Start-ups / „Wir befinden uns in einem Krieg um Talente“: Franz Fayot stellt neues Förderprogramm vor
Luxemburg plant, zur Anlaufstelle für Start-up-Betriebe zu werden. Wirtschaftsminister Franz Fayot hat am Mittwoch ein neues Regierungsprogramm vorgestellt, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit des Landes erhöht werden und neue Talente angelockt werden sollen.
„Die Fähigkeit des Landes, sich zu diversifizieren und unternehmerisch tätig zu sein, ist ein grundlegendes Merkmal des luxemburgischen Geistes“: So steht es in dem neuen Programm „From Seed to Scale“ der Regierung. Ziel des Programms ist es, verstärkt Start-up-Betriebe und junge Unternehmer nach Luxemburg zu locken. Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP) stellte das Programm am Mittwoch auf der Technologie- und Start-up-Messe Vivatech in Paris vor. Die „From-Seed-to-Scale“-Maßnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Großherzogtums „durch ein umfassendes, attraktives und integratives Start-up-Ökosystem“ erhalten und weiter steigern. Der Regierungsrat hat das Programm am 9. Juni verabschiedet.
Vorherige Bemühungen
Bereits 2013 initiierte die Regierung ein Programm zur wirtschaftlichen Diversifizierung in Luxemburg, in dem auch das Ökosystem der Start-up-Unternehmen berücksichtigt wurde. Im Regierungsprogramm von 2018 bis 2023 wurde dann die Bedeutung von Start-ups als einer der Motoren für die Entwicklung der nationalen Wirtschaft und der Schaffung neuer Arbeitsplätze erneut hervorgehoben. Mit „From Seed to Scale“ will die Regierung ihre Bemühungen in dem Bereich nun fortführen.
Innovative Sektoren, wie Gesundheitstechnologien, Cybersicherheit, Raumfahrt, grüne Technologien oder Mobilität seien in den letzten Jahren besonders aufgeblüht. Luxemburg, „ein einzigartiger Hub auf dem Markt“, sei ein Ort, an dem Unternehmen wachsen und sich anschließend international ausbreiten können, sagt Fayot. Vor allem die multikulturelle Art des Großherzogtums sei attraktiv für Unternehmen. Diese Vorzüge gelte es nun auszuspielen.
Dafür habe die Regierung in erster Linie eine Bestandsaufnahme bei dem Unternehmen Startup Genome in Auftrag gegeben. Darin wurden auch die Stärken und Schwächen des Luxemburger Start-up-Ökosystems analysiert.
Das Großherzogtum habe nach Abschluss der Analysen sehr schnell gehandelt und einen Maßnahmenplan ausgearbeitet, so J.F. Gauthier, Geschäftsführer von Start-up Genome. Bei dem Plan handele es sich jedoch nicht um ein Wahlkampfgadget, sondern um einen „Booster“ für unsere Nation, verteidigt sich Fayot gegenüber einem Journalisten. Die Förderung von Start-ups sei schließlich „essenziell, um Luxemburg voranzubringen“, meint der Wirtschaftsminister. „Wir befinden uns in einem Krieg um Talente.“
LINK Hier finden Sie den Link zu der Studie von Startup Genome.
Zum „place to go“ werden
Start-ups und Scale-ups
Start-ups sind in der Regel junge Unternehmen, die innovative Lösungen entwickeln, die oft auf neuen Technologien basieren. Wenn diese Start-ups wachsen, werden sie zu Scale-ups, die eine weitaus bedeutendere Größe erreichen können.
Ziel sei es nun, Luxemburg zum „place to go“ für Start-ups zu machen. Dafür sei, grob zusammengefasst, mehr Visibilität für Start-ups und junge Talente sowie ein vereinfachter Zugang zu Talenten, eine bessere Verknüpfung unter den Unternehmen und eine bessere Unterstützung in der Entwicklung von Start- und Scale-ups vonnöten.
In Luxemburg gebe es inzwischen rund 15 Gründerzentren, die die Entwicklung von Start-ups unterstützen. Technoport ist eines dieser Gründerzentren. Es hat am Mittwoch auf der Technologie- und Start-up-Messe in Paris eine Absichtserklärung mit dem koreanischen Gründerzentrum „Jeju Free International City Development Center“ unterzeichnet und ermöglicht dadurch eine breitere internationale Kollaboration.
In diesem Sinne solle auch die 2021 von Luxinnovation gegründete Initiative Startup Luxembourg weiter verstärkt werden. Die Initiative solle das Luxemburger Start-up-Ökosystem mitsamt seiner Akteure sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene vertreten. Startup Luxembourg solle seine Internetplattform, seine sozialen Netzwerke sowie seine Verbindung zu der Start-up-Community nutzen, um deren digitale Sichtbarkeit – auf nationaler und internationaler Ebene – zu erhöhen. So kündigte Sasha Baillie, die Geschäftsführerin von Luxinnovation, die Inbetriebnahme einer neuen interaktiven Plattform an, die als Anlaufstelle für Investoren, Unternehmer, Politiker und Talente fungieren soll. Darauf kann man beispielsweise die Größe, das Alter, den Sektor und auch die Kapitalquellen der Start-ups abrufen. Die Nutzung ist kostenlos.
In ihrer letzten Bestandsaufnahme habe die nationale Agentur für Innovation über 500 aktive Start-ups in Luxemburg gezählt. Die meisten davon würden in die prioritären Bereiche der wirtschaftlichen Diversifizierung des Landes fallen.
Globale Innovationsgiganten hervorbringen
Darüber hinaus sollen künftig auch sogenannte „Keystone Teams“, bestehend aus Unternehmern, Investoren und Förderstrukturen, eingeführt werden. Diese Teams sollen horizontal über alle Säulen des Ökosystems hinweg agieren, und so für eine bessere Vernetzung innerhalb der luxemburgischen Start-up-Wirtschaft sorgen.
Startup Luxembourg werde in Zusammenarbeit mit der ADEM und dem internationalen Netzwerk „Luxembourg Trade and Investment Offices“ (LTIO) Talente fördern und weitere aus dem Ausland anwerben. Zu diesem Zweck sei auch die Einführung eines „Talent Desk“ geplant, der als erste Anlaufstelle für ausländische Talente angedacht ist, die sich in Luxemburg niederlassen wollen.
Auch die Finanzierung von Projekten kann zur Hürde werden. Da Start-ups oft nur über ein geringes Kapital verfügen, soll ihnen vor allem in ihrer Anlaufphase unter die Arme gegriffen werden und Kontakte zu Investoren geknüpft werden. Darüber hinaus versuche die Regierung die Teilnahemequote von Scale-up-Betrieben an europäischen Förderprogrammen zu erhöhen. „Wir sind die europäischste aller Nationen“, meint Fayot. Darum sei es nur logisch, dass Luxemburg der Europäischen Start-up-Allianz (European Startup Nations Alliance, ESNA) beitritt.
In diesem Sinne ist Luxemburg der ESNA am Mittwoch dann auch offiziell beigetreten und plane sogar, dort eine führende Rolle einzunehmen. „Luxemburg engagiert sich voll und ganz für europäische Initiativen, die vernetzte Innovationstäler aufbauen, die die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem globalen Wettbewerb stärken. Für den Erfolg der innovativen Unternehmen in Luxemburg ist es von entscheidender Bedeutung, dass Europa in der Lage ist, globale Innovationsgiganten hervorzubringen“, heißt es in dem Schreiben.
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Traurig nur dass die Startups hauptsächlich Ausländer einstellen. Man sollte endlich 2 Wirtschaftsziele verfolgen. Erstens die Unterbringung der Luxemburger „Kinder“, zweitens das Anziehen von ausländischen Startups und Investoren. Die Luxemburger Schulabsolventen werden immer mehr zur Randgruppe und brauchen definitiv ein protektionistisches System neben dem ganzen globalistischen Konkurrenzkampf.
„Startup Luxembourg werde in Zusammenarbeit mit der ADEM und dem internationalen Netzwerk „Luxembourg Trade and Investment Offices“ (LTIO) Talente fördern und weitere aus dem Ausland anwerben. “
Dann bitte auch mal diesen Neustartern gelegentlich auf die Finger schauen. Die feine englische Art ist verschiedenen nicht bekannt.
2 mal Erfahrung gesammelt, und ADEM zückt die Schulter.
Etliche Talente gibt es auch auch hier im Lande, nur die „Förderung“ fehlt, oder das Geld!