust durchs ganze Land. Tritt überall in der Rolle des besorgten Landesvaters auf. Komisch, sonst hórt oder sieht man nichts von „denen“!
An Opportunisten, in Politik und Kultur, wird es dem Grossherzogtum wohl nie fehlen. “ Un opportuniste peut cacher un autre „.
Was regen wir uns auf😎 Henri und Mme. Mestre treten wenig in der Öffentlichkeit auf. Die sind seit Monaten hart am arbeiten!
Sicher machen die Beiden gerade ihr Sparschwein platt und rechnen aus, welche Summe sie unserem wirtschaftlich geschundenen Ländchen nun zukommen lassen.
Märchen vorlesen ist gratis, reale Spenden gehen an’s Eingemachte.
Lächerléch,
do kann een nëmmen de Kapp rëssellen,
Bananenrepublikskultur.