Corona / Weitere Impfstoffe warten auf grünes Licht
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat bislang vier Impfstoffe gegen das Coronavirus in der EU zugelassen. Drei weitere Kandidaten werden derzeit geprüft. Ein Überblick.
Überall auf der Welt versuchen die Menschen, die Corona-Pandemie durch Impfungen zu bekämpfen. In Luxemburg haben bisher mehr als 96.000 Menschen ihre erste Dosis erhalten. Mehr als 34.000 haben eine zweite Dosis bekommen. Um sicherzustellen, dass die Impfstoffe so sicher wie möglich sind, werden sie von der EMA getestet und zugelassen. Die Behörde hat für vier Impfstoffe grünes Licht gegeben. Drei weitere befinden sich in der Testphase. Bereits zugelassen sind Comirnaty, Moderna, Vaxzevria und Janssen.
Der Impfstoff Comirnaty wurde in Zusammenarbeit von den Pharmaunternehmen Biontech aus Deutschland, Pfizer aus den USA und Fosun aus China entwickelt. Im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz lautet der Handelsname zwar Comirnaty, allerdings ist das Vakzin besser bekannt unter dem Namen Biontech/Pfizer. Die EMA empfiehlt für diesen Impfstoff zwei Injektionen im Abstand von drei Wochen in den Oberarm. Ein weiterer Impfstoff wurde von dem amerikanischen Unternehmen Moderna entwickelt. Für diesen Impfstoff empfiehlt die EMA zwei Injektionen im Abstand von 28 Tagen in den Oberarm.
Niemals Nullrisiko
Hinter dem Namen Vaxzevria verbirgt sich der Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens AstraZeneca. Die EMA empfiehlt zwei Injektionen in den Oberarm im Abstand von vier bis zwölf Wochen. Der Impfstoff sorgte für Aufsehen, nachdem Deutschland und Frankreich, später auch Luxemburg, die Impfung mit dem Vakzin vorübergehend ausgesetzt hatten, weil Menschen nach der Impfung Blutgerinnsel entwickelt hatten. Einige von ihnen sind nach Erhalt der Impfung gestorben. Inzwischen wurde das Vakzin von der EMA erneut geprüft und wird in den betroffenen Ländern wieder eingesetzt. Die Behörden halten das Risiko durch das Virus für viel größer als etwaige Nebenwirkungen des Impfstoffs.
Der vierte zugelassene Impfstoff wurde von dem Pharmaunternehmen Janssen Pharmaceutical Companies of Johnson and Johnson mit Sitz in Belgien entwickelt. Janssen ist eine Tochtergesellschaft des amerikanischen Konzerns Johnson & Johnson. Die Impfung erfordert nur eine Injektion in den Oberarm. Nach Angaben des Senders RTL hat Luxemburg am Montag die ersten Chargen dieses Vakzins erhalten.
Nebenwirkungen können bei den Impfstoffen nicht ausgeschlossen werden. Das luxemburgische Gesundheitsministerium schreibt: „Wie bei jedem Impfstoff, und in der Tat wie bei jedem Medikament, gibt es so etwas wie ein Nullrisiko nicht. Nebenwirkungen können nie ausgeschlossen werden. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sind sie meist leicht und/oder von kurzer Dauer. Das Risiko von schweren Nebenwirkungen ist relativ gering.“
Die neuartigen Impfstoffe Comirnaty und Moderna sorgten bei einigen Menschen für Verunsicherung. Es handelt sich um sogenannte mRNA-Impfstoffe. In den sozialen Netzwerken machten Berichte die Runde, dass solche Vakzine die menschliche DNS verändern. Dies ist jedoch nicht zutreffend. Die EMA erklärt, dass die Präparate ein Molekül namens mRNA enthalten, das Anweisungen für die Produktion des Spike-Proteins enthält. Dies ist ein Protein auf der Oberfläche des SARS-CoV-2-Virus, das das Virus benötigt, um in die Körperzellen einzudringen, fügt die EMA hinzu. Wenn eine Person den Impfstoff erhält, werden einige ihrer Zellen diese Anweisungen lesen und vorübergehend das Spike-Protein produzieren. Das Immunsystem der Person erkennt die Proteine als Eindringlinge, produziert Antikörper und aktiviert weiße Blutkörperchen, um sie anzugreifen, schreibt die EMA weiter. So ist das Immunsystem vorbereitet, wenn das echte Virus in den Körper gelangt. Die im Impfstoff vorhandene Erbinformation verbleibt nicht im Körper, sondern wird kurz nach der Impfung abgebaut.
Drei in der Pipeline
Die EMA überprüft derzeit noch drei weitere Impfstoffe. Zum einen das Vakzin „CVnCoV“ vom Pharmaunternehmen Curevac mit Sitz in der deutschen Stadt Tübingen. Medienberichten zufolge rechnet die Firma bald mit einer Zulassung. Die Europäische Union hat mit Curevac einen Vertrag über den anfänglichen Kauf von 225 Millionen Dosen im Namen aller EU-Mitgliedstaaten geschlossen. Der Vertrag sieht eine Option vor, bis zu weiteren 180 Millionen Dosen anzufordern, wie es auf der Internetseite der Europäischen Kommission heißt. Ein weiterer Kandidat ist das Präparat „NVX-CoV2373“ des US-amerikanischen Pharmaunternehmens Novavax. Die EU hatte Sondierungsgespräche mit Novavax im Hinblick auf den möglichen Kauf von bis zu 200 Millionen Dosen abgeschlossen. Schlussendlich überprüft die EMA seit dem 4. März auch den russischen Impfstoff Sputnik V.
Auf den gemeinsamen Impfstoff der Pharmakonzerne Sanofi aus Frankreich und GSK aus England wartet die EU bisher vergeblich. Die Kommission hat sich 300 Millionen Dosen dieses Impfstoffs für die EU-Mitgliedstaaten gesichert – sollte er fertig werden. Allerdings befindet sich die Substanz noch in der Entwicklung und eine Zulassung wird erst in der zweiten Jahreshälfte vermutet.
Wann den een Impfstoff naischt ass, probei’eren mer den Naichsten !
An d’Bierger sinn d’Versuchskannikelen dei‘ och nach den ganzen Zauber bezuehlen !
Daat ass professionellen Amateurismus, oder ?