Luxemburg / Wenn der Parkschein 10.000 Euro kostet: Das passiert mit verlassenen Autos in Parkhäusern
Unter dem Belval Plaza hat sich ein Auto seit Monaten nicht mehr bewegt. Sollte es sich dabei um einen Abonnent handeln, ist das kein Problem. Aber was, wenn der Kunde pro Stunde bezahlt? Das Tageblatt hat bei einem Parkhaus-Betreiber nachgefragt.
Eine dicke Staubschicht bedeckt den dunkelblauen Oldtimer mit englischem Nummernschild, der seit Monaten im unterirdischen Parkhaus des Belval Plaza steht. Wer auch immer der Besitzer des Jaguars ist, sein Fahrzeug hat schon sehr lange keine frische Luft mehr geschnuppert. Doch was passiert überhaupt mit Autos, die einen Parkplatz für eine gefühlte Ewigkeit besetzen?
Gérard Jeitz, Direktor von „Indigo Luxemburg“, ist auch für die Parkgarage unter dem Belval Plaza zuständig. Er kennt diesen Wagen zwar nicht, doch es komme alle zwei bis drei Jahre vor, dass Autos für längere Zeit auf einem Stellplatz stehen. Das Unternehmen verwaltet laut seiner Internetseite 33 Parkinfrastrukturen in Luxemburg – das sind insgesamt 81.200 Parkplätze. „Wir schreiben die geparkten Autos nachts prinzipiell immer auf“, erklärt Jeitz. Nach zwei bis drei Wochen erkenne man dann, welche Fahrzeuge immer wieder auf demselben Parkplatz stehen.
Sollte sich herausstellen, dass das Auto sich während längerer Zeit nicht bewegt hat, kontaktiert das Unternehmen die Polizei. „Die sagen uns dann nur, ob das Auto gestohlen ist oder nicht – wir erhalten keine privaten Daten“, sagt Jeitz. Sollte es sich dabei allerdings nicht um ein gestohlenes Fahrzeug handeln, könne die Polizei nichts unternehmen, immerhin stehe das Auto in einem privaten Parkhaus. Abgeschleppt wird der Wagen in dem Fall also nicht. „Dann müssen wir warten, bis der Kunde sich meldet“, erklärt der Indigo-Direktor.
Abonnent oder Ticket-Kunde?
Das Unternehmen weiß also nicht, wem das Auto gehört. Es ist möglich, dass es sich bei dem Besitzer um einen Abonnenten handelt. Diese Langzeitkunden müssen bei der Registrierung kein Nummernschild angeben – so können sie auch mit unterschiedlichen Fahrzeugen vom Parkplatz profitieren. „Wenn er sein Auto dort ein paar Monate stehen lässt und ein Abo hat, ist uns das ja eigentlich egal“, erklärt Jeitz.
Doch wie sieht es aus, wenn ein Kunde, der kein Abo hat, plötzlich zurückkommt und mit seinem Wagen aus dem Parkhaus fahren will? Es sei auch schon vorgekommen, dass der Besitzer verstorben sei und die Familie das Fahrzeug abholen will. „Prinzipiell einigen wir uns mit den Menschen, den Preis etwas abzurunden, damit sie das Auto rausholen können“, sagt Jeitz. Der Preis könne nämlich rein theoretisch ohne Limit steigen.
So sei es auch schon vorgekommen, dass Autos über ein Jahr in einem Parkhaus standen. Würde man dann den Preis an den Stundentarif anpassen, könnten dabei Kosten von über 10.000 Euro anstehen. Doch: „Wir verrechnen dann ein Jahresabo, das abhängig von der Situation beispielsweise 1.800 Euro kostet“, erklärt Jeitz.
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Ass et dann so’u schwei’er hei een Gesetz ze machen deen den Problem lei’st !
Do duerfen Datenschutzgesetzer awer keen Hinderniss sinn fir den Propriétaer festzestellen, an een Ultimatum ze stellen. Dono ob Staatsprofit verkaafen oder verschrotten !!