BGL Ligue / „Wir bleiben der kleine Aufsteiger“: Monnerichs neuer Trainer De Sousa über das Saison-Debüt
Mit einem 5:1-Sieg gegen Rosport startete der FC Monnerich furios in die neue BGL-Ligue-Saison. Es war ein Traum-Debüt für Dinis de Sousa, der beim Aufsteiger zum ersten Mal in seiner Karriere Cheftrainer ist. Auf diesen Lorbeeren will sich der 47-Jährige jedoch nicht ausruhen.
Tageblatt: Herr de Sousa, haben Sie sich bereits vom „Schock“ des vergangenen Wochenendes erholt?
Dinis de Sousa: Der Schock ist verdaut (lacht). Die Jungs waren etwas nervös. Die einzelnen Spieler haben zwar viel Erfahrung, aber als Mannschaft haben wir nicht so viel Erfahrung. An einem ersten Spieltag weiß man auch nie so recht, in welche Richtung es gehen kann. Nach unserem Führungstreffer lief es dann sehr gut. Wir waren vor allem äußerst effizient, haben nach dem 1:0 Selbstvertrauen bekommen und konnten die fußballerische Qualität ausspielen, die die Mannschaft besitzt.
Es ist kein Geheimnis, dass viele Spieler Ihrer Mannschaft Erfahrung auf BGL-Ligue-Niveau besitzen. Hat Sie die Leistung Ihres Teams trotzdem überrascht?
Es war schon erstaunlich, wie gut einiges funktioniert hat. Aber Rosport hatte nicht seine beste Mannschaft auf dem Platz stehen. Es ist auf der einen Seite unser Verdienst, dass es so gut lief. Auf der anderen Seite hat sich die Victoria nach dem Rückstand komplett gehen lassen. Sie haben keine gute Reaktion gezeigt und wir konnten den Vorsprung in dieser Phase ausbauen.
War es schwierig, die Spieler wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen?
Das war unser Ziel während der gesamten Woche. Wir haben ihnen klargemacht, dass noch nichts gewonnen ist. Es war die erste Etappe von einem langen Marathon. Wir bleiben der kleine Aufsteiger und werden auch in den kommenden Wochen in keiner Partie der Favorit sein.
Mit einem 4-3-3-System sind Sie sehr offensiv an die erste Aufgabe der Saison herangegangen. Wird diese taktische Herangehensweise auch gegen bessere Gegner beibehalten werden?
Ich habe verschiedene taktische Pläne. Das hängt vom Gegner und meinen Spielern ab. Ich will mit der Konkurrenzsituation spielen. Wir haben einen breiten Kader und jeder kann in die Startelf rücken. Wer nicht alles für den Verein gibt, landet auf der Tribüne. Jeder kann seine Chance erhalten. Ich will, dass sich alle Spieler betroffen fühlen.
Ich werde Konsequenzen ziehen, dafür bin ich daTrainer FC Monnerich
Bisher waren Sie Jugendtrainer bei der Jeunesse Esch. Hat es Sie überrascht, dass der FC Monnerich Ihnen den Posten als Cheftrainer gegeben hat?
Ein bisschen schon und es war bestimmt auch eine Portion Zufall dabei. Ich war seit 2018 bei der Jeunesse Jugendtrainer und auch zweimal Co-Trainer. Während dieser Zeit habe ich gemerkt, dass meine Ideen ähnlich waren wie die der Cheftrainer. Ab diesem Moment habe ich angefangen, mir Gedanken darüber zu machen, eine Seniors-Mannschaft zu übernehmen. Als dann die Gelegenheit kam, den FC Monnerich zu trainieren, habe ich nicht lange überlegt und sofort zugesagt. Vielleicht ist es etwas zu früh, aber ich wollte es unbedingt machen. Auf der anderen Seite habe ich bis zu meinem 37. Lebensjahr in der BGL Ligue gespielt und bringe eine gewisse Erfahrung mit. Meine Bedingung war allerdings, dass ich mit einem guten Trainerstab zusammenarbeiten kann. Diese Bedingung wurde erfüllt. Ich kann mich komplett auf Sébastien Mazurier (Assistent), Damien Gregorini (Torwarttrainer) und Geoffrey Beutin (Fitnesstrainer) verlassen.
Die Voraussetzungen könnten nicht unterschiedlicher sein. Noch vor ein paar Monaten hatten Sie mit Jugendlichen zu tun, mittlerweile besteht Ihr Kader zum großen Teil aus erfahrenen Akteuren – die teilweise auch als schwierige Charaktere bekannt sind. Ist das Ihre größte Herausforderung?
Jugendmannschaften sind auch nicht einfach. Auch dort gibt es schwierige Charaktere, auch dort gibt es Spieler, die den Verein nicht respektieren. Eigentlich ist es ganz einfach: Ich gebe die Linie vor und wer nicht mitzieht, der hat auf dem Platz nichts zu suchen. Ich werde Konsequenzen ziehen, dafür bin ich da.
Am Sonntag heißt der Gegner Etzella. Ein direkter Konkurrent, gegen den Ihre Mannschaft eigentlich punkten muss. Inwieweit konnten Sie die Ettelbrücker analysieren?
Es hat mich nicht überrascht, dass sie gegen Petingen gewinnen konnten. Etzella ist eine kämpferische Mannschaft und hat eine gute Mischung aus Jung und Alt. Spieler wie Frederick Kyereh oder Daniel da Mota bringen viel Erfahrung mit. Nichtsdestotrotz muss es unser Ziel sein, diese Partie zu gewinnen. Das muss in jedem Duell unser Ansatz sein.
Steckbrief
Name: Dinis de Sousa
Geboren am 23.11.1974
Vereine als Aktiver: Jeunesse Esch, Monnerich, Jeunesse Esch, Minière Lasauvage, CS Oberkorn, Kayl/Tetingen
Vereine als Trainer: Jeunesse Esch (Jugend), FC Monnerich (seit 1.7.2022)
- Analyse zur Nations League: Direkter Abstieg vermieden, aber die Fragen bleiben - 20. November 2024.
- Die Underdogs wollen zeigen, was sie draufhaben - 9. November 2024.
- Fola-Trainer Ronny Souto: „Die Devise muss es sein, an jedem Tag unser Maximum zu geben“ - 26. Oktober 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos