Tag des Waldes / Wie Luxemburgs Wälder „klimafit“ gemacht werden sollen
Der 21. März ist traditionell der „Tag des Waldes“. Umweltministerin Carole Dieschbourg nutzte die Gelegenheit, um auf den schlimmen Zustand der Wälder aufmerksam zu machen und aufzuklären, wie sie „klimafit“ gemacht werden sollen.
Für Menschen ist der Wald von großer Bedeutung. Ein Spaziergang im Wald ist Balsam für die Psyche. Die Bäume binden Kohlenstoff aus der Luft und produzieren Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen. Der Wald ist ein Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel. Das Holz der Bäume ist ein nachhaltiges Baumaterial.
Doch den Wäldern in Luxemburg geht es nicht gut. Die Dürre der letzten drei Jahre hat ihnen zugesetzt. Dadurch sind sie anfällig geworden für den Borkenkäfer, der ihnen zu Leibe rückt. Viele Bäume haben die letzten Jahre nicht überlebt. Schätzungen zufolge ist ein Drittel der Fichten abgestorben.
Haben die Borkenkäfer einen Baum verlassen, dann wird entschieden, ob die Bäume gefällt werden. Auch tote Bäume können noch eine Funktion im Wald erfüllen, zum Beispiel als Versteck für Tiere, allerdings können sie auch eine Gefahr für Spaziergänger darstellen.
In Differdingen hat man deshalb abgestorbene Bäume entfernt. Aus diesen Bäumen entsteht Sperrholz. Der Kohlenstoff bleibt also noch einige Zeit gebunden und geht nicht sofort wieder in die Atmosphäre. Zu einer solch kahlen Stelle im Wald waren am vergangenen Mittwoch Menschen von Umweltschutzorganisationen, Vertreter der Wirtschaft und der Ackerbauschule, Politiker und Presse gekommen, um an einer kleinen Konferenz im Hinblick auf den internationalen Tag des Waldes teilzunehmen. Die Lücke im Wald ist in der Zwischenzeit wieder bepflanzt worden. Rohre und Zäune schützen die neuen Pflanzen vor Wild, das sich daran zu schaffen machen will.
Man wolle die Wälder klimafit machen, sagte Umweltministerin Carole Dieschbourg, und sie dann so bewirtschaften, dass sie auch fit bleiben. Das ist kein leichtes Unterfangen. Wälder sind sehr komplexe Systeme, in denen alles sich gegenseitig beeinflusst. Es muss viel analysiert und erprobt werden.
Die Kiefernwälder im Süden des Landes sind nicht auf natürliche Art entstanden. An einigen Stellen wurden Monokulturen gezüchtet, weil das Holz in der Stahlindustrie gebraucht wurde. Die abgestorbenen Kiefern einfach durch neue Kiefern ersetzen will man nicht. Vielmehr ist man auf der Suche nach Bäumen, die den Klimawandel besser aushalten. Eichen- und Lindenarten aus Südeuropa zum Beispiel. Diese müssen danach im Auge behalten werden.
Die Stiftung „Hëllef fir d’Natur“ ist ein Akteur, der sich in Luxemburg um klimaresistente Wälder bemüht. Auf den Flächen alter Fichtenmonokulturen versucht die Stiftung, auf den jeweiligen Standort abgestimmte Wälder anzupflanzen. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich dabei um eine Gesamtfläche von 30 Hektar, die durch das ganze Land verteilt ist. So sollen z.B. in Ulflingen 1,6 Hektar Buchen-Eichenwald entstehen. In einer neuen Broschüre, die anlässlich des Tages des Waldes erschienen ist, werden einige der Projekte gezeigt.
Ein weiterer wichtiger Akteur ist die Gruppe der privaten Waldbesitzer in Luxemburg. Die Hälfte der Waldfläche in Luxemburg befindet sich im Besitz von rund 14.000 privaten Eigentümern. Rund 9.000 von ihnen besitzen nur weniger als 3 Ar. Besonders im Ösling sind die meisten Wälder in Privatbesitz. Auch ihre Wälder haben gelitten, aber oft haben deren Besitzer nicht die nötigen Mittel oder das Know-how, um eine Analyse durchzuführen und anschließend einen klimafitten Wald nach den neusten Erkenntnissen anzupflanzen. Ihre Anlaufstelle kann der Verein der Privatwaldbesitzer „Groupement des sylviculteurs“ sein. Der Verein hat eine Konvention mit dem Umweltministerium und berät seine Mitglieder. Der Staat unterstützt die Waldbesitzer finanziell dabei, ihre Wälder wieder fit zu machen.
Der Tag des Waldes wurde bereits in den 1970er Jahren durch die FAO (die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) gegründet. Die FAO beging den Tag des Waldes am Freitag mit einer Online-Veranstaltung. Deren Generalsekretär Qu Dongyu wird in einer Veröffentlichung der Organisation mit den Worten zitiert: „Gesunde Wälder bedeuten gesunde Menschen. Wälder versorgen uns mit frischer Luft, nahrhaften Lebensmitteln, sauberem Wasser und Raum für Erholung, sorgen aber auch für den Fortbestand der Zivilisation.“ Mehr als 1 Milliarde Menschen seien von Nahrungsmitteln aus dem Wald abhängig und 2,4 Milliarden Menschen verwendeten Brennholz oder Holzkohle aus dem Wald, um ihre täglichen Mahlzeiten zu kochen, so Qu in der Mitteilung. Laut Untersuchungen der Organisation verschwinden jedes Jahr rund 10 Millionen Hektar Wald weltweit. Das nötige Wissen und das Werkzeug, um die Wälder wiederherzustellen, sei vorhanden.
Wann mer dat gefaalend Holz aus de Bescher huelen gei’fen an als Hackschnetzel verschaffen, dann kennten mer den Borkenkaefer och enner Kontroll krei’en !
Den Borkenkaefer entweckelt sech am do’udegen Holz an sprengt dann ob daat lie’wegt Holz iwer !
Bis an di 60er Johren sinn d’Leit daat Holz obraafen gaang fir ze kachen an ze hetzen. Borkenkaefer, unbekannt !
Um die einheimischen Wälder ist schlecht bestellt. Riesige Gebiete von ihnen, besonders die Nadelhölzer, sind vom Borkenkäfer befallen und erinnern an die Gräte eines Fisches. Bin seit Jahrzehnten fast täglich im Wald und stelle fest, dass es von Jahr zu Jahr schlimmer wird. Übrigens 2/3 des weltweiten Urwaldes, der Lunge unseres Planeten, sind gerodet, abgeholzt oder abgebrannt. In unseren Wäldern sieht es wüst aus. Es liegt mehr Holz am Boden als Bäume vorhanden.
Abholzen, zubetonieren, Wohnungen ,Kaufhaustempel,Parkplätze bauen ( aber bitte klimaneutral) damit wir dem von unserer Politik verkündeten Wirtschaftswachstum ,dem Millioneneinwohnerstaat gerecht werden können.Lieber mit Glanz,Gloria,Spaß,Freude im Überfluss untergehen als elend absaufen