Esch / Werkzeuge von „Gutt Geschier“: Leihen statt kaufen
Bei „Gutt Geschier“ kann man vom Pinsel bis zur professionellen Bohrmaschine alles ausleihen
In Esch wurde die erste kostenlose Werkzeugbibliothek eröffnet. Hobbyheimwerker können dort ihr Werkzeug für einen Zeitraum von sieben Tagen ausleihen. Durch diese gezielte Maßnahme soll die Lebensdauer der Werkzeuge verlängert werden und die Ressourcen besser genutzt werden.
Eine neue Bohrmaschine kostet im Baumarkt schon mal zwischen 90 und 200 Euro. Ob sich eine solche Investition wirklich lohnt oder nicht, hängt natürlich immer von der späteren Nutzungszeit ab. Glaubt man einer Studie der französischen „Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’énergie“ aus dem Jahr 2018, dann lohnt sich der Kauf von Werkzeugen für die meisten Privatpersonen nicht. Sie fanden nämlich heraus, dass eine Bohrmaschine durchschnittlich nur zwölf Minuten benutzt wird, bevor sie im Müll oder im Recycling landet. Eine kostengünstigere Alternative ist deshalb das Ausleihen von Werkzeugen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man spart Platz, Geld und auch noch Ressourcen. Einen solchen Service bietet die erste Werkzeugbibliothek „Gutt Geschier“ in Esch. Hier können Hobbyheimwerker alle möglichen Werkzeuge kostenlos und für den Zeitraum von sieben Tagen ausleihen. Das Angebot richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Vereinsmitglieder.
Vor der ersten Nutzung muss man sich lediglich auf der Homepage www.guttgeschier.lu einschreiben. Später kann man sich das gewünschte Werkzeug ansehen und bei Bedarf sofort reservieren. Die Werkzeuge können danach während der Bürozeiten in den Räumlichkeiten der Facilitec in Esch (rue de la Fontaine) abgeholt werden. „Wir verleihen alles vom Hammer über Bohrer bis hin zu Gartenwerkzeugen. Zusätzlich bieten wir auch Pakete mit mehreren Werkzeugen an, die zum Beispiel genau auf Anstricharbeiten abgestimmt sind“, erklärte Fränz Hausemer von der „Ëmweltberodung Lëtzebuerg asbl.“, welche „Gutt Geschier“ in Zusammenarbeit mit der Escher Gemeinde managt. Sollte die Escher Werkzeugbibliothek von den Menschen angenommen werden, dann werden mit Sicherheit noch einige in Luxemburg hinzukommen.
Auf der Suche nach Spenden
Alle Werkzeuge wurden schon mal benutzt und in Recylingzentren abgegeben. Nach einer ausführlichen Überprüfung durch die Mitarbeiter werden die Werkzeuge über das Reservierungssystem wieder in den Kreislauf der zukünftigen Nutzer zurückgeführt. Auf diese Weise durchlaufen sie ihren Lebenszyklus vollständig und tragen dazu bei, den Kauf und die Herstellung neuer Werkzeuge zu vermeiden. Auch die Verschwendung unnötiger Ressourcen wird somit gestoppt. „Wir stehen erst am Anfang mit der Werkzeugbibliothek. Deshalb sind wir auch weiterhin auf der Suche nach Arbeitsgeräten. Falls es noch Privatpersonen oder Firmen gibt, die ihre Werkzeuge gerne spenden möchten, die können sich per E-Mail bei uns melden“, sagt Hausemer. Die passende E-Mail dazu lautet info@ebl.lu.
Natürlich ist die Idee, Werkzeug auszuleihen, nicht neu. Bereits unzählige Baumärkte bieten ihren Kunden diesen Service an. Bei „Gutt Geschier“ erhalten die Kunden, neben den nötigen Werkzeugen, zusätzlich noch Tipps und können gemeinsam mit den Mitarbeitern den Umgang mit dem Equipment lernen.
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