/ Welche Spiele? Zwei US-Amerikaner entdecken mit den Basketballnationalteams die JPEE
Bridget Yoerger und Clancy Rugg stehen seit Jahren als Profispieler in Luxemburg auf dem Parkett. In Montenegro verstärken die beiden US-Amerikaner nun die Basketballnationalteams.
Dass sie einmal im luxemburgischen Trikot auflaufen würden, damit hatten Bridget Yoerger und Clancy Rugg am wenigsten gerechnet. Auch zu Hause müssen beide erst einmal mehrmals erklären, was die Spiele der kleinen Staaten Europas überhaupt sind.
Eine Sonderregelung ermöglicht es einigen wenigen ausländischen Sportlern, die nicht im Besitz der luxemburgischen Staatsbürgerschaft sind, bei den JPEE Teil der COSL-Delegation zu sein. Besonders beim Basketball ist in den meisten Teams ein Nordamerikaner zu finden, gehören die US-Spieler in den europäischen Ligen schließlich zum Stammpersonal der Mannschaften. Einige von ihnen lassen sich langfristig in ihrer neuen Heimat nieder, so wie Bridget Yoerger, die 2011 erstmals in Luxemburg auf dem Parkett stand: „Ich habe 2013 zum ersten Mal von den JPEE erfahren. Damals war ich noch nicht lange im Land, aber als Zuschauer bei den luxemburgischen Heimspielen in der Halle dabei. Ich verfolge auch stets, was die Nationalmannschaft im Sommer macht.“
Anfang des Jahres kam dann die Anfrage, ob sie nicht in Montenegro Teil des Teams sein möchte. Lange musste Yoerger nicht überlegen: „Ich lebe seit acht Jahren in Luxemburg, das ist meine zweite Heimat.“ Ihren Eltern musste sie jedoch erst einmal erklären, an was sie denn überhaupt teilnimmt: „Sie reisen nicht und verstehen das ganze Konzept auch nicht wirklich. In den USA denkt man sofort an die großen Olympischen Spiele. Sie finden es aber großartig, dass ich jetzt Luxemburg vertreten darf.“
„Ech léiere grad Lëtzebuergesch“
Auch Clancy Rugg wusste erst gar nicht, dass es so etwas wie Kleinstaatenspiele überhaupt gibt: „Davon habe ich erst erfahren, als mich Coach Ken Diederich kontaktiert und nachgefragt hat, ob ich für das Team auflaufen möchte.“ In die Mannschaft aufgenommen zu werden, war für den 27-Jährigen, der seit 2014 in Luxemburg Basketball spielt, absolut kein Problem: „Luxemburg ist klein und ich kenne alle Spieler schon seit längerer Zeit. Man trifft in der Liga ja immer wieder aufeinander. Es fühlt sich wie eine Familie an.“
Dass sich Yoerger und Rugg inzwischen vollständig mit Luxemburg identifizieren, zeigt alleine die Tatsache, dass sie hier ihren festen Wohnsitz haben: „Ech léiere grad Lëtzebuergesch“, verkündet Yoerger zudem in perfektem Luxemburgisch. Im kommenden Monat wird sie ihren Sprachtest ablegen und vielleicht schon bald einen luxemburgischen Pass in den Händen halten. Auch Rugg redet mit seinen Teamkollegen luxemburgisch, wenn auch noch nicht so gut wie Yoerger: „Ich bin noch am Lernen“, gibt er lachend zu. Und vielleicht kehren beide von ihrem JPEE-Abenteuer mit einer Medaille zurück, denn sowohl die Herren wie auch die Damen liegen noch auf Medaillenkurs.
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