Tiny House / Winziges Haus aus dem Drucker: Niederanven baut auf neue Technologie
Die Gemeinde Niederanven druckt ein Haus. Das Tiny House soll mithilfe eines Beton-Druckers innerhalb von vier Wochen gebaut und eingerichtet werden. Am vergangenen Freitag wurde das Projekt in einer Gemeinderatssitzung gestimmt.
47 Quadratmeter Wohnfläche, die phasenweise gedruckt und zusammengefügt werden: So kann man sich modernes Wohnen vorstellen – zumindest, wenn es nach der Gemeinde Niederanven geht. Nach einer zweistündigen Gemeinderatssitzung wurde ein Pilotprojekt für ein Tiny House in Rammeldingen gestimmt. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Tiny Houses soll das Projekt allerdings nicht aus Holz, sondern aus „ganz speziellem Beton“ bestehen, so Bürgermeister Fréd Ternes.
Das Tiny House aus dem 3D-Drucker ist das erste dieser Art in Luxemburg. Innerhalb von vier Wochen soll das Projekt mit kompletter Einrichtung fertig sein. Der 3D-Druck selbst nimmt dabei lediglich eine Woche in Anspruch. Eine weitere Besonderheit des Projekts: der modulare Aufbau des Hauses. So können die einzelnen Bauelemente nicht nur zusammengefügt, sondern auch wieder getrennt werden, ohne dass das Haus dabei in seine Einzelteile zerlegt werden muss. So könnte die Gemeinde das komplette Haus mit Wänden von einem Grundstück zu einem anderen bewegen, sagt Ternes.
Für zwei Zielgruppen gedacht
Nach Fertigstellung des insgesamt 320.000 Euro teuren Projekts soll das Tiny House vermietet werden. Diesbezüglich hat Ternes bereits zwei Zielgruppen in Aussicht: In Anbetracht der hohen Wohnungspreise soll sich das Projekt vor allem an junge Erwachsene richten, die schon seit längerer Zeit in der Gemeinde wohnen. Zukünftig sollen jedoch auch Senioren, die in größeren Häusern leben und sich weniger Wohnraum wünschen, die Möglichkeit auf ein Tiny House haben. Gespräche mit den entsprechenden Kommissionen würden bereits stattfinden. „Wir suchen parallel nach Grundstücken, wo ein paar Tiny Houses gebaut werden können“, so Ternes.
Der Bürgermeister ist überzeugt, „dass es sehr viele Bauflächen in unserem Land gibt, wo man ein Tiny House errichten kann“, die für ein konventionelles Haus jedoch zu klein sind. Hier lautet die Devise: Keine komplizierten Prozeduren und eine möglichst schnelle Bauzeit. Die 3D-Technik sei sowohl von der Schnelligkeit beim Bau als auch kostentechnisch dem Holzbau voraus. Einen Nachteil haben diese gedruckten Hütten trotzdem: Der CO2-Ausstoß ist höher. Für Ternes sei dies auf lange Sicht jedoch unproblematisch. Denn: Laut einer Studie, die im Rahmen des Projekts durchgeführt wurde, sei der CO2-Ausstoß nach einer Laufzeit von 50 bis 80 Jahren um weniger als zehn Prozent höher als bei einem Tiny House aus Holz.
Auch der Vorwurf aus den Oppositionsreihen der DP, dass es beim Projekt lediglich um Schnelligkeit ginge, streitet Ternes ab. „Natürlich ist es eines unserer Ziele, dass der Bau schnell sein muss“, sagt er. „Wir haben eine extreme Wohnungsnot in Luxemburg. Aber das Projekt ist von vorne bis hinten durchdacht.“ Dass das gedruckte Tiny House erfolgreich wird, davon ist Ternes überzeugt: „Es gibt bereits ähnliche Vergleichsobjekte in Deutschland und Belgien, die das beweisen.“
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