Erstes „Rousperter Wäifest“ / Winzer erklären, warum die Weine der Sauer einzigartig sind
Das Tourismussyndikat Rosport organisiert am Donnerstag das erste „Rousperter Wäifest“ im Park neben dem Rathaus. Drei lokale Winzer und das Unternehmen Ramborn werden dort ihre Produkte anbieten.
Der Erfinder und Ingenieur Henri Tudor erfand Mitte des 19. Jahrhunderts in Rosport den ersten brauchbaren Bleiakkumulator. Mit seiner Anlage, bestehend aus Dynamo und Akkumulator, gelang ihm eine gleichmäßige und ununterbrochene Stromzufuhr. Bei der Umsetzung des Projektes wurde er von seinem Bruder Hubert unterstützt. Die heimliche Leidenschaft des älteren der Tudor-Brüder galt allerdings dem Weinbau sowie der Aufzucht von neuen Rebsorten.
Seit ein paar Jahren lassen Weinliebhaber diese Tradition an der Sauer wiederaufleben. „Wir wollen das kleinste Weinfest des Landes organisieren und die Weine aus Rosport einem breiteren Publikum vorstellen“, sagt Patrick Hierthes vom Tourismussyndikat. Zum Auftakt des ersten „Rousperter Wäifest“ wird eine geführte Wanderung durch das Naturschutzgebiet „Hoëlt“ von „Natur- & Geopark Mëllerdall“ organisiert. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz „Sauerpark“. Ab 11 Uhr kommen dann die Wein-Aficionados neben dem Rathaus auf ihre Kosten.
Mittlerweile zählt das 880-Seelen-Dorf drei Winzer. Den Anfang machte 2009 der Hobbywinzer Luc Roeder mit seinem Pinot Gris. „Der Weinbau fasziniert mich schon lange. Aus diesem Grund habe ich meinen ersten Pinot Gris auch La Passion genannt. Ich bewirtschafte eine Fläche von insgesamt 82 Ar. Trotz des Erfolges soll der Weinbau mein Hobby bleiben“, erklärt der Winzer von der „Maison viticole Roeder“ gegenüber dem Tageblatt. Gleich zu Beginn hat er das Zertifikat des Biowinzers erworben. In seinem Sortiment hat er mittlerweile alles vom Elbling über den Riesling bis hin zum Crémant. Roeder hat zudem das Glück, mit alten Rebstöcken arbeiten zu können. „Meine Reben sind teils zwischen 50 und 120 Jahren alt. Doch auch die Lage des Weinberges ist einzigartig. Es liegt in einem Natura-2000-Schutzgebiet. Zudem wird der Weinberg mit mehr als 600 Meter Trockenmauern durchzogen. Viele Meter davon habe ich selbst renoviert“, so der Biowinzer. Im Sonnenlicht speichern die Trockenmauern Hitze und bieten mit ihren Spalten und Ritzen vielen Kleintieren und Pflanzen einen einzigartigen Lebensraum.
Eiswein aus Quitten
Georges Schiltz hat Önologie studiert und betreibt den professionellen Winzerbetrieb „Mir së fru“. Im Rosporter Dialekt sagt man „fru“ für froh und im Lateinischen steht das Wort für „Genuss“. „Besonders wird der Wein von der Sauer durch den Boden. Man hat Lehm- und Tonböden. Doch auch die Trockenmauern sind in dieser Form einzigartig“, sagt Schiltz. Seine ersten Weine hat er 2016 vorgestellt. Pro Jahrgang kann er bis zu 3.000 Flaschen Wein produzieren. Die Arbeit im Weinberg erledigt er teils mit der Maschine, teils per Hand.
Die kleinste Fläche betreibt René Krippes. Wie Roeder betreibt der Winzer von „Vins René Krippes“ den Weinbau als Hobby. Erste Schritte als Winzer hat er mit der Rieslingssorte gemacht, 2015 folgte sein erster Jahrgang. „Ich bin ein Ein-Mann-Betrieb und stoße so langsam an meine Grenzen. Meine Weine sind immer sehr schnell ausverkauft. Beim Auxerrois hatte ich meine Bedenken, doch die waren unbegründet. Ich lege viel Wert auf Qualität. Die Weine sollen vielschichtig werden“, sagt Krippes.
Doch nicht nur Trauben gedeihen in der Gemeinde. Bekannt ist Rosport auch für die vielen Apfel- und Birnenbäume. Diese nutzt der Betrieb Ramborn aus Born und verarbeitet diese zu Apfel- und Birnenwein. Das Unternehmen wurde 2017 gegründet, damals mit drei Mitarbeitern. Heute sind es neun. „Ganz besonders stolz sind wir auf unseren Eiswein aus Quitten. Da sind wir die Einzigen weltweit, die dieses Produkt anbieten“, erzählt Carlo Hein.
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sie meinen: Einzigartig sauer,oder. ??