Gesundheit / Weitere Lieferung geplant: 3.200 Impfdosen gegen RSV sollen im November in Luxemburg ankommen
Neugeborene sollen in Luxemburg gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) geimpft werden – da scheint man sich im Gesundheitssektor einig. Bei der Antwort auf die Frage, ob momentan ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, gibt es scheinbar aber verschiedene Ansichten. Fest steht: Bald sollen zusätzliche Dosen geliefert werden.
Insgesamt 3.200 Impfdosen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) – einem Erreger von Atemwegserkrankungen bei Säuglingen – sollen im November nach Luxemburg geliefert werden. Das geht aus einer Antwort von Noch-Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Marc Spautz (CSV) hervor. Einige Eltern berichteten in den letzten Wochen nämlich davon, dass sie trotz Empfehlung ihren Nachwuchs aufgrund von Engpässen bei dem Präventivmedikament nicht impfen lassen konnten.
Das betrifft vor allem zwischen Anfang des Jahres und bis Ende September 2023 zur Welt gekommene Babys – die von Pädiaterinnen oder Pädiatern geimpft werden sollen. Neugeborene ab dem 1. Oktober 2023 und bis zum 30. März 2024 werden nämlich gleich in den Geburtskliniken geimpft. Wofür laut Paulette Lenert auch genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Seit dem 1. Oktober soll dann aber auch in den Praxen der Kinderärztinnen und Kinderärzte geimpft werden. Umsetzbar ist das wegen eines Mangels an Impfstoff allerdings nicht immer – wie die „Société luxembourgeoise de pédiatrie“ auf Anfrage vom Tageblatt am 23. Oktober mitteilte.
Das drei Tage nachdem laut Angaben des Gesundheitsministeriums eine zweite Lieferung mit 300 Impfdosen ankam – am 21. September wurde eine erste Lieferung von 4.500 Dosen unter den Geburtskliniken und den privaten Praxen aufgeteilt. Dennoch stellte die Gesellschaft für Pädiatrie am 23. Oktober fest, dass es zu Engpässen kommt: „Das liegt an der Firma, die für ganz Europa nicht auf einen Schlag genug Impfstoff zur Verfügung stellen kann. Die Auslieferung verläuft schleppend und mit Wartezeiten. Deshalb gibt es eine interne Verabredung, dass die Jüngsten und damit Vulnerabelsten zuerst versorgt werden.“
Geringe Infektionszahlen
Und auch eine Woche später bestätigt die Gesellschaft am Montag vor Allerheiligen, dass sich die Situation nicht verändert hat – während es am gleichen Tag von der Santé in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage heißt: „Es gibt aktuell ausreichend Dosen in Luxemburg, sodass der Zugang für alle Pädiater garantiert ist.“ Bei diesen scheint sich die Situation anders dazustellen – und doch sehen sie darin zurzeit noch kein größeres Problem. Da es – mit laut Gesundheitsministerium neun Fällen in der Woche vom 16. bis zum 22. Oktober und sieben in der Woche davor – aktuell noch nicht viele Infektionen mit dem Virus gibt.
Falls Eltern in Luxemburg also immer noch auf eine Impfung für ihr Kind warten, sollen sie sich von der Kinderärztin oder dem Kinderarzt informieren lassen, sobald die nächsten Dosen bereitstehen. Eben im Laufe des Monats November dürfte das laut Gesundheitsministerium der Fall sein. Auf Basis der Geburtenstatistik des vergangenen Jahres sind bis Ende 2023 Lieferungen von insgesamt 8.000 Dosen geplant. Im kommenden Jahr sollen dann noch einmal 6.200 dazu kommen. Sodass für die Jahre 2023 und 2024 im Total 14.200 Dosen bestellt wurden. Und damit laut Santé genug, um alle Babys bis März 2024 zu impfen.
Nichtsdestotrotz ist in der parlamentarischen Antwort dann doch die Rede eines „temporären Engpasses“, der sich dadurch bemerkbar gemacht hätte, dass die Pädiaterinnen und Pädiater mehr Impfstoff bestellten, als eben zur Verfügung stand. Darauf hat das Gesundheitsministerium nun mit einer Umverteilung zwischen den für die Praxen bestimmten Dosen und denen für die Geburtskliniken reagiert. Des Weiteren wurden die Mengen pro Kinderärztin oder Kinderarzt nun auf fünf reduziert. Aufgrund dieser Maßnahmen könne das medizinische Fachpersonal nun auch wieder neue Bestellungen aufgeben.
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