Hochwasser / Wiederaufbau der Mehrzweckhalle in Born kostet 42 Millionen Euro
Vor genau einem Jahr wurde Luxemburg, genau wie weite Teile Belgiens und Deutschlands, von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Besonders betroffen waren die Gemeinden entlang der Sauer. Rosport-Mompach war eine von ihnen. Ein Jahr nach den Fluten zog Bürgermeister Romain Osweiler nun Bilanz und zählte finanzielle Schäden im mehrstelligen Millionenbereich auf.
In der Gemeinde Rosport-Mompach spricht man von einem 200-jährigen Hochwasser. Noch nie wurden höhere Pegelstände gemessen als bei dem Hochwasser von 2021. „1918 wurde ein Höchstpegelstand von 9,18 Metern gemessen. Vergangenen Sommer wurde ein Rekordpegelstand von 9,66 Metern gemessen“, sagte Romain Osweiler, Bürgermeister der Fusionsgemeinde Rosport-Mompach. In der gesamten Gemeinde wurden 300 Häuser überschwemmt. 15 wurden derart heftig beschädigt, dass sie vorübergehend unbewohnbar waren. Inzwischen konnten allerdings wieder alle Bewohner in ihre Häuser zurückkehren. Die Schäden bei den Privatpersonen wurden mittlerweile alle behoben. Die privaten Schäden in der Gemeinde beliefen sich auf rund 4,9 Millionen Euro. „Ein Großteil dieser Reparaturarbeiten wurde von den Versicherungen sowie dem zuständigen Ministerium übernommen. Doch den Flutopfern schlug eine Welle der Solidarität entgegen. Viele Freiwillige haben direkt nach der Flutkatastrophe vor Ort mit angepackt, andere haben Geld gespendet. So konnte die Gemeinde insgesamt 580.000 Euro sammeln. Diese Spenden werden auch noch unter den Opfern aufgeteilt“, gab Osweiler an.
Doch nicht nur Privatpersonen erlitten teils heftige finanzielle Schäden, auch die Gemeinde muss tief in die Tasche greifen, um die vom Hochwasser verursachten Zerstörungen endgültig zu beseitigen. So wurden zum Beispiel die beiden Campingplätze in Rosport und Born überschwemmt. Besonders schlimm hatte es den Camping in Born getroffen, der auch diesen Sommer noch geschlossen bleiben muss. Alle Dauercamper mussten den Platz verlassen und wissen noch nicht, wann sie wieder dort zurückkehren dürfen. Während des Hochwassers wurden sie evakuiert und in einer Sporthalle untergebracht. Die Aufräumarbeiten auf dem Rosporter Camping verliefen zügiger und nach wenigen Tagen konnten wieder Gäste empfangen werden. Doch auch Straßen und Bürgersteige wurden durch die Fluten beschädigt und mussten repariert werden. Die Schäden an der Kläranlage beliefen sich auf rund 600.000 Euro.
Das „Centre polyvalent“ in Born, das erst 2013 fertiggestellt wurde, wurde ebenfalls überschwemmt und stark beschädigt. In der Mehrzweckhalle waren zum Zeitpunkt der Überschwemmungen eine „Maison relais“, eine Sporthalle, ein Musik-Proberaum sowie die Schulkinder des ersten Zyklus untergebracht. „Wir haben uns mit dem Ministerium zusammengesetzt und nach der nachhaltigsten Lösung gesucht. Wir sind zum Schluss gekommen, die Halle abzureißen und dann wieder vollständig und hochwassergeschützt wieder aufzubauen. Insgesamt wird dieses Projekt rund 42 Millionen Euro kosten“, so der Bürgermeister.
Vorerst kein Schwimmbad
Das Mammutbauprojekt wird in mehreren Etappen gebaut und soll 2028 abgeschlossen werden. In einer ersten Phase wird in Rosport ein Modulbau aufgestellt. Hier sollen die Kinder der „Maison relais“ und des ersten Zyklus untergebracht werden. „Die Kinder aus Born werden dann mit dem Bus nach Rosport gefahren. Dadurch können sie neben den Klassensälen auch die örtliche Sporthalle benutzen“, so Osweiler. Die Abrissarbeiten der Mehrzweckhalle werden Anfang kommenden Jahres beginnen.
Eigentlich hatten die Gemeindeverantwortlichen geplant, ein Schwimmbad in Born zu bauen. Dieses Vorhaben wird nun allerdings erst mal auf Eis gelegt. „Wir werden dieses Projekt zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff nehmen. Hierfür werden wir grenzüberschreitend mit den Nachbargemeinden zusammenarbeiten“, versicherte der Bürgermeister.
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