Szenarien für die Zukunft / Wie sehen Luxemburg und seine Wirtschaft im Jahr 2050 aus?
Wirtschaftsminister Franz Fayot will, dass Luxemburg sich Gedanken um seine langfristige Zukunft macht. Aus diesem Grund hat er „Luxembourg Stratégie“ ins Leben gerufen. Auf einer diesbezüglichen Konferenz wurde sich in den letzten beiden Tagen mit „möglichen Zukunftsszenarien“ für das Land beschäftigt.
„Ziel war es, sich Gedanken um die langfristige Zukunft der Luxemburger Wirtschaft zu machen“, sagte Franz Fayot am Dienstag vor Journalisten. Nach dem Abschluss des Rifkin-Prozess gelte es, eine andere Methode anzuwenden. Der Wirtschaftsminister zog Bilanz einer zweitägigen Konferenz von „Luxembourg Stratégie“ in Esch-Belval.
Diskutiert hatten die rund 150 Konferenz-Teilnehmer (plus 200 Beteiligte online) vor allem über „mögliche, plausible Zukünfte“ des Landes. Dabei waren Vertreter von Ministerien, Verbänden und auch Akademiker. Mit eingeflossen in die Überlegungen sind die anstehenden ökologischen und digitalen Veränderungen, wie auch der europäische Wunsch, die eigene Wirtschaft widerstandsfähiger zu machen, und somit mehr „strategische Autonomie“, so der Minister. „Die Notwendigkeit wurde in der Pandemie und in der Energiekrise klar erkannt. Europa muss sich eigenständiger aufstellen.“
Gearbeitet wurde an drei Szenarien. Dabei hebt Pascale Junker, zuständig für „Luxembourg Stratégie“ (Wirtschaftsministerium), hervor, dass es sich nicht um Wünsche und Träume der Beteiligten handelt, sondern um mögliche Erwartungen nach einer Analyse der weltweiten Megatrends. „Es sind Hypothesen über das, was passieren kann“, so Junker.
Dabei sei klar, dass unerwartete Ereignisse immer das Potenzial haben, die möglichen Erwartungen wieder grundlegend zu verändern, so der Minister. „Die Realität wird wohl zwischen den Szenarien liegen.“ Es sei für eine Debatte jedoch hilfreich, mit zugespitzten, sehr unterschiedlichen Szenarien zu arbeiten.
1,2 Millionen Einwohner
Das erste Szenario „Status quo“ sieht vor, dass sich bis 2050 alles so weiter entwickelt wie bisher. Luxemburg zählt 1,1 Millionen Einwohner und der Druck auf dem Wohnungsmarkt und der Verkehrsinfrastruktur bleibt hoch. Mit moderatem Erfolg versucht die EU, den Energiewandel und seine „strategische Autonomie“ voranzubringen. Um Krisen zu meistern, setzt Luxemburg weiterhin auf das Modell der Tripartite.
Das zweite Szenario hat den Namen „Circularité biorégionale“ erhalten, und sieht vor, dass 2050 insgesamt 770.000 Einwohner in Luxemburg leben. Bevölkerung und Wirtschaft wachsen nicht mehr, was den Druck vom Wohnungsmarkt, dem Bildungswesen und der Umwelt genommen hat. Gehälter und Renten legen derweil nicht mehr weiter zu, sondern stagnieren. Das Land setzt auf „qualitatives Wachstum“. Maßstäbe wie das BIP wurden durch Wohlstandsindikatoren ersetzt. Die Mitbestimmung der Bürger hat zugelegt. Die EU hat sich in ein Konstrukt, das mit mehreren Geschwindigkeiten voranschreitet, gewandelt.
Das dritte Szenario heißt „Techno-optimiste“. Es sieht vor, dass Luxemburg im Jahr 2050 insgesamt 1,2 Millionen Einwohner hat und der Wohnungs- und Arbeitsmarkt stark unter Druck stehen. Die Wirtschaft wächst weiterhin stark, der globale Wettbewerb wird jedoch härter. Die Globalisierung ist weiter fortgeschritten und das Klima ist zwei Grad wärmer geworden. Politisch gesehen ist die Welt stark polarisiert. Große multinationale Konzerne bestimmen das Weltgeschehen immer mehr.
Debatte über die Zukunft fördern
In Zukunft sollen die bisherigen Ergebnisse nun weiter vertieft und ausgebaut werden. Mit in die Überlegungen einfließen sollen Studien, die das Ministerium beispielsweise bei der Universität in Auftrag gegeben hat. Zum Ende dieses Jahres will man mit den drei Szenarien an die Öffentlichkeit gehen und die Meinung der Bürger einholen. Im März 2023 sollen die Szenarien dann finalisiert und „eine strategische langfristige Vision“ vorgestellt werden, so Fayot.
Die Gründung der Abteilung „Luxembourg Stratégie“ im Wirtschaftsministerium war Anfang Dezember 2020 angekündigt worden. Verfolgt werden mehrere Ziele, wie etwa Hilfe bei der Erstellung einer langfristigen Strategie, das Entwerfen besserer statistischer Modelle und die Förderung einer Debatte über die Zukunft. „Wir wollen eine Wirtschaft, die wettbewerbsfähig, inklusiv und widerstandsfähig ist“, so Junker.
Wer mehr über die Arbeit von „Luxembourg Stratégie“ wissen will, findet zusätzliche Informationen auf der Webseite luxstrategie.gouvernement.lu.
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“ „Es sind Hypothesen über das, was passieren kann“ !? Die Glaskugelbesitzer und die Kaffeesatzleser raten über die Zukunft. Wieder ein Posten „pour des prunes“. Aber wenn’s beruhigt. Wer weiß was in 30 Jahren los ist? Hypothesen gibt’s wie Sand am Meer,aber gute Lösungen sind Mangelware. Wie sieht das Land aus wenn wir die Million Bürger überschritten haben? Wie sieht die Welt aus wenn wir die 9 Milliarden überschritten haben? Also nur die Zahlen erschrecken schon,da geht’s noch nicht um Klima-Energie-Kriege-Wasser usw.Da gibt’s eigentlich nur WC-Szenarien (worst case) oder ? Die Dame hat noch viel Arbeit.