Kamele in Remich / Zirkustiere stehen auf Parkplatz – und dürfen nicht auftreten
Vor einem Zirkus in Remich steht ein Gehege mit Kamelen, Dromedaren und Lamas. Auftreten dürfen sie in Luxemburg nicht. Die Gemeinde hat Shows ohne Tiere genehmigt – doch das Landwirtschaftsministerium hat seine Kontrolle noch nicht abgeschlossen.
Werbeschilder mit einem lachenden Clown schmücken die Straßenlaternen in Remich. Die Plakate werben nicht für eine Partei, sondern für den „Cirque Crone“. Ein riesiges rotes Zirkuszelt steht momentan auf dem Parkplatz des Remicher Freibads – daneben sind mehrere Gehege installiert, in denen unter anderem Kamele, Dromedare und Lamas stehen. Eine Leserin hat das Tageblatt auf den Zirkus aufmerksam gemacht. Verschiedene Tiere, die dort zu finden sind, sind seit einem großherzoglichen Reglement aus dem Jahr 2018 nicht mehr in Zirkusshows in Luxemburg erlaubt.
Update:
Laut Tageblatt-Informationen sind bei der Aufführung am Mittwochabend Tiere aufgetreten, obwohl keine Genehmigung dafür vorlag. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Der Text definiert die Tierarten, die auftreten dürfen. Kamele, Dromedare und Lamas gehören nicht dazu. Laut Tony Artigues, Besitzer des „Cirque Crone“, habe der Zirkus alle nötigen Genehmigungen von Gemeinde und Staat erhalten. Die Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (ALVA) habe den Zirkus am Dienstag kontrolliert, am Mittwochmorgen habe Artigues der ALVA noch zusätzliche Dokumente geschickt. Das Landwirtschaftsministerium, das für die ALVA zuständig ist, bestätigte auf Tageblatt-Nachfrage, dass das Veterinäramt den Zirkus am Dienstag kontrolliert hat. Doch: „Sie haben noch keine Genehmigung bekommen, weil die Kontrolle noch nicht abgeschlossen ist“, schreibt das Landwirtschaftsministerium. Wenn die Prüfung negativ ausfällt, bekommt der „Cirque Crone“ keine Zulassung und „die Tiere müssen weg“. Der Zirkus hatte einen Auftritt am Mittwochabend.
Genehmigung der Gemeinde
Diese Tiere sind in Luxemburger Zirkusshows erlaubt
Hund, Katze, Frettchen, Esel, Maultier, Pferd, Maulesel, Hausschwein, Rind, Ziege, Schaf, Kaninchen (Zuchtform).
Die Moselgemeinde Remich hat dem Zirkus eine Genehmigung für Auftritte ohne Tiere erteilt. „Weil wir das auch nicht unterstützen“, sagt DP-Bürgermeister Jacques Sitz dem Tageblatt. Trotzdem stehen auf dem Asphalt des Parkplatzes Kamele, Dromedare und Lamas. Laut Sitz war es nicht möglich, eine geeignete Wiese in der Gegend des Parkplatzes für die Tiere zu finden. „Er kann die Tiere nicht in Luft auflösen. Wir können ihnen nicht sagen, sie sollen die Tiere erschießen, bevor sie nach Remich kommen und danach sollen sie neue auftreiben – ich rede ihnen nicht in ihren Betrieb rein, ich komme nicht aus der Branche“, sagt Sitz.
Es sei ein wandernder Zirkus und in anderen Teilen Europas könne die Truppe durchaus mit den Tieren auftreten. Die Zirkustruppe muss die Tiere also von einem Veranstaltungsort zum nächsten mitnehmen. „Ich komme aus einer Zeit, da waren Tiere im Zirkus noch normal – heute ist nichts mehr normal. Ich kann damit leben. Aber natürlich bin ich auch dagegen, dass Tiere geschlagen werden“, sagt Sitz.
Die meisten Menschen seien froh darüber, dass die Tiere dort seien. Vor allem Eltern würden mit ihren Kindern vorbeischauen. „Die sind froh, die Tiere streicheln zu können und hätten sonst in ihrem Leben nie die Möglichkeit, solche Tiere lebendig zu sehen“, so Sitz weiter.
Keine Exoten in Frankreich ab 2028
Den Tieren geht es in Remich laut Artigues gut. „Sie haben alles, was sie benötigen, und ich stehe morgens auf, um ihnen Futter zu geben“, sagt Artigues am Mittwochmorgen. Er verstehe das Problem nicht. Es sei mittlerweile sehr schwer, die nötigen Genehmigungen von den Gemeinden zu erhalten – auch in Frankreich. In verschiedenen französischen Kommunen hat der Zirkus sich laut Medienberichten auch schon ohne Zulassung installiert. Wie lyoncapitale.fr berichtete, war dies vergangenes Jahr in Lyon, Villeurbanne und Saint-Fons der Fall. Und laut lavoixdunord.fr ließ sich der „Cirque Crone“ dieses Jahr im März illegal in der Stadt Marly nieder.
In Frankreich soll die Haltung von „wilden Tieren“ im Zirkus laut Tony Artigues ab 2028 verboten werden. Heißt: Elefanten, Löwen und andere exotische Lebewesen dürfen dann nicht mehr im Zirkuszelt auftreten. „Wobei das keine wirklich wilden Tiere sind, die wurden ja in Gefangenschaft geboren“, meint Artigues. Diese Exoten sind in Remich allerdings nicht zu finden. Der Zirkus sollte ursprünglich nächste Woche in der Gemeinde Schengen sein Zelt aufschlagen. Der vorgesehene Platz war allerdings zu klein. In den kommenden Wochen wird der „Cirque Crone“ laut Artigues unter anderem auch in Kayl und Petingen auftreten.
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Waat fir domm Gesetzer an Reglementer.
Wird Zeit, dass Tierdressur aufhört und die sich unfreiwillig „zum Affen“ machen müssen für uns! Nur Zirkus für Akrobatik ist sehenswert. Es gibt für Kinder Streichelzoos. „Cirque Crone“ hat nichts mit „Zirkus Krone“ zu tun, aber der ist deshalb auch nicht besser!
haut gët ALLES verboueden, dat war dach flot mol können an den Zirkus ze goën fiir do déi „wëll Déieren“ ze kucken, soss hät Ee jo nie gewosst wéi d’Déieren ausgesin
a wat ëch besonneg flott fond hun, dat wor, dat déi Déieren Konscht-Stëcker matgemach hun kitt dat d’Léiwen an d’Tigeren am Käfëg waren
dat huët Een awer demols nët gestéiert, Haut ass ët verpönt
ëch hun och nët gemiërkt, dat déi Déieren gequält goufen well sie hun ganz zefridden dra gekuckt a ware stolz, wa mër All geklappt hun
Die Tiere genau wie die Menschen brauchen Freiheit um glücklich zu sein. Ein zusammengebastelter Käfig mit etwas Stroh auf Asphalt genügt bei weitem nicht. Ein Skandal was man auf den Fotos sieht. 🙁
Ech fannen dei Deieren do geheieren net an den Zirkus. Ech froe mech just wen dei top esch Gesetze do mecht. Bei allem Versteest de mech muss dat dach verbuede gin. Den wou dat do erlaabt ka net vill matgefill hunn fir en Deier. Geif niemols sou epes kuke goen. En den engem Deier e Leed un deed muss vill mei hart bestraft gin net nemmen eng Geldstrof.
Also dat do muss strikt verbuede gin. Wou si mer dann. Wen mecht sou Gesetzer. Dee kann net vill fir en Deier iwerech hunn.
Und wieviele Kinderartisten werden in den Schulen gequält um später einige Kunststücke vorzunehmen
@ Romain / Aua, just du weis et. Mann o Mann!