/ Weinbau ganz modern: Auf dem Weingut Laurent & Rita Kox sind die Drohnen los
Die Technik der Weinbergbesprühung mittels Drohnen steht schon seit langem in der Diskussion, betrachten Experten sie doch als die ideale Alternative gegenüber den Helikoptereinsätzen. Jungwinzerin Corinne Kox, aus dem Weingut Laurent & Rita Kox in Remich, hat nun ein Pilotprojekt in Kooperation mit der Luxaviation-Gruppe lanciert und unterstreicht mit dieser Initiative ihr Interesse an intelligentem und nachhaltigem Weinbau.
Von unserem Korrespondenten Herbert Becker (Text und Foto)
Mehr Effizienz und Genauigkeit beim Sprüheinsatz, Reduzierung der Lärmbelästigung von Anwohnern und das Schonen der Umwelt: Zu all diesen Themen kann der Einsatz von Drohnen in den Weinbergen einen nicht unerheblichen Beitrag leisten, so der Tenor der Kooperationspartner.
Corinne Kox teilt die Passion für den Einsatz neuer Technologien sowie das Wiederbeleben von traditionellen Methoden der Weinherstellung im Weinbau mit ihrem Vater Laurent. Sie hat auch den entscheidenden Impuls für das Pilotprojekt gegeben. „Die zahlreichen Tests, die in Forschungszentren zum Einsatz von Drohnen in Weinbergen durchgeführt wurden, zeigen die Relevanz des unbemannten Flugzeugs als vielversprechendes Werkzeug in Bezug auf Input-Reduktion, Genauigkeit und Schutz von Boden und Umwelt. Ein intelligenterer und nachhaltigerer Weinbau wird durch eine größere Flexibilität der verwendeten Sprühgeräte und die Anpassungsfähigkeit der Behandlungspläne ermöglicht“, erklärt Corinne Kox.
„Die Luxaviation-Gruppe, einer der weltweit größten Privatflugzeug-Betreiber, hat schon im vergangenen Jahr die Absicht geäußert, als weiteres Standbein ihrer Tätigkeit in den Drohnenmarkt einsteigen zu wollen. Für uns also der ideale Partner, um diese Versuchsreihe zu lancieren.“
Mehr Flexibilität für die Winzer
Luxaviation seinerseits beteiligt sich an diesem Prozess, um seine Verfahren und Standards im Hinblick auf das am 24. Mai von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) veröffentlichte „Unmanned Aircraft operator Certificate“ (LUC) zu den Regeln und Verfahren für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge zu validieren, und strebt an, als erster Betreiber dieses Zertifikat zu erhalten. Hierzu erklärt Patrick Hansen, CEO der Luxaviation-Gruppe: „Drohnen können den Winzern dabei helfen, sich eine Übersicht von ihrem Anbau zu machen, und lassen sich müheloser und kostengünstiger einsetzen als Hubschrauber. Da die Piloten die Drohnen wesentlich dichter am Boden fliegen können, sind wir in der Lage, den Winzern mehr Flexibilität bei der Planung und eine höhere Genauigkeit zu bieten. Schätzungen zufolge sind die Winzer mitunter in der Lage, das Sprühen zu optimieren, und das bedeutet weniger Kosten und geringere Umweltbelastung.“
Vergangene Woche haben erfahrene Piloten erfolgreiche Tests mit der neuen Ausrüstung durchgeführt und haben dann anschließend mit den Drohnen biologische Pflanzenschutzmittel in den Parzellen des Domaine Kox gesprüht.
Versuchsreihen auch im Weinbauinstitut
Das Tageblatt hat sich zu dieser zukunftsorientierten Thematik auch an das staatliche Weinbauinstitut (IVV) in Remich gewandt, um nähere Informationen zur neuen Technik einzuholen. Abteilungsleiter Serge Fischer erklärte hierzu, dass das Institut selbst solche Versuchsreihen bereits seit drei Jahren mit Drohnen des Anbieters DJI durchführt, allerdings noch mit Drohnen der ersten Generation.
„Erste Versuche mit Drohnen wurden in China in Reisfeldern getätigt, die Entwicklung ging dann rasch auch in den Weinbau über. Dieser Technik gehört unzweifelhaft die Zukunft, vor allem, um die Fungizide in die Rebanlagen einzubringen zur Bekämpfung der Peronospora, einer Pflanzenkrankheit, die erhebliche Schäden an den Reben hervorrufen kann. Ein weiterer Vorteil ist hierbei, dass der Winzer selbst mit den Pflanzenschutzmitteln nicht mehr in Kontakt kommt“, erklärte Fischer.
„Das Weingut Kox arbeitet mit Partner Luxaviation schon mit Drohnen der neuesten, also der vierten Generation mit ausgezeichneter Applikationstechnik, ausgestattet mit Abstandssignal. Wir im Weinbauinstitut sind daher sehr optimistisch, dass sich diese zukunftsweisende Technik durchsetzen wird, es bedarf da natürlich noch der erforderlichen Autorisationen durch das zuständige Ministerium sowie durch die Luftfahrtbehörde.“ Das innovativ ausgerichtete Weingut Domaine L&R Kox setzt daher weiterhin darauf, Tradition und Moderne zu verbinden. Leidenschaft, Respekt vor dem Weinberg und önologische Kompetenz sind die drei Schlüsselwörter, die den Ansatz des Domaine zusammenfassen.
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Liefern sie auch nach Hause mit dem Ding??