Mobilitätserziehung / Wie sich Schüler autonom und nachhaltig fortbewegen können
Nach dem Zyklus 4 der Grundschule beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die Schüler. Dazu gehört, dass das Lyzeum oftmals nicht in Fußnähe zum eigenen Wohnort liegt. Ein interaktiver Workshop soll die Kinder darauf vorbereiten, selbstständig auf verschiedene Verkehrsmittel zurückzugreifen.
Das neue Projekt zur Mobilitätserziehung ist aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Transport- und dem Bildungsministerium entstanden. Am Dienstag wurde es von den jeweiligen Ministern und Vertretern vorgestellt. Für Vizepremier und Transportminister François Bausch spielt die Mobilitätserziehung eine essenzielle Rolle. So sollen ab diesem Monat partizipative Workshops für Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren angeboten werden. Diese umfassen vier große Themen: erstens die sozialen Kontakte, Spaß und Freiheit, zweitens die Sicherheit, Gesundheit und Bewegung, drittens die Multimobilität und viertens die Umwelt, Nachhaltigkeit und Inklusion.
Zur Mobilitätserziehung gehört laut François Bausch in erster Linie das Kennenlernen und Kombinieren der verschiedenen Fortbewegungsmittel. Wichtig sei die Autonomie, selber über die Art der Verkehrsmittel zu entscheiden.
„Elterntaxi“ vermeiden
Statt „Elterntaxi“ sollten die Kinder lieber zur Schule laufen, so der Minister. Dies erfordere allerdings einen Mentalitätswechsel. Die angebotenen Workshops sollen dabei helfen, die Gewohnheiten in der Familie zu ändern. Laut der repräsentativen „Luxmobil-Studie“, die bei rund 35.000 Haushalten durchgeführt wurde, werden über 30 Prozent der Schulwege mit dem Auto zurückgelegt. Luxemburg sei damit Europameister. Als Gegenbeispiel nannte Bausch die Schweiz, die bei 10 bis 12 Prozent liege.
Juliette Büchler von der „Mobilitéitszentral“ gab Erläuterungen zu den Workshops. Ziel sei es, den Kindern die nötigen Werkzeuge mit auf den Weg zu geben, wie sie Multimobilität selber nutzen können. In Luxemburg habe man eine gute Infrastruktur, die täglich angepasst werde. In den Workshops würden die Kinder lernen, die Webseite mobiliteit.lu sowie die dazugehörige App zu nutzen. Mithilfe von iPads, auf denen sämtliche Programme und Apps bereits vorinstalliert sind, sollen die Schüler in die Materie eingeführt werden. Das ganze Projekt wurde mithilfe von „Info Handicap“ barrierefrei gestaltet, sodass auch Kinder mit Beeinträchtigungen an den Workshops teilhaben können.
In einem Spot werden die Schüler Sarah und Max gezeigt. Max sitzt mit seinem Vater im Auto und langweilt sich. Sarah sitzt mit Freunden im Zug und hat Spaß. Die Kinder sollen sich in die jeweiligen Situationen hineinversetzen und nachdenken, wo sie denn nun lieber mitfahren möchten. Sie notieren Vor- und Nachteile ins iPad, welche danach auf eine Leinwand projiziert werden, um eine Diskussion darüber anzuregen. Lernziel sei es, dass die Kinder die Vorteile der Multimodalität erkennen und sich damit identifizieren können, so Büchler.
Wir lernen gerne von den jungen Menschen und lassen uns gerne von unseren eigenen Kindern belehren, wie man es anders machen kannBildungsminister
Zum Workshop gehört auch ein Mobilitätsspiel, welches Elemente der gleichnamigen App verwendet. Hier können die Kinder in Zweiergruppen eine Strecke selber zusammensetzen und miteinander absprechen, ob sie für diese und jene Zwischenstrecke lieber das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen wollen.
Workshop dauert hundert Minuten
Der 100-minütige Workshop passe perfekt in eine Doppelstunde, so Bildungsminister Claude Meisch. Das Projekt sei nicht belehrend, sondern kompetenzorientiert, um den jungen Menschen zu zeigen, wie man das Problem löst, sich von A nach B fortzubewegen. Man wolle schließlich starke Kinder haben und sie darin unterstützen, sich autonom und nachhaltig fortzubewegen. Dies gelte sowohl für Freizeitaktivitäten als auch für den eigenständigen Weg ins Lyzeum. Es müsse schließlich nicht immer das „Elterntaxi“ sein, das die Kinder überall hinfährt. Meisch hob den pädagogischen Aspekt des Projekts hervor, der einer neuen Generation zeige, wie man es anders machen kann. „Wir lernen gerne von den jungen Menschen und lassen uns gerne von unseren eigenen Kindern belehren, wie man es anders machen kann.“
Die Workshops können von den Lehrern des Zyklus 4 direkt bei Juliette Büchler unter der Nummer 26 86 57-1 gebucht werden. Laut Büchler sollen bereits viele Lehrkräfte Interesse für das Projekt gezeigt haben.
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Super Initiative! Eltere selwer kommen deels net op d’Iddi fir no ëffentlechen Alternativen ze kucken. Hei zu Hesper gëtt et Leit, déi nach ëmmer net wëssen, dass de Bus 175 direkt bis bei d’Tram op der Gare fäert an net op déi aner Säit bei der Rocade. Dofir huele si leider den Auto am Plaaz, si kennen keng Alternativ. Esou personaliséiert Workshopen wären och fir aner Leit / Associatiounen (z. B. den Amiperas) eng gudd Saach fir Onsicherheeten mam Bus, Tram an Zuch ze huelen.
Wow, die Schüler sollen schneller einsehen, dass das Angebot mehr als unzureichend ist und die Regierung absolut inkompetent…. Gute Idee, solange die Schüler für die kurze Strecke Düdelingen – Petingen mit dem ÖT fast 2h brauchen, mit dem Auto 20 min., ist die Erziehung schnell gemacht. Und dies ist nur eines von vielen Beispielen…. Aber hey, kein Plan aber ein Workshop…. dieser sollt vieleicht mal von den Herrn Ministern selbst besucht werden, nicht jeder Schüler lässt sich per Chauffeur vor die Tür fahren….
Super. Rekordzuele vun Erkrankungen, an den Här Meisch a säi Kolleg këmmere séch ëm déi wichteg Problemer an der Schoul. Egal wat!
Ihr habt den Jugendlichen und Familien in den letzten Jahren alles gegeben was ihr konntet, bezahlt von Steuergeldern, wann kommen endlich Arbeiter dran? Ich hab einen Uni-Studenten oben im Penthouse wohnen Leute, ist das normal?
Herr Bausch, bevor die Kinder per pedes oder Drahtesel oder in stinkenden Bussen/Tram zur Schule losgehen/fahren können müssen Sie für die nötige Sicherheit sorgen. Schwere Unfälle und Beleidigungen sind vorprogrammiert mit und ohne Fahrrad und im Ö.T.
Beispiel, vor ein par Wochen in Gonderingen wurden 3 Kinder auf einem Fussgängerüberweg angefahren. Oder ohne Unfall, die Kinder werden überfallen und ausgeraubt. Schuhe, Jacken, Smartphones, Halsketten u.s.w.
Es grünt so grün aber hoffentlich nicht mehr lange.