/ Weniger Tote, weniger HIV-Infektionen: Luxemburg bekommt Drogenproblem in den Griff
Der Konsum von harten Drogen sinkt stetig in Luxemburg. Das geht aus dem nationalen Drogenbericht „Relis“ hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Im Großherzogtum sterben immer weniger Menschen an einer Überdosis und auch die Zahl der Drogenabhängigen, die sich mit HIV infiziert haben, ist rückläufig.
2017 sind in Luxemburg acht Menschen an einer Überdosis gestorben, darunter nur eine Frau. Das jüngste Opfer war 25 Jahre alt, das älteste 53. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es noch 26 Menschen, die in Luxemburg an Drogen gestorben sind. 2016 waren es fünf.
Insgesamt hat sich das Durchschnittsalter, in dem Menschen in Luxemburg an einer Überdosis sterben, in den vergangenen 25 Jahren deutlich erhöht. Lag es 1992 noch bei 28,4 Jahren, sind es 2017 41,5 Jahre.
Gleichzeitig geht der Drogenkonsum durch Injektion zurück und wird langsam durch Inhalation ersetzt. Dr. Alain Origer, Drogenbeauftragter des Gesundheitsministeriums, gibt an, dass 54 Prozent der Besucher der Fixerstuben ihre Drogen inzwischen inhalieren.
Inhalation statt Spritze
Dabei handelt es sich um eine Konsummöglichkeit, die weniger Risiken birgt und ein Grund für den Rückgang der Überdosen und der Infizierung mit HIV ist.
Während die Zahl der neuen HIV-Infektionen durch Drogeninjektionen zwischen 2014 und 2016 angestiegen war, gehen diese 2017 erstmals wieder zurück. Gesundheitsminister Etienne Schneider (LSAP) sieht diese Tendenz als ermutigend, stuft die Entwicklung der Komplementärmaßnahmen, um Konsumenten aus Randgruppen zu erreichen, dennoch als prioritär ein.
Immer mehr Menschen mit einem Drogenproblem lassen sich helfen. 2017 wurden 164.000 „Kontaktepisoden“ verzeichnet – 2014 waren es 131.000.
Cannabis bleibt die meist konsumierte Droge im Großherzogtum, gefolgt von Kokain und Ecstasy. Die Nutzung liegt, laut Bericht, unter dem Durchschnitt der EU. Bei 13- bis 18-Jährigen konnte in den letzten Jahren ein leichter Rückgang des Cannabiskonsums beobachtet werden. Derzeit wird vermutet, dass 17,1 Prozent der 15-Jährigen mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert haben.
Die wichtigsten Zahlen des Drogenberichts
8
Personen sind 2017 an einer Überdosis gestorben
437.946
sterile Nadeln wurden 2017 ausgeteilt, 92% davon wurden wieder eingesammelt
5,8 von 1.000 Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren konsumieren illegale Drogen in
Luxemburg (Im Jahr 2000 waren es noch 9 von 1.000)
2.200 Personen konsumieren jüngsten Schätzungen zufolge illegale Drogen in Luxemburg
17,1%
der Jugendlichen im Alter von 15 Jahren
haben schon einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert
39 ist das Durchschnittsalter der Drogenkonsumenten
54% aller Nutzer, die in Fixerstuben konsumieren, inhalieren die Droge inzwischen
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