Bissen / Wichtige Projekte auf dem Instanzenweg
„Biissen beweegt sech“ ist nicht nur der Name einer lokalen Vereinigung, sondern gibt auch das wieder, was in dieser Gemeinde alles geschah und noch passieren wird, seitdem die Fraktion von „Är Leit“ das Ruder übernommen hat. Dass diese junge Truppe mit ihren Entscheidungen und Projekten keineswegs falsch liegt, beweist zudem die fraktionsübergreifende Einstimmigkeit im Gemeinderat, die auch am Donnerstagabend vorherrschte.
Gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung las Bürgermeister David Viaggi („Är Leit“) eine Resolution zum Thema Krieg in der Ukraine vor. Aus diesem Schreiben, das die Zustimmung aller Räte erhielt, verurteilt der Gemeinderat das Vorgehen des russischen Präsidenten aufs Schärfste. Man unterstreicht zudem die Bereitschaft, in der Gemeinde Bissen Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen und auch sonstige Hilfe anzubieten. Der Gemeinderat ruft die Luxemburger Regierung dazu auf, die Kommunen, die Flüchtlinge aufnehmen wollen, weiterhin bestmöglich zu unterstützen.
In diesem Zusammenhang hob Viaggi auch die mit den Nachbargemeinden Mertzig und Colmar-Berg gemeinsam ins Leben gerufene Spendenaktion hervor, die in diesen Tagen stattfand. Diese gesammelten Waren werden von einem luxemburgischen Transportunternehmen an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht und dort einer vor Ort tätigen Hilfsorganisation übergeben.
Anschließend wurden folgende außerordentliche Zuschüsse an zwei Vereinigungen bewilligt: 4.000 Euro gehen an die Hilfsorganisation „Kindernothilfe Luxemburg“ und 1.000 Euro an die Organisatoren der „World Rescue Challenge Luxembourg 2022“.
Schöffe Roger Saurfeld stellte den „Pacte nature“ vor, der die angeschlossenen Gemeinden dazu verpflichtet, den Maßnahmenkatalog dieses Naturpaktes umzusetzen. Der Katalog umfasst Naturschutzmaßnahmen in den Bereichen „Naturschutz allgemein“, „Siedlungsraum“, „Offenland“, „Wasser“, „Wald“ sowie „Kommunikation und Kooperation“. Die Gemeinde Bissen wird sich diesem Pakt, der vorerst bis 2030 gültig sein wird, anschließen.
Teure Projekte und Verkäufe
Im Wohnviertel „an der Bléi“ war noch ein Bauplatz frei. Dieses 4,19 Ar große Areal wurde nun an die Familie Ramovic-Sipcar für den Preis von 310.060 Euro verkauft. Die betreffende notarielle Akte erhielt den Zuspruch aller Gemeinderäte.
Anschließend lag der Kompromiss für den Verkauf eines 2,69 Hektar großen Areals in der Handelszone „am Seif“ vor. Die Firma Rollingertec plant auf diesem Terrain, der in direkter Nachbarschaft mit der Firma Luxlait liegt, eine Produktionsstätte für Holzbauten aller Art. Der Verkaufspreis beträgt 14.545.980 Euro. Die Gemeinde muss ihrerseits aber die Kosten für das Anlegen einer Zufahrtsstraße (voraussichtlich 1,3 Millionen Euro) sowie für die Renaturierung übernehmen.
Für die Erneuerung der Wege auf dem Friedhof wurde ein Kostenvoranschlag von 200.000 Euro gutgeheißen. Ein weiterer Kostenvoranschlag betraf die Verlegung eines Kollektors für Oberflächenwasser in der rue du Moulin. Dieses Rohr soll später geradliniger in Richtung Attert verlaufen und so eine schnellere Evakuierung des Oberflächenwassers ermöglichen. Die Arbeiten sollen mit 100.000 Euro zu Buche schlagen.
Um zusätzlichen Schulraum schaffen zu können, wird das bestehende Grundschulgebäude um eine Etage vergrößert. So können vier zusätzliche Klassensäle inklusive Zwischenräume sowie ein Konferenzraum und ein Büro für die Schulleitung geschaffen werden. Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes werde sich nur wenig ändern und man versuche, den Verlauf der Arbeiten so zu gestalten, dass der Unterricht nicht zu sehr gestört wird. Dieser Umbau, mit dem eventuell Ende des Jahres begonnen werden kann, wird voraussichtlich 8,28 Millionen Euro kosten.
Ein weiteres dringendes Projekt betrifft die Kindertagesstätte „Margréitchen“, die unter akutem Platzmangel leidet. Im bestehenden Hof dieser Tagesstätte soll nun ein 20×13,5 Meter großer und zwei Etagen umfassender Holzbau an das bestehende Gebäude angebaut werden. Hierzu wurde ein Kostenvoranschlag von 2,5 Millionen Euro verabschiedet.
Halten wir abschließend noch fest, dass in dieser Gemeinderatssitzung, bei der Rat Georges Lucius („Är Leit“) krankheitshalber fehlte, ein neuer Posten (Klasse B1) für den Technischen Gemeindedienst geschaffen und die Satzungen der beiden Vereine „Capoera Bissen“ und „Biissen beweegt sech“ angenommen wurden.
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