Luxemburg verwendet bekanntlich den gregorianischen Kalender, der sich am Lauf der Sonne orientiert. Es gibt jedoch auch Kulturen, die dem Mondkalender folgen. Die Festtage können dann entsprechend variieren. Chinas Neujahrsfest fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Dieses Mal wird am 25. Januar das Jahr der Ratte eingeläutet.

Eine erste interessante, interkulturelle Erfahrung wird in diesem Zusammenhang derjenige machen, der sich näher mit der Bedeutung dieses Tieres in China befasst: Mag die Ratte in unseren Gefilden als abtrünniges, mitunter schmutziges Tier gelten, glänzt sie in der chinesischen Kultur mit positiven Eigenschaften.

Das Jahr der Ratte

Die Legende besagt, dass der Jade-Kaiser ein Wettrennen veranstaltete, mit der er die Zeitrechnung vereinfachen wollte. Unterschiedliche Tiere traten an. Das Ergebnis des Rennens würde ihren Platz im ewigen Tierkreis bestimmen. Die Ratte nahm teil, nachdem sie zuvor die Katze nicht geweckt hatte. Diese konnte somit nicht teilnehmen und zählt folglich auch nicht zum chinesischen Tierkreis.

Während des Rennens zeichnete sich die Ratte durch ihren Scharfsinn, ihre Gewitztheit und ihr schnelles Denken aus, das sie auch unmögliche Hürden meistern ließ und sie zum Sieger kürte. Die Ratte steht im chinesischen Tierkreis für den Neuanfang, denn mit ihr beginnt ein neuer Zyklus im Mondkalender.

Chunjie in Luxemburg

Wer nun an diesem Abend im Mondorfer Casino teilnahm, der wurde nicht nur in Chinas Kultur eingeführt, sondern auch Zuschauer eines Spektakels, das von Akrobatik, Dynamik, Musik und Farbenvielfalt bestimmt war.

Die „Chengdu School of Arts and Culture“ zeigte sich hierfür mitverantwortlich. Ein erstes Highlight waren die Performances der „Rhythm of Strings“, die die Kunst des bekannten Diabolo durch ihre Kombination aus Spiel, Schnelligkeit und Akrobatik ungeahnt zu erweitern wussten und einen ersten Moment des Staunens beim Publikum hervorriefen. In einem sehr überzeugenden, emotionalen Klavierduett wurden Heitor Villa-Lobos sowie der Altmeister Johannes Brahms geehrt, bevor mit den Happy Pandas, die auf Einrädern über die Bühne fuhren oder im Seil sprangen, das Ende des künstlerisch-kulturellen Teils eingeläutet wurde.

Interkulturalität

Tourismusminister Lex Delles verwies auf den Austausch und die guten Verbindungen, die in den vergangenen Jahren zwischen beiden Ländern aufrechterhalten beziehungsweise etabliert wurden. Hierzu gehört das „Centre de langue et de culture chinoises du Luxembourg“, das 2004 gegründet wurde und von der Luxemburger Regierung unterstützt wird.

Delles verdeutlichte die Bedeutung der Symbiose zwischen Kultur und Tourismus. Das abschließende Abendessen wurde somit nicht nur zur (inter-)kulturellen oder (inter-)kulinarischen Erfahrung, sondern auch zu einem wunderbaren Ort für ein gelungenes Networking. Auf ein erfolgreiches Jahr der Ratte!

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