Bazar International / Wurden die israelischen Verantwortlichen bei der Polizei ignoriert?
Wurden die Sicherheitsbedenken der israelischen Vertreter auf dem „Bazar International“ ignoriert? Dieser Frage geht der Piraten-Abgeordnete Marc Goergen in einer parlamentarischen Frage nach.
50 verschiedene Nationen, die die „Luxexpo the Box“ für einige Tage in einen exotischen Bazar mit landestypischen kulinarischen Gerichten verwandeln. Unter dieser Prämisse hat Anfang November der „Bazar International“ stattgefunden. Nur ein Land war nicht vertreten: Israel. Sicherheitsbedenken der israelischen Vertreter waren der Grund, warum sie nicht teilnehmen wollten – oder konnten. In einer parlamentarischen Frage an Polizeiminister Léon Gloden wirft der Piraten-Abgeordnete Marc Goergen nämlich die Frage auf, ob die israelische Vertretung kurz vor dem „Bazar International“ von der Polizei ignoriert wurde. Auf einen Brief seitens der israelischen Vertreter an die Polizei hätten diese keine Antwort erhalten, so die Mutmaßung von Marc Goergen.
„Weder in der Generaldirektion noch in der ,Direction des opérations‘ oder in der Regionaldirektion ist ein Brief von den israelischen Verantwortlichen bekannt“, schreibt der zuständige CSV-Minister nun in seiner Antwort. Die Polizei hätte jedoch telefonisch und per E-Mail mit den Organisatoren in Kontakt gestanden. „Im Rahmen der Visite des israelischen Botschafters auf dem ‚Bazar International‘ hat die Polizei den Organisatoren des Bazars geraten, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zum bereits erhöhten Aufgebot der Polizei zu treffen.“
Die Bürgermeisterin Lydie Polfer erklärte Anfang Dezember, von der Absage ebenfalls erst aus der Presse erfahren zu haben. Sie habe sich kurz zuvor mit einer Verantwortlichen des israelischen Standes und auch der Präsidentin des Bazars getroffen. „Beide sagten, dass man sich bewusst sei, dass die Situation aktuell hochsensibel ist. Und über die daraus resultierenden Sicherheitsbedenken gemeinsam während Wochen zuvor diskutiert wurde“, erklärte Lydie Polfer in einer Gemeinderatssitzung vor einem knappen Monat. Laut Aufbauplan sei jedenfalls ein Platz für die israelische Vereinigung vorgesehen gewesen.
Internationale Auswirkungen
Der Verwaltungsrat des „Bazar International“ hatte die israelischen Teilnehmer zwei Tage vor Veranstaltungsbeginn gebeten, aufgrund von Sicherheitsbedenken auf eine Teilnahme zu verzichten. Anfang Oktober hatte die Terrororganisation Hamas Israel überfallen. Dem Angriff fielen 1.200 israelische Zivilisten und Soldaten zum Opfer, über 200 Personen wurden von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt. Die Reaktion Israels auf den Angriff sorgte international für Empörung und führte zu zahlreichen anti-israelischen und pro-palästinensischen Demos in Europa und den USA.
Israel reagierte auf den Angriff der Hamas mit einer hermetischen Blockade des Gazastreifens: Elektrizität- und Wasserversorgung sowie humanitäre Hilfe gelangten nur noch spärlich in den palästinensischen Küstenstreifen. Verstärkte Bombardements und der spätere Einmarsch in den nördlichen Gazastreifen sorgten zudem für zahlreiche tote palästinensische Zivilisten. Die Opferzahlen auf palästinensischer Seite, die nicht unabhängig überprüft werden können, werden auf über zehntausend tote Palästinenser geschätzt. International löste das Vorgehen eine Welle der Entrüstung aus, in zahlreichen Großstädten in der EU und in den USA wurde Israels Politik scharf kritisiert – teils auch mit antisemitischen Verunglimpfungen und Vergleichen. Auch in Luxemburg ist es zu pro-palästinensischen Demos gekommen.
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Wenn man die aktuell humanitaere katastrophe in Gaza ansieht moechte man pirat Goergen fragen, ob er wirklich keine andere sorgen im leben hat als fragen ueber eine teilnahme an einem bazar vor einem monat zu stellen.
Nun wird rum geziert um die ganze Chose in einem besseren Licht darzustellen.