Dippach-Gare / Weg für die Umgehung ist frei
Das Ende einer langen Geschichte naht. Dippach-Gare steht für Staus bis nach Sanem, aus dem Autofenster geworfener Müll, Verdruss bei den Autofahrern und Unzufriedenheit bei den Gemeinden Dippach und Reckingen/Mess. In Reckingen leiden vor allem die Limpacher, weil über ihr Gemeindegebiet die Schleichwege laufen, um die Bahnschranke zu umfahren. In die Sache kommt Bewegung.
Es war eine langersehnte Nachricht und eine „positive“, wie Reckingens Bürgermeister Carlo Müller (LSAP) betont. Die letzten Umweltuntersuchungen sind abgeschlossen, es gibt keine Beanstandungen. Das haben Verkehrsminister François Bausch („déi gréng“) und Parteikollegin Umweltministerin Carole Dieschbourg der Gemeinde per Videokonferenz Anfang der Woche bestätigt. Das macht den Weg frei, endlich die zwei Kilometer lange Umgehung der Bahnschranke zu bauen und das Problem „Dippach-Gare“ aus der Welt zu schaffen.
Zwei Kreisverkehre und das Stück zwei Kilometer Straße durch Natura-2000-Gebiet sind nicht einfach zu planen und durch die Instanzen zu bekommen. Die Geschichte Dippach-Gare hat einen langen Bart. „15 Jahre?“, fragt Bürgermeister Carlo Muller seinen Leiter des „Service technique“ auf der Suche nach einer Antwort, wie lange das schon dauert. So richtig erinnern kann sich niemand mehr.
Muller hat in das Büro des „Service technique“ im Rathaus, sein ehemaliges Büro, gebeten. Wegen Corona ist der Reckinger Bürgermeister „bürolos“. Die Gemeindemitarbeiter mussten auseinanderrücken, um die Sicherheitsabstände einzuhalten. Es hat gefruchtet: keine Corona-Infektion, kein Krankheitsausfall bei den 26 Mitarbeitern der Gemeinde. Auch ohne Büro ist der Bürgermeister gleich bei der Sache.
„Schleichwege“ belasten Limpach
„Diese Bahnschranke ist von 60 Minuten in der Stunde 45 Minuten geschlossen“, sagt er. Vor allem die Limpacher leiden unter den Autofahrern, die die Schranke über die Ortschaft umfahren. „Sie fahren Schuller-Gare ab, durch Limpach durch und müssen dann im Ort links abbiegen“, sagt Muller. Dort stoßen sie auf den Verkehr aus Sanem-Limpach-Reckingen Richtung Hauptstadt. „Das ist ja fast eine Hauptverkehrsstraße“, sagt Muller. „Da kann man sich vorstellen, was da los ist.“
Es gab viele Versuche, die leidige Sache aus der Welt zu schaffen. Am Takt des Zugverkehrs auf der Strecke und der geschlossenen Schranke lässt sich allerdings nichts ändern. Es sind viele internationale Güterzüge, die die Trasse zwischen Petingen über Bascharage Richtung Hauptstadt als Durchfahrt nutzen. Da kann der Takt nicht geändert werden. Der letzte Versuch war die Umgehung.
Sie sieht vor, dass die Dreikantonsstraße, die Reckinger und Dippacher Gebiet durchläuft und auf der sich das alltägliche Drama abspielt, zur Sackgasse wird. Nördlich davon wird die Umgehung gebaut, die auf beiden Enden in Kreisverkehre mündet, um den Verkehr zu kanalisieren. Die Pläne gibt es schon lange, die Straßenbauverwaltung ist der Bauherr.
Baubeginn für Ende 2021 vorgesehen
Enteignungsverfahren, Planungen, die Baugenehmigung für die Umgehung von Dippach und Reckingen/Mess und Umweltstudien: Das alles hat sehr lange gedauert. Der letzte Termin für den Baubeginn, der wieder verschoben werden musste, war „im Laufe des Jahres 2020“, wie Verkehrsminister François Bausch der Gemeinde schriftlich noch am 21. Juli 2019 mitgeteilt hatte.
Dass die Bagger nicht angerollt sind, hat Bauherr „Ponts et chaussées“ verursacht. Die Gültigkeit der ersten Umweltstudie, auf Basis des alten Naturschutzgesetzes erstellt, war abgelaufen, als es hätte losgehen können. Im Februar dieses Jahres wurde bekannt, dass eine neue, nach dem neuen Gesetz konforme Umweltstudie gemacht werden muss (siehe Tageblatt vom 20. März 2020). Das ist nun abgeschlossen.
Für Reckingen ist wichtig, dass sich an den Bauplänen und dem Verlauf der Umgehung nichts ändert. Die Gemeinde hat hart dafür gekämpft, dass ihre Anstrengungen in puncto „Mobilité douce“ nicht untergehen. Der Kreisverkehr am Ausgang von Reckingen hätte ohne die Fußgänger- und Fahrradfahrerbrücke, die um den Kreisverkehr bzw. darüber hinwegführt, diese Anstrengungen zunichtegemacht.
„Das kleine unscheinbare Stückchen liegt uns unwahrscheinlich am Herzen“, sagt Muller. „Wir machen überall, wo es geht, sichere Wege für Fußgänger und Fahrradfahrer und diese hätten wir bei Planungsänderung verloren.“ Fußgänger, Fahrradfahrer oder Mütter mit Kinderwagen wären ohne die Brücke mitten im Kreisverkehr und damit in dichtem Verkehr gelandet. So landen sie am Ende des Fahrrad- und Fußgängerweges auf der Brücke und kommen sicher auf der anderen Seite auf dem Bürgersteig in der dann zur Sackgasse gewordenen rue des Trois Cantons an.
Einige Hürden gibt es bis zum definitiven Baubeginn dennoch: Voraussichtlich im April 2021 beginnt die öffentliche Anhörung, wo Bürger und Institutionen Einwände gegen das Projekt vorbringen können. „Da weiß man nie, was noch kommt“, sagt Bürgermeister Müller. Die Kompensation für das dann bebaute Gelände ist ebenfalls noch nicht geklärt. Die Bauarbeiten, die mit rund zwei Jahren veranschlagt sind, sollen Ende 2021 losgehen. 2023 könnte es dann heißen: Ende gut, alles gut.
Finanzen
Das größte Projekt der Gemeinde ist derzeit der Neubau der „Maison relais“ für 250 Kinder neben der Schule in Reckingen/Mess. 12 Millionen Euro soll der Neubau kosten und Bürgermeister Müller ist zuversichtlich – trotz Kürzungen der staatlichen Dotationen in diesem Jahr. „Es gibt aber kein Projekt, was wir dieses Jahr deshalb nicht realisieren können“, sagt Muller. Rund eine Million Euro weniger gibt es für Reckingen. „Wir haben aber Rücklagen“, sagt der Rathauschef. Fast fünf Millionen Euro beträgt das Sparguthaben der Gemeinde.
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Firwaat muss dann nach 1 Johr geward ginn bis ungefaang gett mat bau’en ??
Also, zenter mengem 2.Liewesjoer wunnen meng Elteren ( Papp virun 2 Joer verstuerwen) op der Dippecher Gare. Et sin emmer erem nei Elementer wobei koum sou dass sech daat Ganzt als Neverendingstory präsentiert.
Also, Ech gleewen et erreicht, wann et bis offiziell dreint.
Daat lächerlecht an absurd schengt jo lo én Enn ze fannen. Wiir én absurdum wé Ponts et Chaussée am Private Bereich ként de Staat Drock maachen, et get én Gefill net lass datt wann et iwer dé léft neischt mé gudd léft, net nömmen dén doote Problém