„Blannenheem“ / Zehn Tage nach Direktorenwechsel ist Ruhe und Normalität eingekehrt
Zehn Tage nach dem Wechsel auf dem Direktorenposten hat sich die Situation im „Blannenheem“ zum Besseren gewendet. Das zumindest ist das Fazit von Patrice Klepper-Boever, die den Protest der 30 Familien von Bewohnern des Hauses mit koordiniert hat.
Dass die Missstände im „Blannenheem“ an die Öffentlichkeit kamen und die Zielscheibe aller Kritik, Generaldirektor Jean-Paul Grün, daraufhin vom Verwaltungsrat seines Amtes enthoben wurde, hat sich dem Vernehmen nach in kürzester Zeit positiv auf das Leben der Bewohner ausgewirkt. Jedenfalls ist so etwas wie Ruhe und Normalität ins Haus zurückgekehrt. Wozu die gelockerten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ihren Teil beigetragen haben dürften.
Der Interimsdirektor Christian Erang jedenfalls verlor nach seinem Amtsantritt am 10. Juni keine Zeit und führte eine Menge Gespräche, sowohl mit dem Personal als auch mit den Bewohnern. Das Ausgehverbot wurde umgehend aufgehoben, am Freitag hatten die Bewohner beim Essen erstmals wieder eine Wahl zwischen Fisch und Fleisch. Das klingt nach nicht viel, ist aber nach den Querelen der vergangenen Wochen und Monate fast schon ein Meilenstein für die Bewohner. Genau wie der Muttertag am vergangenen Sonntag. Die Bewohner durften wieder zu ihren Familien. Die, die im „Blannenheem“ blieben, wurden von der Merscher Musik unterhalten. Interimsdirektor Erang mischte sich genauso wie Verwaltungsratspräsident Paul Ensch unter die Bewohner.
Die Zeit des Kennenlernens geht kommende Woche in die nächste Runde. So wurden die Familienmitglieder der Bewohner ins Merscher Kulturhaus eingeladen. An vier verschiedenen Terminen (je einer pro Stockwerk) will sich Erang den Familienmitgliedern vorstellen. Das Kulturhaus wurde als Veranstaltungsort ausgesucht, da der Festsaal des „Blannenheem“ wegen der Covid-19-Restriktionen ungeeignet für derartige Veranstaltungen ist.
Fall Heirens vor Lösung
Auch im Fall Heirens gibt es Fortschritte. Eineinhalb Jahre stritten sich Robert Heirens und seine Frau Liette Riesch mit Generaldirektor Jean-Paul Grün, weil die Familie in der eigenen Wohnung im „Blannenheem“ Miete bezahlen musste. Auf dem Höhepunkt des Streits kündigte Direktor Grün die Wohnung zum 15. Juni, obwohl sie seit 15 Jahren den Heirens gehört (siehe auch Tageblatt vom 4. Juni). Am Dienstag nun kam es zu einem Treffen zwischen Robert Heirens und Christian Erang. Sie brauchten dem Vernehmen nach eine halbe Stunde, um den Sachverhalt zu klären. „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Doch nach eineinhalb Jahren und dem Einschalten von Anwälten und dem Ministerium glaube ich erst an ein endgültiges Ende dieser Geschichte, wenn ich es schwarz auf weiß in der Hand halte“, so ein dennoch erleichterter Robert Heirens gegenüber dem Tageblatt.
„Ich kann nur Positives berichten“, lautet auch das Fazit von Patrice Klepper-Boever, „der neue Direktor macht sich gut und verliert keine Zeit. Er hat sofort den direkten Kontakt mit den Menschen gesucht und kommt gut an. Und er scheint die Dossiers gut zu kennen.“ Allerdings merke man vielen Bewohnern deutlich an, dass sie drei Monate eingesperrt waren. Das sei nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen.
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Zehn Tage nach dem Wechsel auf dem Direktorenposten hat sich die Situation im „Blannenheem“ zum Besseren gewendet.
Ween ass dan gaang dass elo et besser ass !
Hoffentlich bleiben diese Ruhe und Normalität bestehen, zum Wohle aller, den Bewohnern und dem Personal.
Freue mich für die Bewohner!