/ Weiswampach kommt nicht zur Ruhe: Der Zweite Schöffe wirft das Handtuch
In Weiswampach geht es zurzeit hoch her. Erst plant die Gemeinde ein Ferienresort am Weiswampacher See, dann mobilisiert sich eine Bürgerinitiative dagegen. Die Diskussion kulminiert vor zwei Wochen in einem Referendum, in dem die Bürger sich mehrheitlich gegen das Ferienresort aussprechen. Doch das lässt Bürgermeister Henri Rinnen kalt. Er will die Pläne dennoch realisiert sehen. Sein Zweiter Schöffe, Michel Deckenbrunnen, zieht deswegen jetzt Konsequenzen.
Es hat sich seit längerem angekündigt, nun ist es Realität: Schöffe Michel Deckenbrunnen hat seine Demission sowohl vom Schöffen- als auch vom Gemeinderat eingereicht. „Ich kann mich mit der Arbeitsweise unserer Gemeindeführung überhaupt nicht mehr identifizieren“, so Deckenbrunnen am Freitag gegenüber dem Tageblatt. „Transparenz und Dialog sind Fremdwörter, schriftliche oder mündliche Fragen an den Bürgermeister werden von diesem abgeschmettert, ’normale‘ Diskussionen sind unmöglich, Entscheidungen werden zum Teil ohne Rücksprache mit dem Schöffen- und Ratskollegium getroffen usw. Es ergibt weder Sinn, noch macht es Spaß, auf diese Art und Weise weiterzuarbeiten. Ich habe meine Demission vor einigen Tagen beim Innenministerium eingereicht. Sie wurde auch bereits angenommen.“
Diverse Gründe
Die Gründe, die ihn zu diesem Schritt geführt hätten, seien mannigfaltig. Das Projekt des Ferienresorts, das der Bürgermeister allein mit der Unterschrift seines Ersten Schöffen Norbert Morn durchziehen will, und das Resultat des Referendums, das Rinnen absolut kaltlässt, sind die Tropfen, die das Fass zum Überlaufen gebracht hätten.
Es sei daran erinnert, dass nach den letzten Kommunalwahlen Rinnen und Deckenbrunnen ein Splitting-Abkommen getroffen hatten, dass Letzterer aufgrund der Wahlergebnisse im Jahr 2020 das Amt des Bürgermeisters von Rinnen übernehmen soll. „In der dritten Gemeinderatssitzung nach diesen Wahlen war ich bei einem Punkt nicht mit Bürgermeister Rinnen einverstanden, was ihn sofort zu der Aussage bewog, er werde das Splitting-Abkommen nicht respektieren. So weit zur Vertrauenswürdigkeit unseres Bürgermeisters“, sagt Deckenbrunnen. Unbestätigten Informationen zufolge sollen derzeit auch verschiedene Gemeinderäte über einen Rücktritt nachdenken.
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Was soll das werden? Ein Blaualgenhotel?
Bravo Herr Deckenbrunnen, Sie haben Anstand und Ehrgefühl. Herr Rinnen ist ein Geschäftsmann und geht mit dem Kopf durch die Wand, wohlwissend, dass er bei den nächsten Wahl die Quittung für seine Sturheit präsentiert bekommen wird. Aber das schert ihn einen Dreck. Er wird einfach nicht mehr antreten. Er hat ja seine Schäfchen im Trocknen.
auf den Punkt gebracht:
Das ganze Freizeit-Areal, einschliesslich der beiden Seen, welches heute frei zugänglich ist, muss frei und gebührenfrei zugänglich bleiben, auch als Badegewässer. Nur das heutige Campingareal (falls es heute eingezäunt ist ?) und das künftige Hotelgebäude einschliesslich eines zu bauenden Schwimmbeckens (?) in seiner direkten Nähe, dürfen Privatterrains werden.
Ausserdem muss der Betreiber Freizeitgeräte wie zum Beispiel Pedalos auf den Seen, auch an Interessenten vermieten, die nicht im Hotel oder in den Chalets eingebucht sind.
Wenn diese Bedingungen voll erfüllt, sind und auch langfristig bleiben werden, kann man mit dem Projekt einverstanden sein.