Editorial / Wieso der Ukraine-Krieg auch eine Chance für uns sein kann
Szenen am Mittwochabend an einer x-beliebigen Tankstelle in Luxemburg: Hupkonzerte, wie man sie sonst nur nach wichtigen Fußballspielen von EM und WM kennt, Gedränge, querstehende Autos. Jeder will noch mal volltanken. Der Diesel-Preis erreicht schwindelerregende Höhen und pendelt sich am Donnerstag auf über zwei Euro pro Liter ein. Das ist eine der Auswirkungen des Krieges, die wir in Luxemburg direkt zu spüren bekommen.
Nun heißt es handeln, aber schnell. Viele Abgeordnete waren sich am Donnerstag in der Chamber einig darüber. Vize-Premierministerin Paulette Lenert kündigte dort eine Tripartite an, um Lösungen für den dramatischen Preisanstieg im Energiesektor zu finden. Vorschläge nannte sie keine, um dem Vorhaben nicht vorzugreifen, wie sie sagte. Einerseits müssen wir kurzfristig eine Preisbremse einlegen. Andererseits soll diese Preisexplosion aber auch die Menschen zur Reflexion animieren, dass fossile Brennstoffe nicht das A und O sein können.
Tatsache ist, dass sich Luxemburg und andere europäische Länder durch die weltweite Liberalisierung des Energiesektors über Jahrzehnte in eine gefährliche Abhängigkeit manövriert haben. Der Krieg in der Ukraine führt uns dies nun mit aller Deutlichkeit vor Augen. Es betrifft uns direkt. Wer heute 60 Liter Diesel tankt, bezahlt rund 23 Euro mehr als vor zwei Tagen und 33 Euro mehr als vergangenen Freitag. Wer 4.000 Liter zu Hause in seinen Öltank füllen lässt, muss 1.600 Euro gegenüber vorgestern drauflegen.
Eigentlich müsste nun die Stunde der Grünen schlagen. Denn erneuerbare Energie ist im Gegensatz zur fossilen nicht nur wesentlich umweltfreundlicher, sondern spielt, wie wir es gerade erleben, auch geopolitisch eine essenzielle Rolle, weil Staaten sich dadurch aus der energetischen Abhängigkeit befreien können. Doch leider sind wir dazu noch nicht bereit. Oder zumindest waren wir es bis jetzt noch nicht. Denn trotz aller Bemühungen von Regierung und Opposition – die Grünen, die sich nachhaltige Umweltpolitik insbesondere als Regierungspartei eigentlich auf die Fahne schreiben sollten – kamen wir bislang nur in eher kleineren Schritten voran.
Ja, der Krieg kam überraschend, wird jetzt gesagt. Dass Luxemburg und viele andere Länder dermaßen abhängig sind von fossilen Brennstoffen, insbesondere aus Russland, ist allerdings keine Überraschung. Das haben wir bislang hingenommen, weil es irgendwie okay war. Die Politik des Westens (dazu gehört auch Luxemburg) hat dies in den letzten Jahrzehnten sogar selbst eingefädelt. Diese Abhängigkeit war und ist ein Sicherheitsrisiko für uns.
Der vermehrte Einsatz von Windkrafträdern, Solarzellen oder Wärmepumpen – um nur diese Beispiele zu nennen – kann uns irgendwann aus dieser Abhängigkeit befreien. Vielleicht ist das nun unsere Chance, endlich Kante zu zeigen. Oder, auf gut Luxemburgisch gesagt, „endlech Neel mat Käpp ze maachen“. Der Krieg hebt das Konzept des Klimaschutzes durch erneuerbare Energien auf eine andere Ebene: weg von der idealistischen Idee, hin zur realistischen Tat. Und im besten Falle ziehen alle mit: die Tripartite, bestehend aus Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften, sowie die Opposition und die Bürger. Erst wenn wir unsere Unabhängigkeit vom Weltmarkt der fossilen Brennstoffe erreicht haben, können wir wieder sagen: „Mir wëlle bleiwen, wat mir sinn.“
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Jaaaa, dann mal los. Wo bleibt meine Ladestation, wo bleibt die versprochene H2 Tanke? Und dann giesst so ein T-Fahrer auch noch Öl aufs Feuer und zeigt allen den Vogel beim Vorbeifahren an der Tankstelle.
Eine Stunde verplempern um _einmal_ 5€ einzusparen?
Die sind nicht ganz dicht.
„„Mir wëlle bleiwen, wat mir sinn.“ Dieser Slogan der den Luxemburger durch den Nationalsozialismus und andere Querelen getragen hat,hat auch eine „andere“ Seite,um einmal vorsichtig auszudrücken. Wir wollen bleiben was wir sind! Das klingt erst einmal als wolle man mit dem Fortschritt nichts zu tun haben.Ein Slogan für ADR-Kämpfer. Aber das Gegenteil ist natürlich der Fall.Wir sind eines der reichsten Länder und das war sicher kein Zufall.Aus aller Herren Länder kommen die Menschen um in Luxemburg zu leben und zu arbeiten. Die Chance die in diesem Artikel erwähnt wird sollte Ansporn sein endlich wach zu werden und aus dem „Herkömmlichen“ herauszukommen. Zu den Grünen.Es genügt nicht AKW’s und KKw’s zu verteufeln und schon morgen den Hebel umzulegen.Da muss erst Ersatz her.Und der Strom den wir morgen brauchen wird niemals nur aus Windrädern,Biogasanlagen und Solarzellen kommen. Auch kann man nicht heute dem Otto von der Straße,der kein Ministergehalt hat,vorschreiben ein E-Auto und eine E-Heizung zu kaufen.Er hat ganz einfach die Mittel nicht und ausserdem sind die Materialien so schnell nicht zu beschaffen. Wer heute ein E-Bike bestellt muss 6 Monate warten. Unser Leben ist auf Konsum aufgebaut.Wenn wir morgen nicht mehr konsumieren können liegt die Karre im Dreck. Wie wir wissen funktioniert der Sozialismus noch schlechter. Unsere Chance wird darin liegen zu wissen was unser Planet uns noch zu bieten hat und ihn mit unseren Technologien zu unterstützen. Corona, Tornados und Sintfluten haben uns gezeigt was kommen wird.Da ist Putin ein feuchter Lappen dagegen. In dem Sinne: „Mir wëlle kucken,wou mir muer stinn.“
Die Überwindung der Abhängigkeit von fossilen und autokratisch kontrollierten Rohstoffen besonders im Energiebereich ist nicht mehr nur eine klimapolitische Notwendigkeit sondern eine Frage nationaler Sicherheit
Unsere GrünenVerblöden uns ich hatte vorgestern ein Auto von der Garage bekommen ein Elektro Auto es war voll mit Strom der stand da 340km Reichweite mit vollem Akku bin 15 km nach Hause gefahren da war nur noch 260 km drin also Elektro Auto Kauf ich mir nicht
@ Arm
„Unsere GrünenVerblöden uns ich hatte vorgestern ein Auto von der Garage bekommen ein Elektro Auto “
Dir sidd net eens ginn an et ass der Regierung hir Schold, wéi ëmmer?