Weiterbildung gehört ganz einfach zum Leben dazu. Eine Floskel? Vielleicht? Aber wenn ja, dann zumindest eine, die zutrifft und Sinn ergibt. Eigentlich bildet sich ja auch jeder tagtäglich fort, sei es nur durch neue Erfahrungen.

In der Arbeitswelt spielt Weiterbildung eine besonders wichtige Rolle. Heute ist vieles anders als früher und morgen wird nicht mehr alles so sein wie heute. Stichwort: Digitalisierung. In Sinne des steten Wandels ist Weiterbildung deshalb eine Art Fitnessstudio, mit dem der Einzelne sich für die Herausforderungen von heute und morgen fit machen kann. Man sollte das in der Tat locker und sportlich angehen und nicht als Pflicht ansehen. 

Einer der wichtigsten Akteure auf dem Gebiet der beruflichen Weiterbildung ist seit 50 Jahren die Luxemburger Arbeitnehmerkammer (CSL). Sie vertritt die Interessen von gut über 550.000 Arbeitnehmern, Arbeitssuchenden, Auszubildenden und Rentnern aus Luxemburg und der Grenzregion, unabhängig von ihrer Nationalität oder ihrem Wohnsitz.

Jedem zugänglich

Seit einem halben Jahrhundert setzt sich die CSL mit Weiterbildungskursen für die Entwicklung und Entfaltung der beruflichen und sozialen Fähigkeiten der Arbeitnehmer ein. Das Erwachsenenbildungszentrum der CSL sei ein wirkungsvolles Instrument für die Sozialförderung. Dabei, betont Nora Back, Präsidentin der Arbeitnehmerkammer, ist es wichtig zu sagen, dass das Angebot wirklich jedem offensteht und dass die Kosten möglichst gering gehalten werden und zum Beispiel auch vom Arbeitgeber oder dem Arbeitsamt übernommen werden können.

Am gestrigen Mittwochabend ist das Jubiläum groß im „Tramschapp“ in Luxemburg gefeiert worden. Jeder Redner darunter EU-Arbeitskommissar Nicolas Schmit, hat die Bedeutung des „Life long learning“, des „lebenslangen Lernens“, hervorgehoben.

Das Weiterbildungszentrum der Arbeitnehmerkammer hat in den vergangenen Jahrzehnten auch unbestreitbar eine große Erfahrung auf dem Gebiet der Weiterbildung erworben und Pionierarbeit geleistet, indem es zum Beispiel bereits 1971 Kurse in Informatik anbot.

Seitdem hat sich das Angebot rasant entwickelt. Vor 25 Jahren ist so vor allem die universitäre Weiterbildung hinzugekommen. Am Prinzip des Zentrums hat sich in all den Jahren aber nichts geändert. Es will den Arbeitnehmern weiterhin die besten Instrumente anbieten, damit sie sich den neuen Herausforderungen in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt stellen können.

Angepasstes Angebot

Die Ausbildung habe einen positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt durch Verbesserung der Qualifikationen der Mitarbeiter. Somit trage das Weiterbildungszentrum der Arbeitnehmerkammer wesentlich zur Entwicklung der luxemburgischen Wirtschaft bei. Eine gebildete und gut ausgebildete Bevölkerung sei unerlässlich für das soziale Wohlergehen und den wirtschaftlichen Wohlstand des Landes, heißt es von den Verantwortlichen der Arbeitnehmerkammer.

Seit 1971 haben 250.000 Menschen an den verschiedensten Fortbildungskursen teilgenommen, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Die Nachfrage scheint ungebrochen. Das liegt wohl auch daran, dass die Verantwortlichen der Arbeitnehmerkammer und des Weiterbildungszentrums stets die Finger an den Puls der Zeit legen und schnell auf neue Herausforderungen reagieren können, ganz gezielt angepasst auch auf Nachfrage eines Unternehmens hin.

Neu ist jetzt außerdem die Webseite csl.lu. Dort befinden sich eine Liste aller Weiterbildungsmöglichkeiten und andere Informationen. Sollte das nicht genügen, reicht auch ein Anruf bei der Arbeitnehmerkammer. Weiterbildung bedeutet nämlich auch weiterhelfen. Dazu, so hieß es am Mittwoch, sei man jeder Zeit bereit. 

Das Weiterbildungszentrum der Arbeitnehmerkammer in Bonneweg. Wer sich weiterbilden möchte, aber Orientierung und Informationen braucht, kann sich hier melden. Das gilt für Auszubildende, Arbeitssuchende, Arbeitnehmer und Rentner.

Nora Back, Präsidentin der Arbeitnehmerkammer, bei der Pressekonferenz am Mittwochmorgen: Rund 250.000 Arbeitnehmer haben in den letzten fünf Jahrzehnten von den Weiterbildungsmöglichkeiten profitiert. Dass es so viele sind, mag auch daran liegen, dass das Angebot stetig an die Herausforderungen der Zeit angepasst wird.

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Marco Goetz

Geboren 1966 in Wiltz, nennt Marco Goetz Journalismus den tollsten Job der Welt. Nach seinem Debüt im Tageblattvor über 30 Jahren und anschließend zwei Jahrzehnten bei RTL Radio und Fernsehen sowie einem Abstecher beim Luxemburger Wort ist er seit 2019 wieder beim Tageblatt. Geblieben sind Neugierde, Leidenschaft, Empathie und der Anspruch, kompliziertere Sachverhalte möglichst einfach zu erklären. Sei es bei Justiz- und Polizeithemen oder eigentlich bei Allem was Menschen beschäftigt. Immer nach dem Motto: es gibt keine langweiligen Themen.

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