/ Zittern mit den Astronauten: Luxemburger Erinnerungen an die Mondlandung
Rund 600 Millionen Menschen, so wird geschätzt, verfolgten im Juli 1969
die Mondlandung. Natürlich auch in Luxemburg.
Von Marco Goetz
Als Neil Armstrong den Mond betritt, ist es in Luxemburg mitten in der Nacht. Raymond Ginepri, 75, erinnert sich noch gut an die schemenhaften Schwarz-Weiß-Bilder: „Kein Vergleich mit der Qualität, die wir heute haben.“ Er wohnte vorübergehend bei Freunden in Gasperich und hatte das Glück, dass diese bereits einen Fernseher hatten. Raymond erinnert sich vor allem deshalb noch gut an diese Nacht, weil er sich an dem Tag auf der Arbeit einen Zeh gebrochen hatte. So war er im Krankenurlaub, was es ihm erlaubte, die ganze Nacht aufzubleiben und sich die Übertragung live anzusehen: „Am nächsten Morgen brauchte ich ja nicht aufzustehen und konnte ausschlafen.“
Roby R. Raus, 88, hat vage Erinnerungen. Natürlich sei die Mondlandung damals ein viel diskutiertes Thema gewesen, sagt er und erinnert sich daran, einen eigenen Fernseher besessen zu haben, um das Geschehen mit viel Interesse verfolgen zu können.
Bei Paul Weimerskirch, 62, sind die Erinnerungen an die Mondlandung eng an einen Streit mit seinem Zwillingsbruder geknüpft. Die Eltern betrieben einen Bäckerladen in Schifflingen und dort stand in einem Nebenraum ein Fernsehapparat. Die ganze Familie war in der Nacht der Mondlandung in dem Raum vereint: „Sogar eine Tante ist zu Besuch gekommen.“ Und dann, so erzählt Paul, kam es zum Streit mit seinem Bruder Jeannot. Wer den Streit begonnen hat, kann Paul nicht mehr sagen. Er weiß aber noch, dass er es war, der für eine gewisse Zeit das Fernsehzimmer verlassen musste: „Dank meiner Tante durfte ich aber wieder rechtzeitig rein, um die Landung mitzubekommen.“
Jean Hansen, 70, lebte zu der Zeit in Luxemburg-Neudorf. Einen eigenen Fernseher hatte er nicht und so sah er sich die Übertragung bei einem Freund an: „Wir zitterten mit den Astronauten.“ Er erinnert sich auch an Menschenmengen, die vor den Schaufenstern der Elektriker stehen blieben und sich auf den extra ausgestellten Fernsehapparaten Bilder der Landung ansahen.
Mars di Bartolomeo, 67, damals 17, hat sich die Bilder zu Hause angesehen. Bei den Großeltern, die mit im Haus wohnten und bereits einen Fernseher hatten. Der Mann auf dem Mond löste bei ihm Gedanken an den Mann im Mond aus. Bereits damals interessierte sich Mars di Bartolomeo für Sterne und Planeten. Die Mondlandung habe das aber sehr verstärkt, sagt er. Deshalb habe er damals auch mit Freunden die Hobby-Astronomen in Düdelingen gegründet.
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