Bergem / Windrad produziert mehr Strom als erwartet
Der Windpark „Sudwand“ übertrifft alle Prognosen und spart jährlich fast 10.000 Tonnen CO2 ein. Doch administrative Hürden verlangsamen den Ausbau von Windenergie, betonten Betreiber und Politiker bei der offiziellen Einweihung am Freitag.
Windenergie scheint sich auch im Süden Luxemburgs durchgesetzt zu haben: Das Windrad in Bergem hat die Erwartungen übertroffen. Laut Prognosen sollte die Anlage jährlich genug Strom für 2.060 Haushalte produzieren. „Bis Ende des Jahres werden wir bei rund 10 Millionen kWh liegen. Das entspricht ungefähr 2.224 Haushalten mit vier Personen“, sagt Paul Zeimet, Geschäftsführer von Soler SA.
Der Windpark „Sudwand“ wurde vergangenen Freitag offiziell eingeweiht – rund ein Jahr nach seiner tatsächlichen Inbetriebnahme im vergangenen Sommer. In Anwesenheit von Energieminister Lex Delles (DP) und Umweltminister Serge Wilmes (CSV) feierte man den symbolischen Start der beiden Windkraftanlagen, die an den Standorten Steinbrücken und Peppingen stehen. Diese produzieren laut Pressemitteilung jährlich rund 15,3 Millionen Kilowattstunden Strom (kWh), was dem Bedarf von etwa 3.400 Haushalten oder 13.600 Menschen entspricht. Der Windpark spart jährlich rund 9.960 Tonnen CO2 ein.
„Wir versuchen, als Gemeinde autark zu werden“, sagte Erster Schöffe der Gemeinde Monnerich, Marc Schramer (DP), während der Einweihung. Das Windrad sei eine Komponente dieses Vorhabens, die Kommune arbeite ebenfalls an der Umsetzung eines Solarparks von 6,5 Hektar auf dem Crassier in Monnerich. Leistung: sechs Megawatt. „Das würde den Stromverbrauch von etwa 5.000 Einwohnern decken“, so Schramer. Die Gemeinde hat laut dem Schöffen außerdem in den vergangenen zwei Jahren 225 Baugenehmigungen von Privatleuten für Fotovoltaik-Anlagen erteilt.
Prozeduren dauern zu lange
Alain Fürpass, Geschäftsführer von Sudenergie, zeigte sich optimistisch bezüglich weiterer Projekte. „Windkraft macht auch im Süden des Landes Sinn – die ersten Resultate belegen dies.“ Dabei sei das Potenzial noch groß. „Wir warten momentan auf die Umweltgenehmigung für den Standort Dippach – und wir sind zuversichtlich, dass auch in der Gemeinde Roeser noch ein zusätzliches Windrad gebaut wird“, so Zeimet. Die Bauarbeiten in Dippach sollen Anfang kommendes Jahr beginnen.
Während der Einweihung betonten sowohl Windrad-Betreiber als auch Politiker, dass die Prozeduren zum Bau eines Windrads zu umständlich und langsam sind. Delles und Wilmes nutzten die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die Regierung vorhabe, diese zu verkürzen. „Wir werden Mitte November – unter der Führung des Staatsministeriums und mit Lex Delles als Energieminister – die betroffenen Akteure zu einem Energietisch rufen, um zusammen zu schauen, wie wir die Prozeduren einfacher und schneller machen können“, sagte Wilmes.
Seit fast zwei Jahren gelten neue Regeln zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen, die zu Produktionsausfällen führen. Die Windräder des „Sudwand“-Projekts müssen bei bestimmten Wetterbedingungen abgeschaltet werden, was den Ertrag um etwa zehn Prozent schmälert. „Für uns als Betreiber eines Windrads ist die Leitlinie zu streng ausgelegt. Wir befinden uns mit dem Ministerium in Gesprächen, damit diese überarbeitet wird“, sagt Zeimet.
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