Gleichstellung / „Wonderwoman“-Quiz soll Mädchen für Wissenschaft begeistern
Frauen sind in der Wissenschaft unterrepräsentiert. Damit sich das ändert, müssen Schülerinnen an Fächer wie Mathematik, Informatik oder auch Naturwissenschaften herangeführt werden. Am Dienstag konnten über 70 Schülerinnen und Schüler beim „Wonderwoman“-Quiz einige weibliche Vorbilder aus dem Bereich der Wissenschaft kennenlernen.
In welchem Land wurde die erste Regierungschefin gewählt? Welche vier Schulfächer werden am meisten von männlichen Lehrern unterrichtet? Die Antwort auf diese und ähnliche Fragen mussten die über 70 Schülerinnen und Schüler aus dem Lycée Mathias Adam in der Differdinger „Schräinerei“ finden.
Nur ein Drittel aller weltweit in der Wissenschaft Beschäftigten sind Frauen. Im Bereich der künstlichen Intelligenz sind es nur 22 Prozent. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Wissenschaftsbericht der Unesco hervor. Damit sich diese Zahl positiv verändert, findet am 11. Februar der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft statt. Dieser Tag wurde 2015 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen.
In der Differdinger „Schräinerei“ wurden die Frauen und Mädchen bereits einige Tage vorher in den Fokus gerückt. Das „Wonderwoman“-Quiz drehte sich um Wissenschaft, Geschlechter und Gleichstellung. Die Schüler haben ihr Wissen zu Frauen in der Forschung, in der Musik oder auch in der Malerei getestet. Das Ratespiel ist die zweite Zusammenarbeit zwischen dem Gleichstellungsministerium und dem Science Center.
Hauptziel solcher Aktionen ist es, besonders Mädchen für die sog. MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu begeistern. Der Satz „Ich bin eine Frau und deswegen nicht gut in Mathematik“ sei keine gültige Ausrede, hieß es bei der Vorstellung des Spielablaufs. Die Gesellschaft bestehe zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern. Während Frauen sich mehr in der Wissenschaft engagieren könnten, gilt das Gleiche für Männer bei den sozialen Berufen. Die Felder der Wissenschaft und der Forschung seien extrem spannend, sagte Gleichstellungsministerin Taina Bofferding (LSAP). In der Forschung sei es wichtig, auf die Bedürfnisse der Geschlechter einzugehen. Vieles sei bisher rein auf die männlichen Körper ausgelegt. Sicherheitsgurte in den Autos würden beispielsweise Männer besser schützen als Frauen. Als weiteres Beispiel nannte sie die Anzeichen für einen Herzinfarkt. Bei Frauen sehen die Symptome anders aus als bei Männern. Bei Erste-Hilfe-Kursen würde dies hingegen nur wenig thematisiert, so die Ministerin weiter.
Isabelle Schmartz ist beim Science Center für die wissenschaftliche Vermittlung zuständig. Solche Spiele seien gut geeignet, um die jungen Menschen auf die Problematik aufmerksam zu machen, so die junge Frau. Es werde bereits viel unternommen, damit aus den Mädchen von heute die Wissenschaftlerinnen von morgen werden. Doch es sei immer möglich, noch mehr zu machen. Vor allem, da die Forschung die Zukunft in wichtigen Bereichen wie Digitalisierung, Medizin oder auch Globalisierung mitgestalte.
Das Liser (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research) war ebenfalls präsent und an der Konzeption des Ratespiels beteiligt. Am Dienstagabend fand das Ratespiel erneut in Differdingen statt – diesmal jedoch vor erwachsenem Publikum.
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